MadameMellis Jahresrückblick 2017

2017 war ein gutes Jahr. Ich habe mich in vielen Punkten weiterentwickelt, neue Dinge entdeckt und alte Hobbys wieder aufleben lassen. Viele Ziele habe ich mir für das Jahr nicht gesetzt: mehr Spaß, weniger Sorgen machen und vor allem: beim Schreiben vorankommen. Ob mir das gelungen ist? Das könnt ihr in meinem Geek-Jahresbericht nachlesen.

Animes

Zuerst will ich über die wieder aufgelebten Hobbys berichten. Zwar habe ich es nie ganz aufgegeben, aber dieses Jahr rückte es dank Akis Hilfe wieder in den Fokus: das Animeschauen. Ihre Tipps sind immer Gold wert, sie weiß mittlerweile einfach, was mir gefallen könnte. So schaffte ich es, Kabaneri of the Iron Fortress zu sehen. Sie brauchte mich nur damit ködern, dass es steampunkig ist. Enttäuscht wurde ich definitiv nicht, auch wenn der Serie ein paar Folgen mehr gut getan hätten, damit sie vor allem zum Ende hin nicht so gehetzt hätte wirken müssen. Barakamon hat mich jede Folge zum Lachen bringen können, die Charaktere sind einfach zu liebenswert! Angefangen habe ich außerdem Psycho-Pass. Auch wenn ich den Anime bisher super finde, musste er erst einmal pausieren, zu viel kam dazwischen. Ein absolutes Highlight verbarg sich in vier Folgen mit nicht einmal acht Minuten Laufzeit pro Episode: She and her Cat hat neben tollen Bildern eine tolle Erzählweise und -struktur, sowie eine Stimmung, die mich komplett gefesselt hat. Eine Kurzgeschichte, die in dieser Zeit entstand, hat einen ähnlichen Ton und daher war dieser Anime die perfekte Ergänzung. Unerwähnt möchte ich auch nicht eines der besten Geburtstagsgeschenke überhaupt lassen: Das dritte Volume von Steins;Gate bringt mich meinem Ziel näher, meinen Lieblingsanime komplett im Regal stehen zu haben.

 

Games

Auch dem Gaming habe ich mich vermehrt gewidmet. Im Dezember 2016 habe ich mir von meinem Weihnachtsgeld einen Nintendo New 3DS gegönnt und führte im Januar mein Projekt, der beste Pokémon-Trainer von Alola zu werden, weiter. Das gelang mir im Februar auch direkt und ich hatte wirklich viel Spaß mit Pokemon: Sonne. Da ich es aus reinem Vergnügen zocken wollte, hatte ich auch überhaupt nichts gegen die ganzen “Vereinfachungen” – ohne diese hätte ich es bestimmt nicht durchgespielt. Eine Premiere folgte direkt darauf: Ich habe mein erstes Zelda gespielt! Eine befreundete Zelda-Huldigerin drängte mich dazu, Ocarina of Time zu kaufen und ich habe es keine Sekunde bereut. Es wird definitiv nicht mein letztes Zelda gewesen sein. Absolut flashen konnte mich Life is Strange – ein für mich komplett neues Spielkonzept mit phantastischer Geschichte, die einem alles abverlangt. Als Ersatzdroge nahm ich mir danach Heavy Rain vor, doch das fand ich nicht ansatzweise so gut umgesetzt. Auch mit dem zweiten Teil der Uncharted-Reihe hatte ich wieder Spaß, auch wenn mir weiterhin die teilweise sehr langen Schieß-Szenen die Augen verdrehen lassen.

 

Filme

Was mich dieses Jahr zu einem Großteil kalt gelassen hat: das Kino. Kaum ein Film hat bei mir Erwartungen geweckt und dieses “Muss ich unbedingt im Kino sehen”-Gefühl ausgelöst. Von daher war ich auch so selten wie nie im Kino und als Highlights kann ich eigentlich nur Die Schöne und das Biest (mein Lieblingsdisneyfilm wurde wunderbar ergänzt und als Realfilm übertragen!) und Tulpenfieber nennen. Zu letzterem kam ich nur, weil eine Freundin Freikarten gewonnen hatte, wir waren dann aber beide sehr begeistert (auch wenn wir immer noch über einen Aspekt von Christoph Waltz’ Rolle lachen müssen). Enttäuschen konnte mich nur die Fortsetzung von The Guardians of the Galaxy – da wurde fast einen ganzen Film lang versucht, eine ernste Story aufzubauen (die mich teilweise sogar aggressiv gemacht hat, siehe Drax Verhalten), nur um dann in einer unlustigen Gag-Parade zu enden. Da passte in meinen Augen nichts. Auch Wonder Woman fand ich eher mittelmäßig. Auch wenn sich viele freuen, dass da eine starke Frau ist (die meiner Meinung nach trotzdem zu sehr in Frauenklischees gedrängt wurde), spätestens als sie eine Minute an einem Ende des Schlachtfeldes stand, um ihren Körper zu räkeln, hatte der Film für mich verloren. Valerian – Die Stadt der tausend Planeten war auch eine Zeitverschwendung (da half nicht mal das super duper “Eclair Coleur” mit irgendeinem Special Sound meines Kinos). Zwiegespalten lässt mich Der dunkle Turm zurück: als Fan der Bücher hab ich ganz lange im Kino gesessen und gekämpft. Als ich dann den Gedanken losgelassen habe, dass es eine Verfilmung der Bücher ist, sondern ein eigenständiger Film mit der Idee der Bücher, konnte ich doch noch Spaß im Kino haben.

