The Strange Ones
Die Breite des amerikanischen Kontinents ist nicht nur auf der Karte beeindruckend. Auch wenn man auf der Straße fährt, ziehen sich Wälder, Ödnis und Tankstellen in einer Abfolge von Formen und Schatten an einem vorbei. Die Brüder Nick und Jeremia sind ausschließlich mit dem Auto unterwegs. Die Landschaft rast an ihnen vorbei, das Ziel ist ein abgeschiedener Ort. Diese Geschichte erlebt der Zuschauer aus den Augen des jungen Jeremia. Früh wird sich zeigen, dass hier eigentlich gar nichts ist, wie es scheint. The Strange Ones feierte seinen deutschen Einstand auf dem Fantasy Filmfest 2017.
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Ein Junge läuft ins Wohnzimmer. Ein Feuer. Eine verschüttete Bierdose und ein Cut. Was ist hier geschehen? Nick (Alex Pettyfer) und Jeremia (James Freedson-Jackson) fahren mit ihrem Volvo-Kombi durch die USA. Die beiden verhalten sich nicht so, wie man es von Brüdern unbedingt erwarten würde. Außenstehende würden sie als nahezu seltsam beschreiben. Doch welches Geheimnis teilen die beiden?
Poetische Bildsprache
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Originaltitel | The Strange Ones |
Jahr | 2017 |
Land | USA |
Genre | Drama, Mystery-Thriller |
Regisseur | Christopher Radcliff |
Cast | Nick: Alex Pettyfer Jeremia: James Freedson-Jackson Kelly: Emily Althaus Gary: Gene Jonas |
Laufzeit | 81 Minuten |
FSK | – |
Bereits ab der ersten Minute atmet The Strange Ones seine geheimnisvolle Aura. Mit jeder verstrichenen Szene kommen weitere Fragen auf und das ungleiche Brüderpaar erscheint eigenartiger. Sie sprechen nicht viel miteinander und scheinen sich noch nicht einmal sonderlich zu mögen. Jeremia ist ruhig und stoisch, Nick raubeinig und abgeklärt. Es sind die langen Kameraeinstellungen, die demonstrieren, dass hier etwas im Argen liegt. Nur wird das zu kaum einem Zeitpunkt großartig thematisiert. Stattdessen müssen Blicke interpretiert und Flashbacks aufgenommen werden. Die Orange-Grün-Filter geben The Strange Ones darüber hinaus auch eine warme, naturverbundene Note, was ganz im Kontext zu den Grausamkeiten steht, die hier zwischen den Zeilen erzählt werden.
Interpretationsfreudigkeit vorausgesetzt
Hierbei handelt es sich um einen ruhig erzählten Film, der dem Zuschauer kaum entgegenkommt und undurchsichtig bleibt. Auch der Schluss lässt viele Interpretationsmöglichkeiten zu.
The Strange Ones ist irgendwie so vieles und dann doch wieder nichts. Zeitweise langweilte mich die langatmige Erzählung sehr, manchmal widerum fühlte ich mich angespornt, mir Gedanken über die Geschehnisse zu machen. Der Film ist keine leichte Kost und nichts, was man sich nebenbei ansieht oder gar in größerer Runde anschauen sollte. Geduld wird belohnt, und wer vertiefte menschliche Bindungen mag, der ist hier alles andere als verkehrt. Einem breiten Publikum wird der Film jedoch aufgrund seiner Ereignislosigkeit vorenthalten bleiben.