Game of Thrones Spurensuche Teil 2: Marokko
Nachdem es uns in Teil 1 unserer Game of Thrones-Spurensuche auf die Mittelmeerinsel Malta mit ihrem mittelalterlichen Flair geführt hat, reisen wir in Teil 2 in die sandigen Gefilde Marokkos. Denn auch im Land der 1001 Nächte hat die erfolgreiche HBO-Serie ihre Spuren hinterlassen.
Insgesamt kann man in Marokko drei Drehorte besichtigen. Empfehlenswert ist hier sicherlich ein Mietwagen, um flexibel an- und abreisen zu können. Allerdings werden auch von Marrakesch aus Tagestouren angeboten. Wir hatten den Vorteil eines Mietwagens. Besonders für Fans der Drachenmutter Daenerys könnte sich ein kleiner Traum erfüllen, wenn man wie sie über die Schauplätze der Serie schreitet. Fehlen eigentlich nur noch die Drachen, die einen feuerspuckend begleiten.
Aït-Ben-Haddou und ein Haufen Sandsäcke
Aït-Ben-Haddou liegt fast 200 km von Marrakesch und zieht Touristen an wie ein Magnet. Erreicht man die Stadt, kann man zunächst von einer Restaurantterrasse den Blick über die Hügelstadt gleiten lassen, und als wahrer Game of Thrones-Fan hat man sofort die majestätische Daenerys Targaryen und die entsprechenden Szenen im Kopf. Als braver Tourist begibt man sich durch das eigentliche Haupttor und bezahlt Eintritt, um sich die Stadt von innen anzusehen. Als weniger folgsamer Tourist nimmt man einen Schleichweg über den Fluss, folgt den Einheimischen über die Sandsäcke ans andere Ufer und ignoriert die Rufe der Touristenfänger, die einen zum eigentlichen Eingang lotsen wollen. Ein wenig Offroad kann man nämlich einen Hügel genau gegenüber der Stadt erklimmen und hat dann einen komplett kostenlosen und perfekten Blick auf Aït-Ben-Haddou. Und das auch noch vollkommen alleine. Aït-Ben-Haddou wird übrigens gleich zu zwei Schauplätzen, die zu Anfang der Serie wichtig sind: Zur Freien Stadt Pentos und zur “gelben Stadt” Yunkai. In Pentos lebt Daenerys Targaryen vor ihrer Hochzeit mit Khal Drogo; später befreit sie hier die Sklaven von Yunkai.
Ouallywood – die Atlas-Studios
Unweit von Aït-Ben-Haddou – ca. 30 km entfernt, wenn man weiter auf der N9 fährt – kommt man unweigerlich nach Ouarzazate. Hier befinden sich die Atlas-Studios, die auch “Ouallywood” genannt werden. In den Studios wurden schon Teile der Pilotfolge von Game of Thrones gedreht, aber auch andere Filme wie zum Beispiel Königreich der Himmel, Die Päpstin oder Gladiator. Wer möchte, kann die Studios auch besuchen und von innen besichtigen – wenn nicht gerade gedreht wird. Wir haben sie aber nur im Vorbeifahren von außen gesehen und uns den Eintritt gespart.
Essaouira – die windige Stadt
Essaouira war eines der letzten Ziele unserer dreiwöchigen Reise, bevor es für den Rückflug zurück nach Marrakesch ging. In jedem Reiseführer wird die Stadt auch als “die windige Stadt” beschrieben. Ich kann das kaum bestätigen, denn als wir ankamen, herrschte strahlender Sonnenschein und in den schmalen Gassen der Medina war kein Lüftchen zu spüren. Für Fischfans bietet Essaouira wohl einen der frischesten Märkte, die ich bisher gesehen habe. Allerdings lieben das auch die Möwen, und wer einen schwachen Magen oder eine empfindliche Nase hat, sollte einfach auf den Gang durch die Stände verzichten. Auf jeden Fall kommt man zumindest als Fan der Serie auf seine Kosten, denn schon ein Gang am Hafen entlang und ein Blick auf die Festung und man weiß, wo man sich befindet: in der Sklavenstadt Astapor, in der Daenerys die Unbefleckten ihrem Heer anschließt; mit der unvergesslichen Szene, in der einer ihrer Drachen den Sklavenhändler zu Asche verbrennt.
Drehorte im Wüstenland
Persönlich würde ich nicht nur wegen der Drehorte nach Marokko reisen. Dafür hat das Land an sich schon weitaus mehr zu bieten. Aber vor allem Aït-Ben-Haddou ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Auch als Nicht-Fan der Serie. Ein Tag bzw. sogar nur ein paar wenige Stunden reichen, um sich einen Eindruck zu verschaffen, da die Stadt nicht allzu groß ist und um sie herum nicht allzu viel geboten wird (bis auf ein paar Restaurants). Deswegen kann man den Besuch auch sehr gut mit einem Marrakesch-Aufenthalt verbinden und eine der Tagestouren nutzen. Essaouira lohnt sich, wenn man wirklich nur für den Game of Thrones-Drehort anreist, kaum. Allerdings ist es eine ganz nette Hafenstadt mit einer kleinen, aber feinen Medina. Wer also den Trubel Marrakeschs nicht so sehr mag, der kann sich auch ein ruhiges Wochenende in der Küstenstadt machen oder einen Tagesausflug hierhin buchen, um ein wenig Meeresluft (wahlweise auch Fischluft) zu schnuppern. Interessant ist übrigens, dass der Game of Thrones-Tourismus in Marokko noch nicht angekommen zu scheint. Gerade um Ait-Ben-Haddou herum hätte ich schon erwartet, dass man das auch kenntlich macht. Ich hoffe, dass wir uns bald in einem dritten Teil wieder lesen, denn es warten noch genügend Länder mit ihren Game of Thrones-Drehorten auf mich. Oder euch 😉
Falls es sich nach Schottland verschlägt, dann musst du nach Doune Castle. Die Burg ist in Game of Thrones Winderfell, wenn da auch sehr viel computertechnisch hinzugefügt worden ist 🙂
Ansonsten bin ich auf weitere Artikel gespannt. Ist immer weider interessant, wenn man an den Drehorten steht und sich denkt ” Ok so sieht das hier aus und ach sieh mal das ist das und da!!!!)”