Die Halloween-Reihe im Gesamtüberblick

Halloween V – Die Rache des Michael Myers (1989)

Darum geht es: Ein Obdachloser findet Michael Myers, nachdem dieser in einen Minenschacht stürzte und im Fluss entlang trieb. Michael wird dank Pflege am Leben gehalten und vegetiert regungslos vor sich hin. Bis wieder Halloween ist, er seinen Retter ermordet und erneut loszieht. Derweil hat seine Nichte Jamie eine telepathische Verbindung zu Michael aufgebaut und wird von Visionen heimgesucht…

So endet es: Nachdem Michael inhaftiert wurde, taucht ein in schwarz gekleideter Mann auf dem Polizeirevier auf. Dieser erschießt alle anwesenden Polizisten und befreit Michael.

Timeline: Halloween (1978) – Halloween II (1981) – Halloween IV (1988) – Halloween V (1989)

Opfer: 21

Hintergrund: Nachdem der vierte Teil das dreifache seiner Produktionskosten einspielte, sollte es im jährlichen Rhythmus weitergehen. Mit Dominique Othenin-Girard wurde ein Regisseur verpflichtet, der zuvor mit seiner Low Budget-Produktion Deliver Us From Evil von der Kritik gefeiert wurde. Inhaltlich bewegt sich die Reihe kaum vom Fleck, dafür wurden neue Elemente eingebaut. Die telepathische Verbindung zwischen Jamie und Michael rückt den Killer in ein neues Licht. Außerdem verstärkt die Einführung des fremden Helfers den okkulten Unterton der Reihe, der bislang im Verborgenen blieb. Auch der allmählich dem Wahnsinn verfallene Dr. Loomis läuft in Höchstform auf. Die Anzahl der Opfer wurde um genau eines erhöht um den Vorgänger zu überbieten, wobei sich darunter auch sechs Polizisten befinden, die auf einen Streich ausgelöscht werden. Das alles half nichts, der fünfte Teil spielte das niedrigste Ergebnis der Reihe ein. Bis 2013 stand der Film auf dem Index und erhielt dann eine FSK16-Freigabe.

Weiterhin hat die Reihe einen hohen Unterhaltungswert und mit Jamie als Figur immer wieder einen klaren Fokus. Umso ärgerlicher sind da die Ungereimtheiten, die aufkommen und Michaels telepathische Fähigkeiten befördern die Geschichte in eine ganz neue und vor allem auch erklärungsbedürftige Dimension. Das eigentliche Highlight ist Loomis, der in seiner Herangehensweise immer forscher wird.

Hier wird sich für mich zu sehr vergaloppiert. Die telepathische Verbindung von Michael und Jamie geht mir wahnsinnig auf die Nerven. Da wäre mir ein Mörderkind, das sich einfach so durch ein traumatisches Erlebnis bemüßigt fühlt Leute umzubringen, viel lieber. Und dass Michael ganz zufällig genau ein Jahr im Koma liegt und ein Obdachloser ihn so lange pflegt, nur um umgebracht zu werden, ist dann doch zu albern. Die Halloween-Filme wollen ernst sein, aber sie fangen alle mit so lächerlichen Erklärungen an, warum Michael noch lebt. Da fällt es manchmal schwer, die Todesszenen zu genießen.

Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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Misato
Redakteur
24. Oktober 2018 16:09

Ich finde Franchises (oder was wir heute haben als Shared Universe) wahnsinnig spannend. Und irgendwie kommen mir beim Wort Filmreihe immer die Klassiker der Horrorsparte zuerst in den Sinn. Mein Favorit wird wohl ewig Nightmare on Elm Street bleiben. Aber es ist doch interessant und irre zugleich, was Halloween angestellt hat. Jetzt beklagen sich Leute, sie hätten Probleme Superhelden in die richtigen Universen zu ordnen. Hallo, bei einem Michael Myers ist das eine einzige Figur und wir kriegen so viele verschiedene Timelines und mögliche Ansehreihenfolgen! Es gibt bestimmt Leute, die 4+5+6 gern zusammen schauen. Immerhin sorgt der Bodycount für Spaß.