One Week Friends

„Mein Name ist Yuki Hase, bitte lass uns Freunde sein.“ Mit diesem Satz spricht der 16-jährige Schüler seine Klassenkameradin Kaori an. Doch was passiert genau eine Woche später? Yuki steht wieder vor Kaori und bittet sie erneut, mit ihm befreundet zu sein. Nein, wir befinden uns nicht in einer Zeitschleife, denn das Mädchen verliert nach genau einer Woche jegliche Erinnerungen an ihre Freunde. Mit One Week Friends hat KAZÉ Anime (My Hero Academia) sein Anime-Angebot um eine Liebesgeschichte mit sehr viel Herz erweitert. Sie basiert auf dem gleichnamigen Manga von Mateha Hazuki der seit 2017 bei Carlsen Manga (Dreamin’ Sun) auf deutsch erscheint. Zusätzlich gibt es in Japan Umsetzungen als Fernsehserie, Bühnenstück und sogar einen Realfilm.

  

Der ruhige Oberschüler Yuki Hase wünscht sich nichts sehnlicher, als mit seiner Klassenkameradin Kaori Fujimoto befreundet zu sein. Er sucht den passenden Moment, sie darauf anzusprechen, doch als sich dieser ergibt, wird er zurückgewiesen. Sie möchte keine Freunde haben aber Yuki lässt nicht locker. Auf dem Dach der Schule setzt er sich zu ihr, sie essen gemeinsam, lernen einander kennen und sammeln so Erinnerungen. Nachdem knapp eine Woche, in der sie viel miteinander geredet haben, vergangen ist, möchte Kaori, dass ihr Mitschüler sie nicht mehr anspricht und sich von ihr fern hält. Grund dafür ist die Tatsache, dass sie am kommenden Montag all das, was die beiden erlebt haben, vergessen wird. Yuki ist zunächst verunsichert, stellt sich jedoch der Situation und freundet sich jede Woche aufs Neue mit ihr an…

Eine gefühlvolle Geschichte

Yuki Hase ist ein netter, offener junger Mensch, dem Freundschaft und Zusammenhalt sehr wichtig sind. Genau deswegen will er sich mit seiner zurückgezogenen und kaltherzigen Klassenkameradin anfreunden. Selbst als er von Kaoris Problem erfährt und sie ihn Woche für Woche vergisst, gibt er nicht auf. Dass er insgeheim in sie verliebt ist, wird sehr schnell deutlich. Kaori Fujimoto lernt durch seine Hilfe wieder, was Freundschaft bedeutet, daher ist Yuki ein wichtiger Mensch für sie. Vor einem Autounfall, der als Auslöser ihres Gedächtnisverlustes gilt, war sie sehr beliebt und hatte viele Freunde. Durch Yuki legt sie nach und nach ihre harte Schale ab und lernt wieder zu lächeln. Aber wie geht man mit so einer Situation um? Während Kaori montags sämtliche Ereignisse vergisst, erinnert sich Yuki an alles. Ein sehr sensibles Thema mit vielen Gefühlen. Ein Tagebuch soll Abhilfe schaffen, doch auch wenn Kaori die Einträge liest, kann sie sich trotzdem nicht nachempfinden, was sie in dem jeweiligen Moment verspürte.

Shougo und Saki

Originaltitel Isshuukan Friends.
Jahr 2014
Episoden 12 (in 1 Staffel)
Genre Slice of Life, Romanze, Comedy
Regisseur Tarou Iwasaki
Studio Brains Base

Ein wichtiger Charakter der Geschichte ist Shougo, Yukis bester Freund. Dieser ist ein eher schroffer Typ, der sich scheinbar für nichts interessiert. Zudem wirkt er durch seine monotone Redeweise sehr gelangweilt. Auf der anderen Seite ist er sehr klug und sagt deutlich seine Meinung. Man kann sagen „frei Schnauze“, ohne sich darum zu kümmern, was das für Konsequenzen haben könnte. Die Schülerin Saki ist die vierte Person, die zu der Gruppe stößt. Von sich aus bittet sie Kaori um ihre Freundschaft und lässt nicht locker. Auch sie ist sehr vergesslich (allerdings handelt es sich um keinen Gedächtnisverlust wie bei Kaori), daher spricht sie ihre Mitschülerin in der Klasse vor allen anderen an, obwohl Kaori sie gebeten hat, dies nicht zu tun.

Minimalistisch aber trotzdem stimmungsvoll

One Week Friends wurde vom Animationsstudio Brains Base (Blood Lad) umgesetzt. Die Animation ist eher simpel gehalten und der Zeichenstil fällt minimalistisch aus. Allerdings wird die Stimmung durch Farben und Musik nach außen übertragen. Da die Anime-Adaption nicht das Ende der Vorlage (die sieben Bände umfasst) zeigt, wurde die Neugier, welchen Abschluss die originale Handlung nehmen wird, geweckt. Fans hoffen, dass dies am Ende des Mangas gelüftet wird. Auf dem deutschen Markt erscheint die Serie in zwei Boxen mit jeweils sechs Episoden. Zusätzlich ist in jeder Version ein Mediabook enthalten, in dem sich neben Steckbriefen der Charaktere auch Illustrationen sowie Beschreibungen der Folgen befinden. Als Extra gibt es Bonusfolgen mit dem Titel “Kaoris Tagebuch“. Diese werden ausschließlich auf japanisch mit deutschen Untertiteln angeboten.

