Shaman King

Geister jagen weltweit den Menschen Angst ein. Für Abhilfe kann da ein gut ausgebildeter Schamane sorgen. Yo Asakura ist noch sehr jung in dieser Branche, doch handelt er mit Geistern wie kein zweiter. Was die Ghostbusters können, kann er schon lange, nur fehlt ihm die nötige Motivation – er chillt lieber. In Shaman King von Studio Xebec (Candidate for Goddess) aus dem Jahr 2001 lernen wir noch mehr Geisterjäger und ihre Beschützer kennen. Der Anime basiert auf dem 32-bändigen Manga des Zeichners Hiroyuki Takei (Ultimo). In der Geschichte streben alle den Titel des Schamanen-Königs an, doch wer ist würdig, diesen Titel und die Krone zu tragen?

    

Alle 500 Jahre zeigt sich der sogenannte Schicksalsstern am Himmel und läutet so den Beginn eines Wettkampfes ein, der über das Schicksal der Menschheit entscheiden soll. Menschen und Geister aus aller Welt kommen zusammen um ihren neuen König zu ermitteln. Schamanen stehen in Verbindung mit Geistern und können sich deren Kräfte zu eigen machen. Yo Asakura ist einer der Auserwählten und tritt mit seinem Schutzgeist Amidamaru den Wettkampf an, doch es ist ein weiter Weg für den unerfahrenen Geistbändiger. Viele Abenteuer warten auf sie. So treffen die beiden gemeinsam mit ihren Freunden auf gefährliche Gegner und müssen schwierige Prüfungen bestehen, immer mit dem Gedanken, dass nur einer König werden kann.

Schamane – Verbindung zwischen den Welten

Yo ist auf der Suche nach dem Geist, der ihm vom Schicksal bestimmt ist und mit dem er auf ewig verbunden sein wird. „Die Macht eines Geistes entscheidet über die Kraft eines Schamanen, wie weit er gehen wird und was er erreichen kann.“ Dies sind Yos Worte, als er auf Amidamaru trifft, den er bittet, sein Schutzgeist und Partner zu werden. Die Verbindung bedeutet nicht nur, dass sie gemeinsam kämpfen, sondern auch, dass sie sich sehr nahe kommen und fühlen, was der jeweils andere empfindet. Die Kampfhandlung verändert sich im Lauf der Geschichte, während der Geist zu Beginn in den Körper seines Meisters fährt, schickt dieser zu einem späteren Zeitpunkt die Macht seines Partners in eine Waffe umso zu kämpfen. Ihr sogenanntes Furyoku bildet die Kraft die ihnen noch bleibt um die Angriffe zu bestehen – sollte dieses erlöschen, bricht auch die Verbindung zwischen Geist und Schamane. Verschiedene Ansichten treffen im Kampf aufeinander. Für den einen ist der Geist ein Freund und sollte mit Respekt behandelt werden, der andere sieht ihn als Diener, der sich unterwerfen muss. Durch diese Sichtweisen treten Konflikte auf.

Bleib cool, kein Stress

Yo Asakura, der gechillte Protagonist der Serie, hat typische Züge eines Helden, so zum Beispiel, dass er oft Hunger hat und ihm Freundschaft das Wichtigste ist. Allerdings sticht er durch seine ausgeglichene Art aus dem Schema heraus und zeigt, dass ein Hauptcharakter einer Actionserie nicht immer im Angriffsmodus sein muss. Die coole Socke Yo hängt gerne auf einem Friedhof mit seinen Geisterfreunden ab oder beobachtet stundenlang das Wasser. Er ist die Ruhe in Person. Seine sture Verlobte Anna ist ebenfalls zu erwähnen. Man könnte sie auch als Sklaventreiberin bezeichnen, da sie Yo anspornt, sein Trainingsprogramm erstellt, überwacht und keine Widerrede duldet. Das bekommt auch Yos etwas nerviger Sidekick Manta zu spüren, der von Anna zum Hausmädchen verdonnert wird. Manta ist der Erzähler der Geschichte, was dem Zuschauer den Vorteil bringt, dass er ebenfalls keine Ahnung von Schamanen, Geistern und den ganzen Bräuchen hat. So führt er den Zuschauer durch das Geschehen, dies zu Beginn mit einer sehr nervösen und anstrengenden Art, die sich um Lauf der Serie allerdings bessert.

