10 Anime-Serien, die wir uns in Deutschland wünschen (Teil 6)
In den letzten Jahren ist ein starker Anstieg an Anime-Lizenzierungen zu verzeichnen, denn die Publisher erweitern ihre Portfolios in immer größer werdendem Ausmaß. Bei der Beliebtheit der japanischen Animationskunst in Deutschland kann von einem regelrechten Boom gesprochen werden. Doch trotzdem gibt es noch einige Titel, die hierzulande schmerzlich auf Disc vermisst werden und die Hoffnung, dass sich dieser Umstand in Zukunft ändert, bleibt bestehen. In der Redaktion blickten wir daher auf 10 Titel, die (noch) in unseren heimischen Regalen fehlen und die wir für eine Veröffentlichung gerne ans Herz legen.
Titel: Ascendance of a Bookworm (2019–2022)
Folgen: 36 (in 3 Staffeln)
Genre: Fantasy
Regie: Mitsuru Hongou
Studio: Ajia-do
Die büchervernarrte Motosu Urano ist endlich fertig mit ihrem Studium. Sie erhält eine Zusage für Ihren Traumjob als Bibliothekarin. Kaum hat sie jedoch ihre Arbeit begonnen, erschüttert ein schreckliches Erdbeben ihren Heimatort und sie wird unter ihren Büchern tödlich begraben. Mit letzter Kraft wünscht sie sich, in einer Welt wiedergeboren zu werden, in der sie für immer lesen kann. Als sie wieder erwacht, findet sie sich in einer fremden Welt im Körper der fünfjährigen Myne wieder. Ihr Äußeres überrascht sie zwar, aber weit mehr schockiert sie eine andere Nachricht. In dieser mittelalterlichen Welt kann fast niemand lesen und davon abgesehen gibt es kaum Bücher. Eines der wenigen würde ein Vermögen kosten, was sie sich nicht leisten kann. Sie fasst einen Entschluss: Wenn es keine Bücher gibt, macht sie sich ihre eigenen.
Ascendance of a Bookworm basiert auf der gleichnamigen Light Novel, geschrieben von Miyu Kazuki und illustriert von You Shiina. Mittlerweile sind bereits drei Staffeln der Anime-Adaption über die quirlige Buchliebhaberin erschienen. Eine weitere steht in Aussicht. Jede Person, die gerne liest, wird mit Motosu alias Myne leiden. Denn was wäre, wenn der geliebte Lesestoff und die Gabe zu lesen auf einmal verschwinden? Heinrich Heine sagte einst: „Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste“. Nach diesem Motto geht das junge Mädchen vor. Es hat ein klares Ziel. Sein Wille und das Durchhaltevermögen zeichnen es aus. Die eher in schrillen Farben gehaltenen Bilder spiegeln dabei Mynes Lebensfreude wieder. Dazu kommen sympathische Figuren und vielleicht sogar Leseempfehlungen.
Titel: Biao Ren: Blades of the Guardians (2023)
Folgen: 15 (in Staffel 1)
Genre: Action, Historie, Drama
Regie: Zhi Hui Deng & Juansheng Shi
Studio: Colored Pencil Animation
Wir schreiben das Jahr 607 n. Chr. und der Kaiser der Sui-Dynastie Yang Guang will sein Reich mit aller Macht ausweiten. In den äußeren Wüstenregionen nimmt der Kopfgeldjäger Daoma mit seinem kleinen Sohn Xiaoqi Aufträge des Klan-Chefs Mo an. Nun steht nach mehreren Jahren sein letzter an. Mit diesem kann er nämlich endlich seine restlichen Schulden beim alten Mann begleichen. Allerdings entpuppt sich der einfache Begleitschutz des mysteriösen Mann Zhishilang zu einem gewaltigen Unterfangen, denn als Bedrohung für den Kaiser sind bald alle möglichen Parteien hinter der Gruppe her. Zum Glück findet Daoma treue Gefährten. Doch auch der Kaiser bleibt nicht untätig, um eine Revolution im Keim zu ersticken. Außerdem holt die blutige Vergangenheit jeden wieder ein und so muss sich Daoma seinen Dämonen stellen.
