Life Sentence
Es gibt Menschen, für die bei einer tödlichen Diagnose eines Arztes eine Welt zusammenbricht und es gibt Menschen wie Stella, die sich selbst dann nicht von ihrer lebensbejahenden Einstellung trennen. Jeder Tag wird voll ausgekostet als sei es der letzte. Doch was passiert, wenn eine plötzliche Heilung eintritt, der Tod als vorerst besiegt gilt und aus jedem “letzten Tag” wieder Alltag wird? Life Sentence startete im März 2018 in den USA mit Pretty Little Liars-Star Lucy Hale. Die Dramedy stammt von Scrubs-Schöpfer Bill Lawrence, der zusammen mit Jeff Ingold, Erin Cardillo und Rich Keith als Executive Producer fungiert.
Vor acht Jahren erfuhr Stella (Lucy Hale), dass sie tödlich an Krebs erkrankt sei. Seitdem schöpft sie jeden Tag zu seiner Gänze aus und arbeitet ihre persönliche Bucket List ab. Doch nachdem der Tod all die Zeit auf sich warten lässt, eröffnet ihre Ärztin Stella, dass sie wider Erwarten geheilt sei. Zwar glücklich, aber mit der neuen Situation völlig überfördert, verändert sich ihr Leben schlagartig. Zunächst einmal findet sie heraus, dass ihre Eltern ihr bislang nur eine heile Ehe vorgespielt haben und dass sich Stellas Mutter (Gillian Vigman) längst neu orientiert hat: nämlich mit einer anderen Frau – ihrer Patentante. Aiden (Jayson Blair), Stellas Bruder, hat ihre Krankheit ausgenutzt, um andere Frauen mit einer herzzereissenden Geschichte abzuschleppen. Und Wes (Elliot Knight), ihr Ehemann, mit dem sie jede Nacht leidenschaftlichen Sex in einem Meer aus Kerzen hatte, wirkt nicht nur plötzlich desinteressiert sondern scheint Geheimnisse vor Stella zu haben. Während eines Dankessens für die Ärztin, die Stellas Leben gerettet hat, wird alles enthüllt, was ihre Mitmenschen vor ihr Jahre lang geheim hielten und es kommt zu einem Eklat. Nun doch mit einer Zukunft vor sich, wird Stella mit den langfristigen Konsequenzen ihres ausschweifenden Lebensstils der letzten Jahre konfrontiert…
Kitsch meets Unglaubwürdigkeit
Originaltitel | Life Sentence |
Jahr | 2018 |
Land | USA |
Episoden | 1 / 13 |
Genre | Romanze, Komödie |
Cast | Stella Abbott: Lucy Hale Wes: Elliot Knight Aiden Abbott: Jayson Blair Elizabeth: Brooke Lyons Ida Abbott: Gillian Vigman Paul Abboott: Dylan Walsh |
War der Rummel im Vorfeld vor allem dem Namen Lucy Hale zu verdanken, deren Popularität aufgrund ihrer Hauptrolle in Pretty Little Liars zwischen 2010 und 2017 immens anstieg, legte Life Sentence dagegen keinen guten Start in den USA hin, sodass es spannend um die Zukunft der Serie werden wird. Inhaltlich trägt die Auftaktfolge dick auf: Stellas Leben nach der Diagnose und der Heilung driften weit auseinander. Nicht nur ist die Kitschdosis übertrieben hoch, auch fehlt es dem Grundszenario an Überzeugungskraft. Zwar ist es irgendwo spannend, dass Stellas engste Freunde und Familie nun alle ihre Geheimnisse lüften, doch so richtig große Probleme scheinen nicht dabei zu sein. Ohnehin will man Stella schütteln und sie fragen, wie sie nicht einfach die neue Ist-Situation genießen kann? Die neuen Schwierigkeiten sind im Verhältnis zu einer tödlichen Diagnose weitestgehend harmlos und schaffen es nicht, die Aufregung um sie zu rechtfertigen. Ebenfalls eher hinderlich: Es werden viele Handlungsstränge eröffnet, die über den Verlauf der Serie erzählt werden müssen. Die Vorstellung der Figuren hätte zunächst einmal völlig ausgereicht, doch scheinbar möchte die erste Folge bereits vorab möglichst viele Konflikte anteasern.
Zukunft ungewiss
Trotzdem bringt Folge 1 auch eine Charme-Offensive mit: Die Chemie zwischen Lucy Hale und Elliot Knight funktioniert wunderbar. Sie geben ein überzeugendes Ehepaar ab und ihre gemeinsamen Szenen sind trotz allen Kitschs herzerwärmend. Wie die Geschichte zwischen Stella und Wes ausgeht, hängt wohl auch von dem ab, was Stella noch über Wes herausfinden wird. Alle anderen Konflikte scheinen einfacher zu lösen, weshalb hierauf vermutlich der Fokus liegen wird. Darüber hinaus wird die Serie sich in ihrem Erzähltempo bremsen müssen. Die erste Folge ist eine Erzählung im Zeitraffer. In 40 Minuten folgen acht Jahre Vergangenheit und das turbulente Heute. Diese Hektik wird sich nach Enthüllung aller Geheimnisse entzerren, doch was bleibt der Serie dann?
Erster Eindruck:
Ein schwieriger Stoff. Auf der einen Seite reizen die alltäglichen Konflikte und die hohe Dosis an Schwierigkeiten, auf der anderen Seite wird auch vieles aufgebauscht, was im echten Leben in kürzester Zeit abgehakt gewesen wäre. Deshalb kommt die erste Folge vn Life Sentence künstlich daher und präsentiert sich als leichte Unterhaltung, die erst beweisen muss, ob sie mehr auf dem Kasten hat.