10 Vorschläge für Fans von Invincible

Die Animationsserie Invincible ist seit März 2021 bei Amazon Prime am Start. Die Superhelden-Serie für Erwachsene wurde von Robert Kirkman als Autor geschrieben, der unter anderem für The Walking Dead bekannt ist. In einer Zeit, in der gefühlt jeden Monat eine neue Superheldenserie erscheint, ist ein animiertes Format für eine erwachsene Zielgruppe eine echte Seltenheit. Deshalb haben wir zehn Alternativen für alle Fans von Invincible gefunden, die die Wartezeit bis zur nächsten Staffel versüßen können.

© Warner Home Video

Spawn: The Animated Series (Zeichentrickserie, USA, 1997–1999)

Der Antiheld Spawn ist genauso wie Invincible eine Comic-Figur aus dem Hause Image Comics; erschaffen von Todd McFarlane und geboren im Jahre 1992. Die Story kurz umrissen: Al Simmons ist Auftragsmörder der Regierung, wird von seinen eigenen Leuten verraten und gekillt, fährt hinab in die Hölle und trifft dort auf den Höllenfürsten Malebolgia. Der bietet Simmons einen Deal an: „Werde Teil meiner Höllenarmee und du darfst zurück auf die Erde und deine Frau Wanda sehen.“ Der Haken dabei: Simmons kehrt erst ganze fünf Jahre später zurück, Wanda hat längst wen anderes geheiratet und Simmons selbst ist nur noch eine wandelnde, völlig entstellte Leiche in einem quasilebendigen Kostüm; ein Hellspawn, der einst ein Mensch war. Spawn: The Animated Series ist eine sehr dunkle Serie, bestehend aus Tod, Ausweidungen, Chaos, Sex, Verbrechen und Blut. HBO hat dem Ganzen eine ebenso dunkle wie passende Ästhetik verpasst; man erwartet hier schlicht nichts anderes. Invincible dagegen wirkt in seiner knallig-bunten Machart eher wie ein kidsmäßiger Samstagmorgen-Cartoon, deswegen sind die Gewaltausbrüche hier auch so irritierend bzw. verstörend. Beide Serien sind R-rated und zeigen auf ihre Art, wie brutal das Leben eines Superhelden (bzw. in Spawns Fall eines unfreiwilligen Antihelden) sein kann.


© Warner Bros. Animation

Young Justice (Zeichentrickserie, USA, 2013–2013, 2019–)

DCs berühmte »Justice League« als Verkörperung der Idee, dass ein Team von Superhelden den Planeten beschützt, gilt quasi als die Ur-Schablone für Superhelden-Teams (die »Justice Society of America« aus den 1940ern mal außen vor gelassen). Invincible präsentiert mit seinen »Guardians of the Globe« die neuste Variation dieses Tropes, geht aber bereits in Episode 1 überraschend rigoros damit ins Gericht. Die Serie Young Justice aus dem Hause Warner Bros. tut das zwar nicht, befasst sich dafür aber umso mehr mit einem anderen Qualitätsaspekt von Invincible: dem Coming-of-Age innerhalb eines Teen-Teams von Superhelden, denn die Young Justice ist die Nachwuchsorganisation von DCs Justice League. Damit trifft Young Justice nicht exakt die gleiche Nische wie Invincible, da die extreme Gewalt fehlt, ist auf seine Weise aber durchaus sehenswert. In Sachen Optik und Animationsdesign dürften sich Invincible-Fans jedenfalls direkt heimisch fühlen.


© Sony Pictures Home Entertainment

Spectacular Spider-Man (Zeichentrickserie, USA, 2008–2009)

Es gibt eine Tonne animierter Marvel-Serien. Wenn eine aber davon mit Blick auf die Interessen erwachsener Zuschauer hervorsticht, dann ist das Spectacular Spider-Man, das als eine der besten Superhelden-Serien gemeinhin gilt. Die Serie beruht auf den Comic-Abenteuern des Spider-Man von Stan Lee und Steve Ditko. Die Serie besaß das Potenzial, eine der stärksten und erwachsensten Marvel-Serien im Animationssektor zu werden, doch nach nur zwei Staffeln mit insgesamt 26 Folgen war leider schon wieder Schluss, da Sony die Rechte an Spider-Man wieder an Marvel abtreten musste. Ursprünglich waren mindestens 65 Folgen geplant. Die Nachfolge-Serie unter Marvel, Ultimate Spider-Man, adressiert sich wieder an eine jüngere Zielgruppe. Das macht diese 26 Folgen zu einem noch beliebteren Titel unter erwachsenen Comic-Fans, da sich die Serie ihrer Thematik auf eine für Marvel vergleichsweise düstere Weise annähert. Ohne dabei so brutal wie Invincible zu sein, doch Figuren, Umfeld und Szenario besitzen bei beiden eine eher dunkle Tonalität.