 

Serien

Was ich 2017 viel intensiver tat, als in den vorherigen: Serien gucken. Endlich lohnt sich auch für mich unsere Netflix-Gemeinschaft. Doch mein erstes Highlight zog noch auf Disc ein: kurz, bevor ich für eine Woche krank im Bett lag, hab ich mir die vierte Staffel Sherlock aus Großbritannien bestellt. Irgendwann muss ich die noch einmal sehen, aber ich mochte sie ziemlich gern, auch wenn viele das damit abtun, dass ich ja krank war. Ganz gut bis okay fand ich die siebte Staffel The Walking Dead – ich befürchte, dass mir Staffel 8 nicht gefallen wird. Umso besser fand ich Dirk Gentlys hollistische Dedektei. Diese Serie erwies sich auf so vielen Ebenen als Glücksgriff, dass ich sie kurz darauf ein zweites Mal sah. Im Moment überlege ich sogar, sie vor Ausstrahlung der zweiten Staffel ab Januar noch einmal zu sehen. Zusammen mit Aki schaute ich Stranger Things: beide Staffeln. Wir sind große Fans, auch die zweite Staffel konnte mich überzeugen, vor allem dank der besten Bromance aller Zeiten! Danach fingen wir dann mit Sense8 an und auch wenn sich die Geschichte nur langsam entfaltet, können wir beide dem Aufbau und den Verstrickungen viel abgewinnen. Nachdem mir eine Freundin ungefähr zwei Wochen ein Ohr zu Star Trek: Discovery abquatschte, sind mir unsere gemeinsamen Watches sehr ans Herz gewachsen. Ich finde die Serie genial, der Austausch mit anderen macht sie noch besser. Ein weiteres Highlight ist natürlich The Quest – die dritte Staffel stellt eine unglaubliche Verbesserung da, auch wenn ich Magie in Kombination mit Bibliothekaren schon unschlagbar finde. Ganz zum Schluss habe ich mir über Weihnachten dann die zehnte Staffel von Doctor Who angesehen und weine jetzt noch mehr ob der Tatsache, dass Peter Capaldi nicht mehr der Doctor sein darf. Seine neue Companion und er hatten ein unfassbar gutes Zusammenspiel, Stephen Moffat hat sich ein letztes Mal zu Höchstleistungen aufgeschwungen (die beiden Staffeln davor waren durchwachsen, vor allem, weil mich Clara immer mehr nervte) und Capaldi konnte noch einmal alles ausspielen, was er drauf hat und das war einiges. Die Staffel ist einfach perfekt und wurde mit einem guten, wenn auch nicht hervorragendem Weihnachtsspecial abgeschlossen. Jetzt muss ich mich entscheiden, ob Tennant oder Capaldi mein Lieblingsdoktor ist …

 