Basierend auf der gleichnamigen Vorlage folgt Biao Ren: Blades of the Guardians dem Weg eines Kriegers mit dunkler Vergangenheit, der Teil eines gewaltigen Staatsstreichs wird. Dabei nimmt der Titel von Folge zu Folge mehr Fahrt auf. Viele interessante Figuren mit tragischen Vergangenheiten und Zielen tauchen auf und nicht immer ist klar, ob jemand nun auf der Seite der Guten oder der Bösen steht. Daoma selbst ist einer dieser Kerle, dem man automatisch folgen möchte. Wohingegen Zhishilang zu den Geheimnisvollen gehört, dessen Worte einen in den Bann ziehen und den Wunsch wecken, mehr von ihm zu hören. Die vielen Kämpfe sind sehr dynamisch in Szene gesetzt und erinnern an die eine oder andere Hollywood-Produktion. Gerade die Farbspiele der Tageszeiten sind eine Augenweide. Wer auf der Suche nach einer historischen Geschichte mit erwachsenen Themen à la Vinland Saga oder Psycho-Pass sucht, ist bei dieser Serie genau richtig.
Titel: Bright Sun – Dark Shadows (2022)
Folgen: 25
Genre: Mystery, Action, Drama
Regie: Ayumu Watanabe
Studio: OLM
Der Tokioter Shinpei Ajiro kehrt nach zwei Jahren aus einem traurigen Grund zurück auf seine Heimatinsel Hitogashima: Seine Kindheitsfreundin Ushio ist ertrunken und er möchte ihre Trauerfeier besuchen. Doch dort angekommen, erfährt er von seinem besten Freund Sou, dass ihr Tod womöglich gar kein Unfall war, denn an ihrer Leiche gibt es Würgemale. Zusammen mit seinen Freunden möchte er dem nachgehen, aber die Begegnung mit einem sogenannten “Schatten” (Wesen die einen Menschen kopieren können) endet in einem blutigen Massaker. Nach seinem Tod findet sich Shinpei aber plötzlich wieder auf der Fähre nach Hitogashima wieder. Aus irgendeinem Grund ist er nämlich nicht einfach gestorben, sondern befindet sich in einer Zeitschleife …
Bright Sun – Dark Shadows basiert auf der gleichnamigen Vorlage und erzählt eine spannende, wendungsreiche Geschichte um den Kampf gegen myteriöse “Schatten”, die das Aussehen ihrer menschlichen Opfer kopieren und sie danach als Doppelgänger ersetzen. Dabei muss Protagonist Shinpei immer wieder den Tod von Freunden, aber auch sich selbst, miterleben und auch seine Zeitreise-Fähigkeit hat dabei ihre Grenzen: Er kehrt an einen immer weniger weit in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt zurück, sodass er irgendwann keine Chance hätte, eine üble Situation zum Guten zu wenden. Die Serie schafft es durch diese Aspekte, über alle 25 Episoden hinweg spannend zu bleiben und dafür zu sorgen, dass das Schicksal der durchaus gut ausgearbeiteten Charaktere trotz Zeitreise-Fähigkeit ungewiss bleibt. Gleichzeitig bietet die Serie richtig gute Action mit den Kämpfen gegen die Schatten und lässt mitfiebern. Für Fans von Zeitschleifen-Serien wie Steins;Gate ist die Serie somit ein Muss!
Titel: Itazura na Kiss (2008)
Folgen: 25
Genre: Drama, Romanze, Komödie
Regie: Osamu Yamazaki
Studio: TMS Entertainment
Das Mädchen Kotoko Aihara gehört nicht gerade zu den besten Schülerinnen. Umso tragischer, dass sie ausgerechnet in den talentiertesten Mitschüler Naoki Irie verliebt ist. So kommt es, wie es kommen muss, denn Naoki lehnt Kotokos Liebesbrief eiskalt ab. Ihren Kummer heult sich Kotoko bei ihren Freunden aus der F-Klasse aus. Doch dann passiert etwas Unerwartetes, denn das neue Haus von Kotoko und ihrem Vater stürzt bei einem Erdbeben ein. Ein Freund des Vaters ist hilfreich zur Stelle, denn die beiden dürfen bei ihm wohnen. Allerdings muss Kotoko feststellen, dass sie fortan mit Naoki unter einem Dach leben wird, denn er ist der Sohn desjenigen, der sie aufgenommen hat. Nun kommen sich Kotoko und Naoki deutlich näher, als ihnen zu Beginn lieb ist …
Itazura na Kiss (auch abgekürzt als ItaKiss bekannt) gehört immer noch zu den großen Klassikern des Shojo-Segments. Zwar wird heutzutage in der Serie nicht mehr wirklich etwas Neues erzählt, denn das Schema bei Shojos bleibt gleich, aber dafür macht die Geschichte echt viel Spaß. Besonders lobenswert ist hierbei, dass sich das Werk nicht nur auf die Schulzeit konzentriert, sondern auch auf das Eheleben der Charaktere. Sogar das erste Kind wird thematisiert. Dadurch geht die Serie deutlich weiter als viele ähnliche Vertreter des Shojo-Segments. Positiv sticht auch der Humor hervor, denn es sind wirklich viele witzige Momente enthalten. Zumal Kotoko und Naoki echt gegensätzliche Persönlichkeiten haben und die Interaktionen zwischen den beiden immer amüsant sind. Mit der Zeit schließt man alle Figuren ins Herz. Letztendlich stellt sich Itazura na Kiss als eine sehr unterhaltsame und witzige Serie heraus. Fans humorvoller Romanzen können hieran gefallen finden.