© Amazon Prime Video

The Boys (Serie, USA, 2019–)

The Boys auf Amazon Prime Video entpuppte sich als großer Zuschauer- und Kritikerliebling, da angestaubte Superhelden-Mechanismen in einem modernen und zeitgemäßen Szenario neu erfunden werden. Es geht um Superhelden als Teil der Gesellschaft, die aber auch Teil der Medien (inklusive der dahinterstehenden Werbe-Maschinerie) sind und dank Social Media unter öffentlichem Druck stehen. Zwar steckt hinter den Figuren aus Invincible kein Mega-Konzern wie bei den Helden aus The Boys, der die Strippen zieht, doch was beide Serien eint, ist der hohe Anteil an Gewalt. Beide Produktionen geizen nicht nicht überzogener Darstellung und schonungsloser Brutalität. Sie fühlen sich modern und mitten in unserem Zeitalter angekommen an. Ohne viel Idealismus und mit ambivalenten Charakteren.


© Hulu

The Awesomes (Serie, USA, 2013–2015)

The Awesomes ist eine Superheldenserie von Hulu. Prof. Dr. Jeremy “Prock” Awesome ist der zwar hochintelligente, aber leider nicht allzu mächtige Superhelden-Sohn von Mr. Awesome, dem weltgrößten Superhelden. Als der in den Ruhestand geht und sich sein Team auflöst, versucht Prock das familiäre Vermächtnis weiterzuführen und sicherzustellen, dass die “Awesomes” weiter von der Regierung finanziert werden. Um das zu schaffen, muss er Helden zusammentrommeln, für die bei den Original-Awesomes kein Platz war. Wie in Invincible nimmt auch hier der familiäre Aspekt eine Rolle ein, die wenngleich auch weniger stark zu tragen kommt. Was The Awesomes auszeichnet, ist die Darstellung von Superhelden in einem anderen Licht. Auch hier ist die Superheldenwelt bereits fest etabliert und es geht um die nächste Generation, die in die Fußstapfen ihrer Vorgänger treten muss. The Awesomes kann ohne Probleme als der geistige Vorgänger von Invincible betrachtet werden, nur eben nicht in düster, brutal und ernst.


© KAZÉ Anime

My Hero Academia (Anime-Serie, Japan, 2016–)

In einer Welt, in der fast jeder eine Superkraft besitzt, wird der Junge Izuku Midoriya ohne eine solche geboren. Seinen Traum ein Superheld zu werden, gibt er trotzdem nicht auf und wie das Schicksal es so will, trifft er sein großes Idol: den Helden aller Helden, All Might. Dieser übergibt ihm seine Fähigkeit und bildet ihn als Mentor langsam dazu aus, sich diese auch zunutze zu machen. Da grüßt die Vater-Sohn-Beziehung von Invincible. Dank der neuen Kraft schafft es der Junge sogar auf die beste Heldenschule des Landes. Von da an beginnen die spannenden Abenteuer von ihm und anderen Jugendlichen, die das Animationsstudio BONES in teils spektakulären Bildern darstellt. Gerade Fans von Kämpfen, in denen die unterschiedlichsten Kräfte aufeinanderprallen, werden hierbei ihre Freude habe. Der gleichnamige Manga ist übrigens auch einen Blick wert.