Charaktervielfalt

Weitere spannende und liebenswürdige Charaktere kommen dazu. So der wichtigtuerische Spitzkopf Ren Tao mit seinem chinesischen Krieger Basson, der eine unglaubliche Charakterentwicklung durchmacht. Ryunosuke „Ryu“ Umemiya, Gangsterboss mit Schmalztolle, der durch seinen Anzug als Elvis-Doppelgänger durch geht. Er und seine Haare bilden den Dauerjoke der Serie, da sie ihm immer wieder abgeschnitten werden oder sich zu Herzen formen, wenn wieder einmal eine hübsche Frau vor ihm steht. Dazu kommt noch der Schamane aus dem Eis, Horohoro (von allen Trey Racer genannt) mit seinem Snowboard und dem Naturgeist Kororo. Attacken wie „Himmlischer Hieb“, „Eiskanonenangriff“, „Fury Crush“, Überschallgeschwindigkeitsangriff“, „Jaguarprankenhieb“, „Extrem-Eisbeben“ und der „Goldene Schlag“ sind nur ein paar der teilweise seltsamen Wortverbindungen, die im Gefecht gebrüllt werden. Als Schutzgeister treffen Krieger aus allen Epochen auf Elfen, Naturgeister, verschiedene Tiere, einen Kürbis und sogar Nessi darf mitmischen. Die meisten Schamanen reisen so wie Yo in Gruppen. Das sind unter anderem Musikanten, ein Halloween-Trio, Pharaonen, das Team „Aladdin“ (zumindest hat es einen fliegenden Teppich) und die eiserne Jungfrau mit ihren Dienern.

Für alle ist etwas dabei

Originaltitel Shaman King
Jahr 2001
Episoden 64
Genre Action, Abenteuer, Comedy
Regisseur Seiji Mizushima
Studio Xebec

Shaman King lebt durch seine Charaktere. Es bietet eine große Spannbreite an mitmischenden Figuren, die perfekt vorgestellt und in die Story eingepflegt werden. Zum Großteil bekommen sie eigene Folgen, durch die man sie noch besser verstehen kann. So trifft zum Beispiel Coolness auf Mysterium, Spaßvogel auf pure Arroganz oder Schönheitskönigin auf Elvis. Egal was passiert, Freundschaft, Teamgeist und Zusammenhalt spielen eine große Rolle in der Serie. Durch die Vielfältigkeit der Schamanen und ihrer Geister bietet sich die Möglichkeit für jeden Zuschauer einen Charakter, zu finden mit dem er sich identifizieren kann und das alleine macht den Anime bereits sehenswert.

Ein Kampf ohne Ende

Die Story schafft es bereits nach kurzer Zeit, den Zuschauer zu fesseln. Nicht nur die Neugier, wer den Wettkampf um den Schamanenthron gewinnt ist geweckt. Auch Wendungen sorgen bereits in der Anfangsphase für Interesse. Der Spannungsbogen wird von Anfang an hoch gehalten. Nur zwischen den Folgen 30 und 40 beginnt sich die Handlung etwas zu ziehen. Dies kann aber auch daran liegen, dass die Jungs selbst nicht genau wissen, wie sie weiter kommen. Zum Bedauern vieler Fans bietet der Anime nach 64 Folgen kein richtiges Ende. Man kann sagen, wo etwas endet, beginnt etwas Neues. Für manche mag dies ein passender Abschluss sein, viele haben sich allerdings ein anderes Finale gewünscht.