Bücher

(Fast) zum Schluss mein Herzensthema: Bücher. Ich bin ein wahrer Bookaholicer, auch wenn ich dieses Jahr nur 90 Bücher gelesen bekommen habe. Da spielten einige Leseflauten hinein, die ich jetzt hoffentlich endgültig überwunden habe, zumindest bin ich viel radikaler geworden, was Bücher abbrechen angeht. Das Jahr startete direkt mit Highlights: The Princess Saves Herself in This One ist eine starke Gedichtssammlung, die jede Frau mit Selbstzweifeln lesen sollte. Ein Highlight war auch das Lesen von Gentlemen in Space, vor allem, als ich las, neben welch wunderbaren Geschichten mein Friseur im Weltraum Platz finden durfte. Ein Erlebnis der besonderen Art bereitete mir das Hörspiel zu Feuerstimmen von Christoph Hardebusch. Die Geschichte um den Barden Aidan wurde musikalisch von Van Canto untermalt und hatte zusätzlich zu der tollen Geschichte dadurch unglaublich viel Atmosphäre. Die letzten beiden Bände von Lockwood & Co. las ich ebenfalls dieses Jahr und die Reihe hat sich zu meinen Lieblingen der Kategorie “Middlegrade” entwickelt! Sehr lange habe ich auf Band 3 der Feuerjäger-Reihe gewartet, warum es mein Jahreshighlight wurde, könnt ihr im Feature zu den Lieblingsbüchern der Redaktion nachlesen. Begeistern konnte mich auch die Parasol Protectorate– Reihe von Gail Carriger. So sehr, dass ich jetzt die Reihe um die Finishing School angefangen habe. 2017 war auch das Jahr, in dem ich mich langsam an neue Genre herangewagt habe. Vor allem bei Science-Fiction hole ich auf: dank des Science-Fiction-Stammtisch Stuttgarts, den ich seit April besuche, habe ich zum Beispiel Die drei Sonnen von Cixin Liu lesen können. Noch ein Buch, auf welches ich ewig gehibbelt habe: Artemis von Andy Weir. Im Juni habe ich von der geplanten Veröffentlichung gehört und in der nächsten Sekunde war die Vorbestellung getätigt – bereut habe ich es nicht, es gehört zu den Top 10 meines Jahres.

 

Veranstaltungen

Am Anfang meines Geek Jahres schrieb ich: “mehr Spaß”. Den hatte ich dieses Jahr auf vielen Messen. Die Leipziger Buchmesse besuchte ich zum mittlerweile 13. Mal – Heimvorteil, bis vor einigen Jahren wohnte ich noch in meiner Heimat Sachsen und auch nach meinem jobbedingten Wegzug ließ ich es mir nicht nehmen, dort hinzugehen. Nachdem ich 2016 selbst vier Tage als Standhelferin dabei war, konnte ich die Messe dieses Jahr wieder etwas mehr genießen und kam mit vielen neuen Büchern zurück. Richtig genial wurde dann aber die ComicCon Stuttgart: John Barrowman bis auf Unterhose und Shirt strippen sehen (mein Highlight war das Tardis-Röckchen) und all die tollen Künstler besuchen hat einfach so viel Spaß gemacht. Am meisten freute ich mich darauf Gustaf Skarsgård zu treffen. Umso enttäuschter war ich, als er Sonntag doch schon wieder abgereist war. Rettung erfolgte in Person von David Dastmalchion. Eigentlich wollte ich nur mit der ihm zugeteilten Helferin reden, weil sie eine Messefreundin ist und auf einmal stand er bei uns und hat sich so lieb mit uns unterhalten und war einfach total sympathisch. Da habe ich gern mein letztes Geld für ein Autogrammticket ausgegeben, was sich auch gelohnt hat: er malte auf sein Konterfei einen Bart und schrieb “Melli! I can play a good viking, too :) So nice to meet you. XOXO”. Auf Twitter bedankte ich mich dafür, dass er mein “substitute viking” gespielt hat und seine Antwort (es kam eine Antwort!): “I tried. My beard is patchy and I don’t have muscles, but I definitely smell like a Viking.” – so gewinnt man Fangirls ;) Auch meine anderen Messen waren genial, aber vor allem die Phantastika 2017 möchte ich hervorheben. Für das erste Mal ist diese super gelungen und neben all den tollen Erlebnissen fand ich es vor allem genial, nach der Verleihung des Deutschen Phantastik Preises vor dem Hotel zu stehen, in dessen Bar wir Helfer noch etwas trinken wollten und Ian Beattie anzusprechen mit “So … I’m currently reading Game of thrones” und sofort war man mit diesem wundervollen Menschen im Gespräch! Er hat sich für jeden Zeit genommen, sich an einen erinnert und offen von sich und seinen Erlebnissen erzählt. Wenn ihr die Chance habt, ihn auf einer Messe zu treffen: nutzt die Chance!

Im Großen und Ganzen kann ich behaupten: 2017 war ein gutes Jahr. Es gab bei mir persönlich einige Verbesserungen und auch schriftstellerisch habe ich meinen Weg gefunden. Ich kann es kaum erwarten, mehr Kurzgeschichten und Novellen, aber auch Artikel für Geek Germany zu schreiben. Vor allem auf den diversen Messen (Leipziger Buchmesse, ComicCon, Phantastika, BuCon und Buch Berlin) hatte ich tolle Begegnungen, wunderbare Gespräche und viele neue Ideen. Das alles hat mir geholfen, auch mich wieder ein Stück zu finden und Sorgen ziehen zu lassen. Der Spaß an alten und neuen Fandoms ist ungebrochen und ich freue mich sehr darauf, dass 2018 mit weiteren Neuentdeckungen von tollen Geschichten und wunderbaren Erlebnissen noch zu steigern.

