Wish Upon
Mit Wünschen sollte man bekanntermaßen vorsichtig sein – irgendwann kommt alles auf irgendeine Weise zurück. Diese Erfahrung machten schon einige Teenager in diversen Horrorfilmen. Annabelle-Regisseur John R. Leonetti setzt nach seinem Horrorpuppenmythos eine chinesische Wunschbox in Szene, zunächst ganz zu den Gunsten der Schülerin Clare, die erst dabei ist, die chinesische Sprache zu lernen. Doch es kommt natürlich immer alles anders…
Clares Mutter nahm sich einst das Leben. Seitdem lebt Clare (Joey King) mit ihrem Vater alleine, der den Tag damit verbringt, im Müll anderer zu wühlen um damit zu basteln. Die chinesische Musikbox soll ein besonderes Geschenk für seine Tochter sein, denn viel Geld steht der kleinen Familie nicht zur Verfügung. “Sieben Wünsche”, soweit kann Clare die Schrift auf dem eigenartigen Gegenstand entziffern und wünscht sich im Affekt, dass ihre Gegenspielerin an der Schule einfach verrotten möge. Bereits kurze Zeit später geht nicht nur Clares Wunsch in Erfüllung, sondern auch die Schattenseite der Box tritt ein: Mit jedem Wunsch wird ein Preis verlangt…
Repetitiver Wahnsinn
Wish Upon versucht nicht nur viel zu erzählen, sondern in seiner kurzen Laufzeit eine Menge unterzubringen. Blöd nur, dass sich für die einzelnen Wünsche und deren Konsequenzen schlichtweg kaum Zeit genommen wurde. Mit jedem Wunsch wird irgendwo ein Nebenplot eröffnet, doch nur einer davon wird auch tatsächlich weiter ausgeführt. Alle anderen plötzlich eintretenden Szenarien werden lieblos runtergespult und stellenweise sogar im Zeitraffer erzählt. Darunter leidet nicht nur die Glaubwürdigkeit, sondern auch die Bindung zu den einzelnen Figuren.
Originaltitel | Wish Upon |
Jahr | USA |
Land | 2017 |
Genre | Horror, Supernatural |
Regisseur | John R. Leonetti |
Cast | Clare Shannon: Joey King Ryan Hui: Ki Hong Darcie Chapman: Josephine Langford Meredith: Sydney Park Jonathan Shannon: Ryan Philippe Johanna Shannon: Elisabeth Röhm Paul: Mitchell Slaggert June: Shannon Purser |
Laufzeit | 90 Minuten |
FSK |
Entsprechend oberflächlich bleibt die Geschichte, die jede Begegnug mit anderen Menschen ein wenig ankratzt, doch sonst scheint Clare für jede Veränderung gewappnet. Die einzige Figur mit etwas mehr Screentime ist Paul, gespielt von Maze Runner-Star Ki Hong Lee. Selbst anfängliche Verluste werden schnell abgehakt, damit die Geschichte ungestört voranpreschen darf. Bei sieben Wünschen nutzt sich das Prinzip nach kurzer Zeit ab und als Zuschauer hat man auch ohne große Nachdenkarbeit durchschaut, wohin die Geschichte will.
Ein Revival für Final Destination?
Berühmt wurde die zuletzt in Trash ertrinkende Final Destination-Reihe nicht nur durch ihre bizarren Todesspielereien, sondern auch die Spannung, die den Zuschauer umarmte: Die Frage war nicht, ob eine Person das Zeitliche segnen wird, sondern wie. Diesen Mechanismus schöpft auch Wish Upon aus. Blöd nur, dass die Todesfallen weder ausgefallen, noch in irgendeiner Form kreativ sind. Um die FSK16 zu bewahren, blieb man weitgehend handzahm und zeigt nie zuviel. So entsteht nichts Halbes, aber auch nichts Ganzes. Überhaupt ist die Komplexität der chinesischen Kiste sehr jugendgerecht geworden und man kann sich mit jedem geäußerten Wunsch darauf einstellen, welche Figur als nächstes in Gefahr gerät.
Horror-Fastfood für Teenager
Joey King (The Conjuring) bleibt der einzige Lichtblick. Die Rolle der Außenseiterin nimmt man ihr ebenso ab wie die Freude über die Erfüllung ihrer sehnlichsten Wünsche. Für die anderen Schauspieler bleiben die Möglichkeiten zu glänzen, eher rar gesät. Ryan Philippe (Eiskalte Engel) bleibt als eigenbrötlerischer Vater Jonathan eher blass und kann keine Akzente setzen. Unterm Strich bleibt also eine starke Hauptdarstellerin, die sich durch ein vorhersehbares Drehbuch bewegt – zu mainstreamtauglichen Pop- und Housetönen. Der Soundtrack ist zielgruppengerecht platziert und stellenweise auch mal aufdringlich. Wäre die spannungsarme Geschichte nur einen ähnlichen Weg gegangen, denn so ist das Erlebte schnell verdaut.
Wish Upon war zwar keine Enttäuschung auf ganzer Linie (dafür unterhält der Film dann doch zu gut), aber bereits nach kurzer Zeit stolpert man über die fehlende Konsistenz, wenn es darum geht, dass einige Nebenbaustellen eröffnet werden, während andere nie einen Abschluss finden. Alles, was um Clare herum passiert, ist stets für die Handlung wichtig. Subtil ist hier leider gar nichts und hat man das erst durchschaut, bleiben dem Film nicht mehr viele Möglichkeiten, zu überzeugen.
[amazon_link asins=’B0749LSM5X,B0759NYVXC’ template=’ProductCarousel’ store=’diginipp-21′ marketplace=’DE’ link_id=’25c93a87-9e5a-11e8-a3b8-254939c99935′]
Wir sind Teilnehmer des Amazon Partnerprogramms. Mit einem Kauf über diesen Link unterstützt du uns, denn ein Teil des Kaufpreises wird Geek Germany als Provision ausgezahlt. Diesen Beitrag stecken wir in Servermiete und die technische Weiterentwicklung der Seite. Für dich entstehen dadurch keinerlei Mehrkosten. Bitte stelle deinen Ad-Blocker für Geek Germany aus.