Mein Buchcafé in einer anderen Welt
Das Isekai-Setting erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und hat schon etliche gute, aber auch seltsame oder gar absurde Titel hervorgebracht. Mein Buchcafé in einer anderen Welt von Kyoka Izumi, Oumiya und Reiko Sakurada gehört eher zur ersten Kategorie. Die fünfbändige Reihe, welche auf einer Light Novel beruht, zielt eher auf ein älteres weibliches Publikum ab und zeigt eine entspannte Liebesgeschichte im Fantasy-Isekai-Setting ohne große Dramen oder Missverständnisse, die es oft in Romanzen gibt. Die Manga-Serie gehört auch zu den ersten sieben Titel, die Loewe Manga veröffentlicht. Der Start der Veröffentlichung ist im Oktober 2024.
Tsukina ist eine normale Büroangestellte in ihren 30ern, weshalb sie ein stabiles Umfeld bevorzugt. Doch dann soll sie plötzlich in eine andere Welt gehen, was zunächst ablehnt. Denn alleine der Gedanke, als Erlöserin zu fungieren und Monster zu bekämpfen, ist nicht gerade der Inbegriff eines friedlichen Lebens. Allerdings ist der Gott jener Welt sehr hartnäckig und schlägt ihr einen Handel vor: Sie bekommt alles, was sie will und dafür ist sie der Ersatz, sollte einer der anderen Auserwählten ausfallen. Letztendlich willigt sie ein und zieht in ihr Bücher-Café, welches sie sich schon immer gewünscht hat. Schon bald darf sie ihren ersten Gast empfangen und das ist ausgerechnet der Anführer der Ritter Il. Dieser entpuppt sich aber als Bücherwurm und ist sowohl von Tsukinas Essen als auch der ganzen Atmosphäre angetan. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass er sie immer öfter besucht. Für ihn ist es auch eine Möglichkeit, Energie zu tanken, da wegen einem Mädchen aus der anderen Welt der Palast momentan Kopf steht.
Die andere Erlöserin
Originaltitel | Isekai ni Kyuuseishu to shite Yobaremashita ga, Around 30 ni wa Muri na no de, hissori Book Café Hajimemashita. |
Jahr | 2020 |
Band | 1 / 5 |
Genre | Fantasy, Romanze |
Autorin | Kyoka Izumi, Oumiya |
Mangaka | Reiko Sakurada |
Veröffentlichung: 9. Oktober 2024 |
Tsukina bildet sich viel auf ihren Status als Erlöserin ein und lässt das ihre Umgebung deutlich spüren. Anstatt zu lernen, wie Magie funktioniert, schwelgt sie lieber im Luxus. Denn nach ihrer Aussage reicht es ja, dass sie hübsch und süß ist. Sie will ihr Leben lieber im einfachen Modus durchspielen. Sie manipuliert dabei den Prinzen, der sich in sie verliebt hat und blind für ihre Bösartigkeiten ist. Und so sorgt sie dafür, dass langjährige Angestellte entlassen werden. Sie wirft Essen auf den Boden, weil Karotten darin sind. Die Pferde dürfen nicht mehr auf die Weide, da eines von ihnen die Erlöserin erschreckt hat. Da ist es kein Wunder, wenn Il bei Tsukina seine Ruhe genießt. Doch das Ganze könnte ziemlich schnell sehr gefährlich für alle Beteiligten werden, wenn sie die junge Erlöserin nicht dazu bewegen können, ihre Magie zu erlernen. Denn sollten ihre Emotionen außer Kontrolle geraten, wird dies ihre Magie unkontrolliert freisetzen und das ganze Land Othel verwüsten.
Eine Liebesbeziehung im angenehmen Tempo
Die Beziehung zwischen Tsukina und Il entwickelt sich weder zu langsam noch zu schnell. Es ist ein angenehmes Tempo und auch nicht das typische “Liebe auf den ersten Blick”-Szenario. Sie finden sich zwar anfangs schon sympathisch, aber es sind vor allem die kleinen Gesten und Reaktionen, die beide voranbringen. So erkennt Tsukina, dass Il wohl ziemlich viel Stress hat, weshalb sie Heilmagie auf ihr angebotenes Essen verwendet. Er möchte sich bei ihr bedanken und will ihr ein Geschenk mitbringen, dabei macht er sich sehr genau Gedanken darüber, was ihr gefallen könnte. Obwohl er darin absolut keine Erfahrung hat und somit sich noch mehr anstrengt, bloß nichts Falsches zu kaufen. Diese Dinge sind oftmals viel mehr wert und so nimmt langsam jeder beim jeweils anderen einen immer größer werdenden Platz im Herzen ein.
Erster Eindruck
Wer bei Isekai mehr Action mag, wird bei Mein Buchcafé in einer anderen Welt definitiv nicht fündig. Es handelt sich um eine eher ruhigere Serie, die man so in dieser Art nicht so häufig findet. Leser von The Saint’s Magic Power is Omnipotent oder auch Dahlia lässt den Kopf nicht hängen sollten definitiv einen Blick in dieses Werk werfen, da es noch eher in diese Richtung geht, aber auch nicht vollständig. Die Stärke von Mein Buchcafé in einer anderen Welt liegt vor allem bei den sympathischen Protagonisten sowie deren Beziehung. Beide sind eben keine Jugendlichen mehr und verhalten sich auch dementsprechend. Ebenso wird nicht so viel Zeit mit einem Magiesystem investiert oder mit anderen Fähigkeiten, die viel Zeit fressen täten. Nebencharaktere bleiben genau das und bis auf Beorc hat sonst niemand einen Namen. Es ist einfach eine entspannende Manga-Serie mit einer angenehmen Länge. Die Zielgruppe ist eher erwachsen und weiblich, auch wenn Loewe Manga den Titel ab zwölf Jahren empfiehlt. Natürlich können auch Jüngere die Reihe lesen, doch ob sie sich in die deutlich ältere Protagonistin hineinversetzen können, steht auf einem anderen Blatt Papier.
© Loewe Manga