Achterbahn der Gefühle

Was die Synchronisation betrifft, bringt die deutsche Ausgabe die gezeigten Stimmungen sehr deutlich herüber. Dies ermöglicht dem Zuschauer, in emotionalen Momenten mitzufühlen, beziehungsweise sich sogar mitreißen zu lassen. Bekannt aus der Synchronisation von Serien wie Free! und Haikyu!! wirken hier Christian Zeiger als Yuki und Nick Forsberg als sein bester Freund Shougo mit. Kaori wird im deutschen von Sarah Tkotsch (Tokyo Ghoul) gesprochen, im Original verkörpert diese Sora Amamiya (Bungou Stray Dogs) und singt zudem den Ending Song mit dem Titel „Kanade“. KAZÉ Anime hat mit One Week Friends eine schöne, herzergreifende Geschichte nach Deutschland gebracht. Der Spannungswert ist nicht besonders hoch, allerdings überzeugt die Handlung durch Romantik, Dramatik, aber auch Humor. Trotz des offenen Endes und der Tatsache, dass es vermutlich nie eine Fortsetzung geben wird, handelt es sich um einen Anime, der ans Herz geht.

Ich hatte das Glück, die Serie am Stück auf deutsch anschauen zu können. Von Anfang an war ich in der Geschichte drin und von Yuki begeistert. So ein liebenswürdiger Hauptcharakter, der einfach dran bleibt und dem egal ist, wenn ein Mädchen ihn anfaucht. Man sieht ihm manchmal an, dass er verunsichert, ja sogar schüchtern ist. Gegen Mitte der Serie, als Saki und Shougo dazu kommen, ist er sogar traurig, weil er gerne Zeit mit Kaori alleine verbringen möchte. Shougo ist mein Lieblingscharakter des Animes. Obwohl er so gelangweilt wirkt und offen keine Emotionen zeigt, ist er lieb und versucht zu helfen, auch wenn der Satz kommt, dass er keine Lust hat. Ich finde ihn toll und dass er so gelangweilt und monoton redet, macht mir nichts aus. Die einzige Figur mit der ich mich nicht anfreunden kann, ist Saki. Ihre fast schon aufdringliche Art ist nicht meins, auch wie sie redet finde ich nicht schön und darum geht sie mir leider öfters mal auf die Nerven. Sonst kann ich sagen, das mir der Anime gefällt, aber natürlich ist es schade, dass es kein wirkliches Ende gibt. Ich lese zurzeit den Manga und freue mich da sehr auf ein hoffentlich schönes Ende.

Zweite Meinung:

Hach ja, die One Week Friends! So eine nette ruhiger Slice-of-Life Serie, bei der es mich extrem ärgert, dass sie am interessantesten Punkt aufhört und es leider keine zweite Staffel gibt. Das ist gerade deswegen ärgerlich, weil mir der Anime zu Beginn doch etwas zu langsam vorangeht. Es ist klar, dass sich hier Dinge immerzu wiederholen, doch da optisch kaum Abwechslung geboten wird — das Muster des Dachzaunes ist wirklich eintönig! — ist es leider etwas zäh für mich. Dabei sind die Figuren alle sehr sympathisch und gerade Kaori drückt man die Däumchen, dass sie ihr Problem in den Griff bekommt. Optisch finde ich die eher sanfteren Farben wirklich gut gewählt, da sie die Stimmung der Serie transportieren. Schade ist nur, dass die Animationen eher spärlich gesetzt sind und es auch hier und da zu Patzern kommt. Alles zusammengerechnet macht den Anime zwar nett, aber eben auch nur das in meinen Augen.

Sapamo

Sapamo liebt Geschichten aller Art. Für die nah am Wasser gebaute Romantikerin steht das Thema Liebe in Erzählungen ganz weit oben. Seien es Romane, Manga oder Anime. Nachdem sie tagsüber jede Menge Bücher der unterschiedlichsten Art in Regale oder auf Bücherwagen gelegt hat, entspannt sie sich abends gerne mit einer guten Lektüre. Gerne lässt sie auch einen kleinen weißen Ball über die Platte hüpfen und genießt den Besuch eines Musicals.

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Ayres
Redakteur
31. Juli 2018 18:39

Die Serie hat einen wirklich super-süßen und aufgeräumten Zeichenstil, der mir auch echt gefällt, aber die Warnung, dass das mal wieder so ein abgebrochenes Ende ohne Aussicht auf Fortsetzung ist, verbaut dann mal wieder jede Lust, damit anzufangen.