She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen (Staffel 2)
Mit She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen erregte Netflix Ende 2018 Aufsehen. Eher androgyn im Stil, Fokus auf Köpfchen statt Power und Fanservice ganz anderer Art. Nicht das, was man unbedingt mit He-Mans berühmter Schwester in Verbindung bringt. Dennoch konnte sich die Serie eine Fangemeinde aufbauen und weitere Folgen wurden bereits geordert. Im April 2019 erschien mit der gerade einmal sieben Episoden umfassenden zweiten Staffel ein eher kurz ausfallendes Follow-up, welches dafür umso besser demonstriert, dass sich die Serie in ihrer Entwicklung auf dem richtigen Weg befindet.
Die Allianz der Prinzessinnen hat die erste Schlacht erfolgreich geschlagen. Aber Hordaks Horde denkt nicht daran, aufzugeben. Kommandantin Catra soll noch weitere Gelegenheiten bekommen, sich zu beweisen, und zwar als Hordaks Stellvertreterin.
Neues Dreamteam: Bow und Glimmer
Originaltitel | She-Ra and the Princesses of Power |
Jahr | 2019 |
Episoden | 7 in Staffel 2 |
Genre | Fantasy, Science-Fiction |
Cast | Adora / She-Ra: Aimee Carrero Glimmer: Karen Fukuhara Catra: AJ Michalka Bow: Marcus Scribner Hordak: Keston John Shadow Weaver: Lorraine Toussaint Angella: Reshma Shetty Sea Hawk: Jordan Fisher |
Obwohl She-Ra die Titelfigur ist, setzt die Serie bereits in der ersten Staffel darauf, ihren Vorzeigecast zum Thema Diversität abwechselnd in Erscheinung treten zu lassen. Nun sind Bow und Glimmer an der Reihe. Zwei Figuren, die unterschiedlicher kaum sein könnten und jede Menge Zankpotenzial besitzen, sich jedoch wunderbar ergänzen. Ihre Teamfähigkeit dürfen sie gleich in den ersten Folgen unter Beweis stellen, sie werden mit Entraptas Befreiung beauftragt. Diese schert sich gar nicht so sehr um das, was links und rechts von ihr geschieht, sondern geht ganz in ihrem nerdigen Wesen auf, wenn man ihr erst einmal technische Gadgets in die Hände drückt. Alle drei Figuren sorgen einmal mehr für jede Menge Humor. Was in Staffel 1 stellenweise noch etwas gewollt wirkt, funktioniert mittlerweile. Die Gags fallen nun deutlich pointierter aus.
Die Regenbogenflagge hängt auf Vollmast
Auch auf der Seite der Bösen verlagert sich der Schwerpunkt vorübergehend. Über Scorpia gibt es eine Menge zu erzählen. Insbesondere ihre naive Art kommt auf eine charmante Weise zum Tragen, wenn sie etwa mit wichtigen Aufgaben betraut wird und sich alle um sie herum darüber wundern. Solange, bis sie sich wundert, dass andere sich wundern. Ihre Loyalität gegenüber Catra ist ungebrochen, und jetzt darf sie auch im Kampf ihre Fähigkeiten demonstrieren. Ein richtiges Geständnis, wie ihre Gefühle zu Catra genau aussehen, gibt es zwar nicht, aber zumindest spricht sie ihre Bewunderung schon einmal aus. Deutlich mehr Farbe bekennt die Serie in ihrer letzten Episode:
Die Schlacht von Bright Moon
Den dritten Schwerpunkt bildet das Verhältnis von She-Ra und Catra. Gänzlich neue Impulse bleiben an der Stelle zwar aus, dennoch wird die Affinität der beiden Frauen herausgekehrt. Sogar Scorpia muss eingestehen, dass die Verbindung beider eine besondere ist. Die Prinzessinnen-Allianz als solche ist ebenfalls noch ein Thema, welches zwar angekratzt wird (hier muss noch viel passieren, insbesondere hinsichtlich des Teambuildings), aber genug Potenzial für eine dritte Staffel mit sich bringt. Diese wird erst einmal damit starten,
Fazit
Ganz rund fühlt sich die zweite Staffel She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen nicht an, sondern eher, als wolle sie ein paar Ergänzungen zur ersten Staffel hinzufügen und die nächste schon einmal anteasern. Große Ereignisse bleiben aus, dafür steht viel Interaktion zwischen den Charakteren an. Mehr Raum für alles, sozusagen. Und auch “Etheria” erhält einen Namedrop. Es lässt sich also erahnen, dass da irgendwo noch mehr ist und dass größere Dinge auf einen warten. Nur ist die Zeit dafür noch nicht gekommen. Charakterarbeit ist erst einmal wichtiger – und das ist gut so.