Pyewacket – Tödlicher Fluch
Sei vorsichtig, was du dir wünschst! Eine Devise, die in vielen Horrorfilmen zieht, von Wishmaster bis hin zu Wish Upon. Regisseur Adam MacDonald nutzt eine rebellische Teenagerphase aus, um seinen Okkult-Thriller Pyewacket – Tödlicher Fluch zu entfesseln. Seinen Fokus legt der Regisseur von Backcountry weniger auf gruselige Momente als vielmehr auf Teen Angst und das Umfeld der Hauptfigur Leah. Die behutsame Inszenierung bietet dabei geglückte Coming of Age-Momente, doch als Horrorfilm tun sich ein paar Schwierigkeiten auf…
Die Zukunftsaussichten für Leah (Nicole Muñoz, Defiance) sind nicht die, die sich ein Teenager wünscht. Nach dem Tod ihres Vaters steht erst einmal ein Umzug bevor, der sie von ihrer besten Freundin Janice (Chloe Rose, Degrassi) und ihrem Schwarm Aaron (Eric Osborne, Degrassi: The Next Generation) trennen würde. Besonders groß ist die Wut auf ihre Mutter (Laurie Holden, The Walking Dead). Also schnappt sie sich ein Buch über schwarze Magie und veranstaltet im Wald ein Ritual, welches den Dämon Pyewacket heraufbeschwört. Diesen hetzt sie auf ihre Mutter. Blöd nur, dass bereits kurze Zeit später eine Versöhnung stattfindet und Leah alles bereut…
One Woman-Show
Originaltitel | Pyewacket |
Jahr | 2018 |
Land | USA |
Genre | Horror, Drama |
Regisseur | Adam MacDonald |
Cast | Leah Reyes: Nicole Muñoz Mrs. Reyes: Laurie Holden Janice: Chloe Rose Aaron: Eric Osborne |
Laufzeit | 90 Minuten |
FSK |
Die Qualitäten von Pyewacket – Tödlicher Fluch sind an einer Hand abzuzählen. Dazu gehört ohne Zweifel die 1994 geborene Nicole Muñoz, die bereits über 50 Schauspielrollen in ihrer Filmografie vorzuweisen hat. Ihre Präsenz füllt den Screen und gleichzeitig bringt sie eine melancholisch-morbide Aura mit, die dazu beiträgt, dass Leahs Faszination für Okkultismus glaubhaft ist. Adam MacDonald nimmt sich viel Zeit um seine Hauptfigur bedacht in Szene zu setzen und die typischen Pubertätssorgen mit Leahs Seelenleben zu verzahnen. Dabei ist für den Zuschauer gar nicht immer offensichtlich, ob die Geschehnisse nun real sind oder Leah nicht doch einfach nur einen Hau weg hat. Wenn sie ihr eigenes Blut mit Milch mischt oder rote Wollfäden um Bäume spannt, um einen Dämon in unsere Welt zu holen, entbehrt das nicht einer gewissen Komik.
Horror mit angezogener Handbremse
Nicht ganz geglückt ist die Darstellung von Leahs Umfeld. Janice und die anderen Freunde entspringen den gängigen Goth-Klischees, sind entsprechend abgeklärt und dazu dürfen auch die Joints nicht fehlen. Mehr Abwechslung wird hier leider ebenso wenig geboten wie bei der Darstellung von Leahs Mutter. Das Mutter-Tochter-Verhältnis kennt nur die typischen Höhen und Tiefen, aber wenig Eigenständiges. Weshalb Leah nun einen Dämon auf die Mutter loslassen muss erscheint angesichts dessen als wenig glaubwürdig. Das trifft auch auf die Gruselszenen zu, bei denen nicht immer klar wird, wie real diese eingestuft werden können. Nachhaltig will keine Szene hier in Erinnerungen bleiben, denn dazu fehlt es an größeren wie kleineren Schockern und ohnehin gipfelt das Finale nur in einem kleinen Schlag in die Magengrube. Der große Wumms bleibt aus und wenn der Löwenanteil an Spannung nur durch eine Wackelkamera erzeugt wird, sagt das bereits eine Menge aus.
Fazit
Das psychologische Feingefühl mag zwar das Teenie-Drama befeuern, doch als Horrorfilm kann Pyewacket – Tödlicher Fluch nicht viel reißen. Die dargestellte Welt ist so in der Realität verhaftet, dass das dämonische Ritual stellenweise mehr als nur deplatziert wirkt. Die Psycho-Studie mit Horror-Elementen hat hingegen Thelma besser drauf. Pyewacket ist daher nicht viel mehr als ein laues Lüftchen, dem es nicht gelingt, nachhältig Akzente zu setzen.
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