Just Because (Folge 12)

Mit der Abschlussfeier von Hazuki, Mio, Eita und Haruto beschließt Just Because in Episode 12 seine Geschichte. Und auch das Liebesdrama kommt in diesem emotionalen letzten Kapitel zu einem zufriedenstellenden Ende. Unterstrichen wird diese Emotionalität dabei einmal mehr durch die eindrucksstarke visuelle Gestaltung des Anime.

Get, Set & Go! Für Eita und seine Freunde markiert ihre Abschlussfeier endgültig das Ende ihrer Jugend und den Beginn einer neuen Phase ihres Lebens. Entsprechend ist die Stimmung an diesem Tag ein Mix aus überschwinglicher Freude und nostalgischer Melancholie. Doch zwischen Wiedersehens-Versprechen und Afterparty-Vorfreude ist es für Natsume, Ena und Eita auch ein Tag der Wahrheit, an dem sie wider ihrer Scheu ihre Herzensangelegenheiten endgültig regeln wollen.

Ein Tag für alle

Doch zunächst stehen die drei nicht allein im Fokus der Handlung. Vielmehr gibt es ein letztes Wiedersehen mit den zahlreichen Klassenkameraden und Clubfreunden von Hazuki, Natsume und Haruto. Just Because nimmt seine Nebenfiguren eben ernst. Und wenn deren Charaktere auch nicht über die Maßen tiefgründig sind, erlebt man Yoriko, Momoka oder auch Natsumes Klassenlehrer „Slides“ durchaus als realistische Figuren und nicht nur als Erweiterungen des Settings. Das ist in dieser Episode umso mehr von Vorteil, denn so wirken Geschehen und Stimmung dieses letzten Schultages um einiges eindrücklicher und authentischer.

Wo die Kirschblüten blühen

Auch die gut gestalteten Visuals der Folge tragen dazu bei, die Emotionen der Charaktere glaubhaft nachzuzeichnen. Und die bekannten symbolischen Handlungen: was macht man etwa bei akuter Unentschlossenheit und Zögern? Klar, man schlägt einen Homerun! Besonders effektiv gerät in dieser Episode aber vor allem das Spiel mit Licht und Schatten. Enas und Eitas Gespräch in der Abenddämmerung steht im Kontrast zu seinem Wiedersehen mit Natsume im hellen Licht der Frühlingssonne. Überhaupt setzt die letzte Szene des Anime einen Akzent, vor dem Hintergrund der weißen fallenden Kirschblütenblätter, dem japanischen Symbol für Glück, Schönheit, Aufbruch – und natürlich der Liebe.

Mich hat die letzte Folge von Just Because aber nicht nur in der letzten Szene sehr bewegt. Dieser wichtige Umbruch im Leben eines Menschen ist sehr überzeugend dargestellt worden, und das Gefühl von Freude und Trauer war sehr greifbar. Gefreut und getrauert habe ich ebenfalls über den Ausgang des Liebesdramas zwischen Ena, Natsume und Eita. Aber wie das halt bei solchen Dreiecksgeschichten ist, muss es nun mal einen Verlierer geben. Auch wenn das in diesem Falle echt tragisch ist, weil dieser eine der sympathischsten Figuren des Anime ist, der die Handlung an vielen Stellen getragen hat. Insgesamt ist das Ende von Just Because aber sehr gut. Man wartet zwar lange auf die finalen Worte in diesem Drama – beim Abspann hatte ich schon den Schweiß auf der Stirn. Zum Schluss fallen sie dann aber doch, und damit kann ich diesen Anime als durch und durch positives Erlebnis verbuchen.

Zweite Meinung:

Nun sind sie also zielstrebig in die nächste Phase ihres Lebens gestartet, die jungen Menschen, deren Gefühlswelt ordentlich durcheinandergeschüttelt worden war. Natsume fasst in ihrer Abschiedsrede diese letzte Zeit gut in Worte und macht deutlich, dass auch das, was sich nicht gut angefühlt hat, seinen Sinn hatte. Dass Enttäuschungen, Fehler und Streit ebenso zum Wachsen gehören wie Freude und Erfolge, das ist ein wichtiger Ansatz, um voranzuschreiten, und genau das haben Eita, Haruto, Hazuki und Natsume geschafft. Aber auch Ena verharrt nicht in ihrer Enttäuschung, sondern bricht zu neuen Ufern auf, ihre beiden Clubkameraden im Schlepptau. So stimmig das Ende auch ist, mich hat es etwas enttäuscht, dass es genau so gekommen ist, wie es sich schon seit längerem abgezeichnet hat. Eine kleine Überraschung wäre mir sehr recht gewesen. Aber wie gesagt, es ist ein stimmiges Ende, das die lange Zeit der Sprachlosigkeit zwischen Eita und Natsume ist beendet, die ihre Herzen so in Unruhe versetzt hat. Dankbar bin ich dem Anime dafür, dass vieles ohne Worte vermittelt wird. Als Zuschauer kann ich mich ganz auf und die Charaktere einlassen, die Botschaften auf mich wirken lassen und die Geschichte genießen. Vieles erklärt sich dadurch intuitiv, und ist es im wahren Leben nicht auch so, dass sich nicht alles in Worte fassen lässt? Diese Lektion bleibt dem Zuschauer, während Eita und Co. angesprochen sind, mehr miteinander zu kommunizieren.

nightfury

nightfury liebt Geschichte(n), gibt aber auch gerne seinen eigenen Senf dazu: er verkriecht sich für seine Doktorarbeit in staubige Archive und philosophiert viel zu lange über das Werk, das er konsumiert hat. Leider mag er auch Sprachen und ist ein Grammatik-Freak, weshalb kein Text vor seinem Pedantismus sicher ist. Wenn er mit seiner Besserwisserei dann endlich am Ende ist, hört er auch gern mal den Anderen zu oder spielt ihnen mit seiner Westerngitarre Lieder von Johnny Cash vor.

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