Titel: Lord El-Melloi II’s Case Files: Rail Zeppelin Grace Note (2019)
Folgen: 13
Genre: Fantasy, Mystery
Regie: Makoto Katou
Studio: TROYCA
Zehn Jahre nach den Ereignissen des vierten Heiligen Gralkrieges unterrichtet Waver Velvet im Uhrturm als Lehrer. Als Wiedergutmachung gegenüber seinem Mentor übernahm er in der Zwischenzeit den Titel Lord El-Melloi II, welchen er so lange trägt, bis das Mädchen Reines alt genug ist, um das Familienoberhaupt zu werden. Er führt aber auch noch einen anderen Job aus. Sein Schuldenberg soll nämlich auch verschwinden, daher nimmt Waver immer wieder Fälle mit magischen Einschlag an. Seine mysteriöse Assistentin Grail hilft ihm dabei. Während die Jahre so dahin zogen, erfährt er davon, dass ein fünfter Gralskrieg bald beginnt. Von Reue geplagt, Iskander keine Hilfe gewesen zu sein, versucht Waver mehr darüber herauszufinden. Doch damit begibt er sich in gefährliche Gefilde.
Bei den Fällen von Lord El-Melloi II’s Case Files: Rail Zeppelin Grace Note handelt es sich um knifflige Detektivarbeit mit magischem Einschlag. Dabei übernimmt Waver die Rolle des Ermittlers. Es macht extrem viel Spaß, ihn dabei zu begleiten, denn er geht mit Rationalität und dem Herzen am rechten Fleck dabei vor. Seine Eigenarten kommen dabei immer zum Tragen. Schließlich verbirgt sich hinter der harten Schale ein sehr weicher Kern, den Schuldbewusstsein und mangelndes Selbstvertrauen plagen. Den einen oder anderen kleinen Actionpart gibt es, aber wer die großen Fate/-Duelle sucht, wird hier nicht fündig. Viel eher entführt uns der Ableger in die Krimi-Sparte. Dabei spinnt sich nach und nach auch das Netz eines größeren Falles, den es zu lösen gilt. Die detaillierten Landschaften sind eine Augenweide und auch sonst lässt sich kein langes Haar in der Produktionssuppe finden. Für wen ist der Titel? Fans von Waver und Kenner des Fate/– Franchises.