MadameMelli

MadameMelli ist im Berufsalltag als Informationsninja unterwegs und hilft Suchenden, die passende Literatur zu finden. In ihrem Freundeskreis ist sie als Waschbär bekannt und dementsprechend ist auch kaum ein Buch, Manga oder Comic (oder Tee) vor ihr sicher – alles wird in die Hand genommen, begutachtet und bei Gefallen mit nach Hause geschleppt. Nur nicht gewaschen, das wäre zu viel des Guten. Sinniert gerade darüber, ob es als Waschbär sehr gefährlich ist, Wölfe zu lieben, lässt sich davon aber nicht abhalten und schreibt in ihrer Freizeit selbst Geschichten. Manchmal auch über Wölfe. Oder Tee.

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Aki
Aki
Redakteur
12. Januar 2018 10:24

Oh das mit denn Animes freut mich aber sehr 🙂 Muss ich mich aber auch sehr anstrengen, dass ich auch weiterhin Treffer lande. Mir ist eingefallen das du auch noch Rage of Bahamut geschaut hattest. Das war der Anime mit dem Typen mit dem roten Afro und dem Drachen. Glaube ich zu mindest, dass ich den dir auch gegeben hatte XD
Von Dirk Gentlys hollistische Dedektei hast du schon viel erzählt und mal sehen was wir zusammen anschauen wenn mir mit Sense8 durch sind. Da mir der Marsianer sehr gut gefallen, bin ich auch gespannt auf Artemis von Andy Weir. Vor allem weil du auch so begeistert bist von dem neuen Buch.
Schade das dir Valerian – Die Stadt der tausend Planeten nicht so gut gefallen hat. Ich hoffe das du de Kinobesuch mit mir und denn anderen trotzdem nicht als total Zeitverschwendung siehst.
Ich bin gespannt, was nächstes Jahr in deinen Rückblick wandern wird 🙂

Eichhörnchen
Eichhörnchen
Antwort an  MadameMelli
12. Januar 2018 21:27

Meine liebe Melli,
ich will doch wirklich gehofft haben, das die Zeit mit uns nie eine Verschwendung war. Und so soll es auch für die Zukunft bleiben.

Fussl
Fussl
13. Januar 2018 10:35

Sehr schöner Artikel, auch wenn ich deine Meinung zu Guardians of the Galaxy und Wonder woman nich teile, ich fand die Klasse 🙂

Dirk Gently is auch mein Serien Highlight des Jahres, wenn nich sogar die beste Serie der letzten 5 Jahre..

Gern geschehen für die Empfehlung von LiS 😉

Ayres
Redakteur
15. Januar 2018 16:14

Guter Rückblick. In Sachen TV-Serien will ich dir unbedingt Black Mirror ans Herz legen (wenn man mich fragt, ist das DIE Serie schlechthin auf Netflix). Tulpenfieber habe ich mal für meine Watchlist mitgenommen, auf Alicia Vikander bin ich ohnehin positiv aufmerksam geworden ^^ Das Life Is Strange-Follow-up wirst du ja sicherlich noch spielen.

Prinzessin Blaubeere
Redakteur
18. Januar 2018 10:59

Mit dem Kino ging es mir ganz ähnlich wie dir. Bei mir war auch sehr wenig dabei, wo ich sagte: Ja, da muss ich jetzt unbedingt rein. Gibt ein paar, die ich mir mal so zu Hause anschauen werde. “Die Schöne und das Biest” gehört auch zu meinen Lieblings-Disneyfilmen und ich bin auch ganz begeistert von der Umsetzung.
Ich mochte die 4. Staffel von “Sherlock” übrigens auch. Die erste Folge war…naja. Ok, die war nicht gut. Die haben allesamt so out of charakter agiert, dass ich mir die Haare gerauft hab. Aber die anderen beiden Folgen fand ich schon sehr gut. Sie sind halt sehr viel düsterer als die vergangenen Staffeln und ich habe auch den typischen Sherlock-Humor vermisst, aber so für sich gesehen, war es schon gut. Und ja, es ist halt “Sherlock”. Ich hype das viel zu sehr, um es schlecht finden zu können. xD
“The Quest” schaue ich auch. Mit der dritten Staffel habe ich allerdings noch nicht angefangen. Ich mag die Serie, aber irgendwie zieht sie mich nicht so arg, dass ich dringend weiterschauen wollen würde.
Und du hast “nur” 90(!!!) Bücher gelesen?! Shame on you. xD Ich schaffe nicht mal annähernd so viel zu lesen. Wie schnell liest du? Woher nimmst du die Zeit? Wie viele Bücher liest du so im Monat? Hut ab, ich wünschte ich könnte so viel lesen.