© Vertigo

Astro City (Comic, USA, 1995–)

In der titelgebenden Stadt Astro City sind Helden etwas ganz Alltägliches. Von Einzelgängern, Teams und bis hin zu ganzen Superheldfamilien kann man alles finden. Während es ein paar übergeordnete Handlungsstränge gibt, liegt der Fokus meist auf kurzen, sehr persönlichen Geschichten. Dabei geraten aber nicht nur Helden in den Mittelpunkt, sondern auch Gangster oder ganz normale Bürger. Die Helden sind ähnlich wie bei Invincible oft Anlehnungen an die bekanntesten Helden wie Batman oder Superman, heben sich aber genug von ihnen ab, um eigenständige Charaktere zu sein. Gerade wer den etwas “erwachseneren” Blick auf Superhelden, Folgen ihrer Kämpfe auf die unmittelbare Umgebung und die persönlichen Auswirkungen auf das Privatleben aus Invincible etwas abgewinnen konnte, wird bei Astro City auch seinen Spaß haben.


© Warner Bros.

Smallville (TV-Serie, USA, 2001–2011)

Fast alle kennen Superman, den letzten überlebenden Sohn Kyptons, größter Held der Welt und Symbol der Hoffnung. Wie aber aus dem Jungen aus Smallville, Kansas, dieser Held wurde, wird in der Serie Smallville über zehn Staffeln gezeigt. Zu Beginn noch mehr im Stil “Fall der Woche” angelegt, in der der junge Clark Kent gegen Leute kämpfen muss, die seit einem Meteoritenschauer Kräfte besitzen, kommen später auch Mystery-Elemente hinzu. Vor allem Clarks Herkunft ist dabei ein zentrales Thema und auch wie Eltern ihre Kinder beeinflussen. Dazu zählen natürlich auch Clarks Eltern Martha und Jonathan, aber genauso der Vater von Lex Luthor, Lionel. Die Vater-Sohn-Beziehungen in der Serie lassen auch an jene aus Invinicible erinnern und wer diesem Aspekt etwas abgewinnen kann, wird vor allem mit den ersten Staffeln seine Freude haben.


© Image Comics

Lazarus (Comic, USA, 2013–)

In einer nicht allzu fernen Zukunft wird die Welt von nur wenigen Familien regiert. Um gegenüber den anderen Familien nicht schwach auszusehen, besitzt jede Familie einen Lazarus. Ein Lazarus ist dabei eine Person, die wegen technischer, genetischer oder anderer Verbesserungen den meisten anderen Menschen überlegen ist. Eine Art erschaffener Superheld. Die Protagonistin Forever Carlyle, ist der Lazarus ihrer Familie und besitzt neben einer perfekten Kampfausbildung, enorme Selbstheilungskräfte. Was zu Beginn noch wie reine Machtspiele zwischen den Familien wirkt, entwickelt sich bald in eine Spirale aus Gewalt, Verrat und der Such nach der Wahrheit. Ähnlich wie in Invincible gibt es auch hier einen Vater, Malcom Carlyle, der die Wahrheit gegenüber seinem Kind verschweigt, was aber einen großen Teil der übergeordneten Handlung ausmacht. Für alle, die auch ein bisschen Thriller und Mystery in ihrer Superheldengeschichte mögen.


© Universal Pictures

Kick-Ass (Film, USA, 2010)

Dave Lizewski ist ein ganz normaler Teenager, der auf Superhelden-Comics steht. Da es in der realen Welt keine gibt, entschließt er einfach selbst einer zu werden. Das geht aber gehörig schief und Dave landet schwer verletzt im Krankenhaus. Nach einiger Zeit der Erholung kehrt er zurück zu seinem Superheldendasein und unter dem Namen Kick-Ass stellt er seine Dienste als Verbrechensbekämpfer im Netz zu Verfügung. Natürlich übernimmt er sich ein weiteres Mal und kann nur davor gerettet werden, weil ihn mit Big Daddy und seiner Tochter Hit-Girl zwei andere selbsternannte Helden retten. Von da an beginnt eine blutgetränkte, brutale und unschöne Reise für Dave, aber auch viele Verbrecher. Der Film ist sicher nichts für schwache Nerven, denn wie bei Invincible wird vor exzessiver Gewaltdarstellung nicht zurückgeschreckt. Aber der Film bietet nicht nur Blut und Gewalt, sondern behandelt auch Themen von Selbstfindung, erwachsen werden und dem Umgang mit den Konsequenzen eigener Entscheidungen. Mit der Mischung aus Gewalt und dunklem Humor gibt es Überschneidungen mit der Zielgruppe von Invincible. Auch der Comic, auf dem der Film basiert, ist daher nur zu empfehlen.

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