Schamanen, Sailor-Krieger, Piraten und ein Hobbit

Hubertus von Lerchenfeld (Sanji / One Piece) zeigt seine Vielfältigkeit als Synchronsprecher, indem er gleich zwei Charakteren seine Stimme leiht, die unterschiedlicher nicht sein können. Auf der einen Seite Yo mit seiner ruhigen Art und gegenüber der machtbesessenen Zeke, der eine seltsame Verbindung zu Yo hat. Anna wird von Beate Pfeiffer synchronisiert. Interessant hierbei ist, dass sie gemeinsam mit Hubertus von Lerchenfeld in Die Macht des Zaubersteins die Hauptcharaktere Nadja und Jean sprechen, die ebenfalls ein Pärchen werden. Viele Sailor-Kriegerinnen sind vertreten, sowohl aus der Ursprungsserie als auch aus Sailor Moon Crystal. Unter anderem Sabine Bohlmann (Bunny Tsukino / Sailor Moon), Shandra Schadt (Sailor Saturn / Sailor Moon Crystal), Kathrin Gaube (Sailor Uranus / Sailor Moon Crystal) und Julia Haacke (Sailor Mars / Sailor Moon). Dazu kommt noch Dirk Meyer (Lysop / One Piece), der Trey seine Stimme leiht und Manuel Straube, bekannt als Bilbo Beutlin aus den Filmen Der Hobbit, der hier als Ren Tao durch die Gegend rennt.

Ausstrahlung und Vermarktung

Der Anime besteht aus 64 Folgen, welche im deutschen Fernsehen bei Kabel eins, ATVplus, Fox Kids und RTL2 ausgestrahlt wurden. Die deutsche Fassung basiert auf der von 4kids Entertainment für die USA lizenzierten und bearbeiteten Version. So wurden auch die japanischen Openings und Endings gestrichen, sehr zum Leidwesen der Fans. Das englische Opening: „Destiny“ wird bei der deutschen Fassung ausgestrahlt, ein Ending ist nicht enthalten. Teilweise wurden Namen der Figuren geändert: Zeke heißt im Original zum Beispiel Hao. Im Handel sind alle 64 Folgen auf DVD erhältlich, die Erstausgabe wurde in insgesamt acht Volumes veröffentlicht. Ein Kritikpunkt hier ist, dass jedes der Mega Packs ein anderes Format hat, mal als DVD-Plastik-Hülle, andere mit Schuber, was das Gesamtbild beeinträchtigt.

Wie lange habe ich diese Serie schon nicht mehr gesehen? So habe ich alle DVDs ausgegraben und 64 Folgen Shaman King angeschaut. Und ich kann sagen, dass sie mir immer noch so gut gefällt wie beim ersten Schauen im Fernsehen. Für mich machen die vielen Charaktere den Wert des Animes aus, obwohl einige dabei sind, die ich nicht so leiden kann. Leider muss ich sagen, dass mir Manta vor allem am Anfang sehr auf die Nerven geht und auch auf die eiserne Jungfrau und ihre Truppe kann ich verzichten. Yo und Anna liebe ich. Die beiden sind so cool, vor allem Yo mit seiner entspanntem Art und Anna die ihn herumscheucht um zu trainieren. Es gibt ein paar ruhige Szenen zwischen den beiden, da hätte ich mir allerdings ein bisschen mehr davon gewünscht. Ich dachte lange, das Opening auf der DVD sei das Original. Bei Youtube habe ich mir diese angesehen und muss wirklich sagen, dass es sehr schade ist, das sie ausgetauscht wurden. Die geben der Serie wirklich noch mehr Flair. Was ich nur nicht verstehen kann, dass sich niemand in der ersten Hälfte der Serie darüber wundert, dass sich Yo und Zeke so ähnlich sehen.  Schade, dass es kein richtiges Ende gibt. Auf der einen Seite kann ich ganz gut damit leben, auf der anderen Seite möchte ich aber doch wissen, was weiter passieren könnte. Irgendwann werde ich den Manga lesen.

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Sapamo

Sapamo liebt Geschichten aller Art. Für die nah am Wasser gebaute Romantikerin steht das Thema Liebe in Erzählungen ganz weit oben. Seien es Romane, Manga oder Anime. Nachdem sie tagsüber jede Menge Bücher der unterschiedlichsten Art in Regale oder auf Bücherwagen gelegt hat, entspannt sie sich abends gerne mit einer guten Lektüre. Gerne lässt sie auch einen kleinen weißen Ball über die Platte hüpfen und genießt den Besuch eines Musicals.

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