Men in Black

Sie besitzen keine besonderen Merkmale. Anonymität ist ihr Name und schweigen ihre Muttersprache. Sie sind die Männer in Schwarz. Eine Behörde zur Kontrolle für all die Aliens, die täglich auf unserem Planeten landen, um hier Mittag zu essen, eine Familie zu gründen oder einfach in Frieden eine Existenz aufbauen möchten. Doch natürlich muss das hier unter uns bleiben! Auch wenn Barry Sonnenfeld (Eine Reihe betrüblicher Ereignisse) 1997 groß für diese Anzugträger in seinem Film Men in Black Werbung machte, behandeln wir den nachfolgenden Artikel vertraulich. Wir berichten nämlich über zwei Agenten, die auf der Jagd nach einem Sternensystem in einen interstellaren Krieg geraten. Es könnte nur sein, dass später noch ein Sehtest für alle Leser folgt. Keine Sorge, der ist harmlos. Es geht vielleicht dabei nur um Wetterballons und explodierende Gasleitungen.

   

Als der New Yorker Polizist James Edwards (Will Smith, Aladdin) einen Verdächtigen verfolgt, erlebt er einige seltsame Dinge, wovon eine futuristische Waffe noch das kleinste Übel ist. Bei seiner Befragung auf der Wache glaubt ihm später keiner. Außer dem plötzlich auftauchenden Agenten im schwarzen Anzug, der Edwards Leben für immer verändert. Wir leben nämlich nicht alleine auf diesem Planeten. Die Erde ist nur ein weiterer interstellarer Bahnhof, bei dem einige Gäste hier ihre Endstation erreichen. Alles geht es dabei nicht immer reibungslos vonstatten, daher gibt es eine geheime Behörde zum Schutz und für die Einhaltung der Regeln: Die Men in Black. Edwards wird Teil von ihnen und ermittelt gemeinsam mit Agent K. (Tommy Lee Jones, Ad Astra – Zu den Sternen) in einem seltsamen, immer größer werdenden Fall, um eine Schabe, eine vermisste Galaxie und einen toten Prinzen.

Abgebrühter Hund trifft junge Quasselstrippe

Originaltitel Men in Black
Jahr 1997
Land USA
Genre Science-Fiction, Action, Komödie
Regie Barry Sonnenfeld
Cast Agent K: Tommy Lee Jones
James Edwards III. / Agent J: Will Smith
Dr. Laurel Weaver: Linda Fiorentino
Edgar: Vincent D’Onofrio
Agent Z: Rip Torn
Laufzeit 94 Minuten
FSK

Im Zentrum der Geschichte von Men in Black steht der Neuling Edwards, der nach einer wilden Verfolgungsjagd seinen ersten Außerirdischen trifft und dadurch ein neues Jobangebot bekommt. Dabei fällt sofort auf, dass der New Yorker Polizist wahrlich nicht auf den Mund gefallen ist. Immer mit einem coolen Spruch auf den Lippen, tappt der Neuling jedoch in seinem neuen Job immer wieder in mehr als amüsante Fettnäpfchen. Solche, bei denen Will Smith in die Vollen geht. Da macht sich bemerkbar, dass der Musiker und Darsteller jahrelang Erfahrung als Spaßmacher in der Serie Der Prinz von Bel-Air sammeln konnte. Ein richtiges Mimik-Feuerwerk, das sich da zeigt. Im Gegenzug verzieht der alteingesessene K. nur sehr selten das Gesicht und bewahrt gefühlt in jeder Lage einen kühlen Kopf. Genau diese Gegensätze sorgen für eine ausgeglichene Balance bei den Dialogen. Dass die Chemie zwischen den beiden Darstellern von der ersten Minute an stimmt, sehen wir.

Ein großes Ungezieferproblem

Der Fall, in den die beiden hineinrutschen, ist im Grunde nicht sehr anspruchsvoll, dafür überzeugt er von Anfang an mit einem Weltall voller kreativer Ideen. Alleine die Spannweite der Aliens bereitet Spaß. Ob Hund, Tintenfisch oder rauchende Kaffeejunkie-Wurmlinge — es gibt sehr viel zu entdecken und eine skurrile Idee jagt hier die nächste. Selbst bei dem Kontrahenten handelt es sich um eine interstellare Schabe, die sich jedoch fast den kompletten Film über eine leere menschliche Hülle überstülpt, um nicht aufzufallen. Vincent D’Onofrio (Die glorreichen Sieben) verkörpert das gewalttätige, bedrohliche Insekt im viel zu kleinen Kostüm so perfekt, dass wir ihm abkaufen, dass sich hier jemand in seiner neuen Haut mehr als unwohl fühlt. Die Maskenbildner leisteten hier ganze Arbeit, auch in Bezug auf die anderen ausgefallenen Wesen. Nur die Computertricks setzten mittlerweile ein bisschen Sternenstaub an.

Die Zirpende Grille

Die knackig erzählte Ermittlerarbeit wird nicht nur durch den Dialogwitz aufgelockert, sondern auch durch passende Actioneinlagen. Schon die Verfolgung von Edwards zu Beginn besitzt ein hohes Tempo und das, obwohl unser junger Polizist zu Fuß ist. Im weiteren Verlauf der Handlung kommen zusätzlich ein paar Waffen ins Spiel. Freunde futuristischer Erfindungen kommen dabei voll auf ihre Kosten, denn natürlich rüsteten sich die Agenten des MIBs für alle Fälle aus. Bei dem einen oder anderen harmlos aussehenden Stück Alien-Technologie sollte man sich jedoch vorsehen! Ein kleines Stäbchen mit roter Lampe löscht auf Knopfdruck Erinnerungen – Geblitzdingst – und durch die Größe einer Waffe sollte niemand auf ihre Power schließen. Etwas, was Edwards noch am eigenen Leib sowie zu unserer Freude erleben darf. Mit einem perfekt abgestimmten Finale, entlässt der Film seine Zuschauer mit einem Lächeln auf den Lippen und macht Lust auf die Fortsetzungen.

Fazit

Den Kultstatus verdiente sich Men in Black zu Recht. Sonnenfeld stimmt die irrwitzigen Ideen perfekt aufeinander ab, sodass nie das Gefühl entsteht, zuviel des Guten zu sein. Zwar besitzt die flott erzählte Handlung nicht viel Tiefgang, dafür aber einen hohen Unterhaltungswert, der von der ersten fliegenden Mückenminute in den Bann schlägt. Edwards (später J.) und K. sind ein sympathisches Buchstabenermittlerduo. Eines, das harmoniert und sich vor allem wunderbar ergänzt, sodass keine Wünsche offen bleiben. Von den überraschenden Alien-Rassen mal ganz abgesehen. Wer könnte jemals das Blitzdingsda, die kleine Zirpende Grille oder die kaffeesüchtigen Wurmlinge vergessen? Das erste rasante Abenteuer der Alien-Jäger überzeugt schlicht auf ganzer Linie.

© Sony Pictures Home Entertainment

Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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