Die Halloween-Reihe im Gesamtüberblick
Halloween II (2009)
Darum geht es: Laurie überlebte die Erlebnisse der ersten Halloween-Nacht und wohnt nun bei Sherriff Brackett und dessen Tochter Annie, die ebenfalls überlebt hat. Doch Laurie ist von den Ereignissen gezeichnet, leidet an Depressionen, nimmt Alkohol und Medikamente zu sich. Derweil hat sich Loomis in einen selbstsüchtigen Menschen verwandelt, der nur noch an den Absatz seines Buches über Michael denkt. Michael wird derweil von der Stimme seiner Mutter im Kopf angetrieben, die ihn aufruft, Laurie zu holen, damit die Familie im Tod vereint sein könne…
So endet es: Loomis wird von Michael getötet, Michael vom Kugelhagel der Polizei durchsiebt und als Laurie mit einem Messer auf Michael einstechen will, erschießt die Polizei auch sie.
Timeline: Halloween (2007) – Halloween II (2009)
Opfer: 19+ (sowie ein Hund)
Hintergrund: Aufgrund des durchschlagenden Erfolgs von Halloween (2007) setzte das Studio schnell eine Fortsetzung an, für die sich Rob Zombie erneut zur Verfügung stellte. Besonders auffällig sind die beiden inhaltlich unterschiedlichen Fassungen des Films. In der Kinofassung versucht Laurie ihr Leben stärker in den Griff zu bekommen, doch sie kriegt die Kurve nicht und wird schließlich am Ende von der Polizei erschossen. Der Director’s Cut geht stärker auf ihre traumatischen Erlebnisse ein, kehrt das seelische Wrack stärker zum Vorschein und lässt sie schließlich überleben. Die Fortsetzung des Zombie-Films ist ein aussichtsloser Slasher in einer düsteren und hoffnungslosen Welt. Die Morde sind unglaublich brutal und die Visionen der beiden Myers-Kinder bekommen eine besondere Tragweite. Die Tatsache, dass man im Verlauf des Films das Gesicht der Figur Michael Myers mehrmals deutlich sieht und dieser am Ende des Films sogar spricht, sorgte für besonders viel Kritik an diesem Film.
Wer bislang in Rob Zombies Filmografie nichts für sich entdecken konnte, wird auch mit Halloween II kein Aha-Erlebnis haben. Ein für mich mäßig bis gar nicht spannendes Sequel mit einem wenig bedrohlichen Michael, wieder einmal viel Sex-Palaver und einer absurd-trashigen Darstellung Michaels Mutter. Halloween II ist an so vielen Stellen unfreiwillig komisch und wenig ernstzunehmend, dass ich es begrüße, dass die Reihe von Rob Zombie danach in Frieden gelassen wurde. Das Bild von Michael Myers wurde hier vollkommen neu definiert und am Ende ist es pure Geschmackssache, ob einem die Entmystifizierung zusagt.
Es fällt mir sehr schwer diesen Film zu bewerten, da Kinofassung und Director’s Cut so extrem unterschiedlich ausfallen. Und beide haben für mich Vor- und Nachteile, dass ich am liebsten eine dritte Version zusammenschneiden würde. Ich finde es mutig, dass man Laurie als vollkommen kaputt zeigt. Das toughe Final Girl hat einen Knacks weg. Aber ehrlich gesagt ist Annie mein persönlicher Star der beiden Zombie-Halloween Filme und ich hätte lieber mehr von ihr gesehen (und kein weißes Pferd). Viele Ideen des Films finde ich auf dem Papier gut, aber in der Ausführung fehlt etwas. Als Slasher macht er immerhin in den Todesszenen was her.
Ich finde Franchises (oder was wir heute haben als Shared Universe) wahnsinnig spannend. Und irgendwie kommen mir beim Wort Filmreihe immer die Klassiker der Horrorsparte zuerst in den Sinn. Mein Favorit wird wohl ewig Nightmare on Elm Street bleiben. Aber es ist doch interessant und irre zugleich, was Halloween angestellt hat. Jetzt beklagen sich Leute, sie hätten Probleme Superhelden in die richtigen Universen zu ordnen. Hallo, bei einem Michael Myers ist das eine einzige Figur und wir kriegen so viele verschiedene Timelines und mögliche Ansehreihenfolgen! Es gibt bestimmt Leute, die 4+5+6 gern zusammen schauen. Immerhin sorgt der Bodycount für Spaß.