Titel: Lycoris Recoil (2022)
Folgen: 13
Genre: Action, Drama
Regie: Shingo Adachi
Studio: A-1 Pictures
In Japan sorgt eine geheime Organisation namens DA dafür, dass die Bevölkerung seit Jahren in Sicherheit leben kann. DA setzt dafür im Rahmen ihres “Lycoris”-Programmes jungen Agentinnen ein: Waisenkinder, die sie aufnehmen und fortan zu geschickten Killern ausbilden, um Bedrohungen zu eliminieren. Takina Inoue ist eine dieser Lycoris. Doch als sie bei einem Einsatz auf eigene Faust handelt und Befehle ignoriert, wird sie als Folge degradiert. Fortan muss sie im LycoReco, einem Alibi-Café der Organisation, aushelfen. Takina muss sich dabei auch mit ihrer neuen Partnerin arrangieren, einer Lycoris-Legende namens Chisato Nishikigi, einer Frohnatur, die sie zu allerlei kuriosen Einsätzen schleppt. Noch viel merkwürdiger scheint aber Chisatos Vorgehensweise, denn sie tötet auf ihren Einsätzen niemanden! Doch schon bald wirft eine große Bedrohung ihre Schatten über Japan …
Lycoris Recoil ist eine Girls with Guns-Serie, die auf den ersten Blick vor allem an Gunslinger Girl erinnert: Weibliche Teenager, die im Namen der Regierung insgeheim als Auftragskiller fungieren und Bedrohungen für das Land eliminieren. Allerdings ist Lycoris Recoil keinesfalls so düster. Dennoch behandelt auch hier die DA ihre Agentinnen lediglich als Werkzeug und nicht als Menschen, was während der Handlung immer deutlicher wirkt. Zuschauer erwartet hierbei ein spannender Genre-Mix, der neben Action und Drama auch Episoden bietet, die sich eher nach Slice of Life anfühlen. Herzstück der Serie ist aber trotz vieler cooler Charaktere eindeutig die Freundschaft zwischen Chisato und Takina, die sich nachvollziehbar entwickelt. Die Handlung bleibt stets spannend, sodass gegen das Finale ein Höhepunkt erreicht wird, der an Spannung kaum zu überbieten ist. Für Fans des Girls with Guns-Subgenre ein absoluter Pflichttitel!
Titel: Meine ganz besondere Hochzeit (Staffel 1, 2023)
Folgen: 12 (in Staffel 1)
Genre: Drama, Fantasy, Romanze
Regie: Takehiro Kubota
Studio: Kinema Citrus
Das Unglück scheint Miyo Saimori auf dem Fuße zu folgen. Geboren in einer Familie, in der jedes Mitglied mit einer besonderen Gabe gesegnet ist, geht sie leer aus. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter heiratete ihr Vater neu und damit verwandelte sich ihr Leben zusätzlich in das einer Bediensteten. Nun soll sie heiraten. Doch anstelle ihres guten Freundes Kouji wird sie dem berühmten Edelmann Kiyoka Kudou versprochen. Diesem folgt der Ruf, alle seine Verlobten nach nur kürzester Zeit zu vergraulen. Für Miyo gibt es jedoch kein Zuhause mehr, in das sie zurück kann, deswegen gibt sie alles, um bleiben zu können. Doch die langen Misshandlungen ihrer Stiefmutter und Schwester hinterließen tiefe Narben. Ob sie das Herz des als eiskalter Schönling verrufenen Kudous erweichen kann?
Die etwas andere Aschenbrödel-Geschichte überzeugt mit zwei stark ausgearbeiteten Hauptfiguren. Deren Lebenswege kreuzen sich in Meine ganz besondere Hochzeit dank einer glücklichen Fügung, doch ganz so einfach ist es nicht, zueinander zu finden. Miyos bisheriges Schicksal nimmt nicht nur ihren Ehemann, sondern auch Zuschauende mit. Nur langsam, aber realistisch, verändert sie sich. Doch genau dieser Weg berührt, ebenso die zarte Liebesgeschichte, die sich zwischen ihr und ihrem Ehemann entwickelt. Ebenso spielen Kudous Aufgaben als Kommandant einer Einheit, welche sich um magische Fälle kümmert, sowie seine Fähigkeiten als stärkster Gabenträger des Landes eine Rolle. Kampfszenen stehen ebenso wie die Auflösung von Intrigen auf dem Programm. Einige Geheimnisse gilt es auch zu lüften. Besonders visuell überzeugt die erste Staffel mit stark ausgearbeiteten Hintergründen, einem abwechslungsreichen Charakterdesign und flüssigen Animationen.
Titel: One Outs: Nobody Wins, but I! (2008‒2009)
Folgen: 25
Genre: Psychodrama, Thriller, Sport
Regie: Yuzo Sato
Studio: Madhouse
Das schlechte Abschneiden seines Teams macht Hiromichi Kojima immer mehr zu schaffen. Als Schlagmann der Lycaons-Baseballmannschaft macht er sich daher zu einem Training auf und reist dafür nach Okinawa. Das Schicksal meint es gut mit ihm, denn dort begegnet er zufällig dem talentierten Pitcher namens Toua Tokuchi. Begeistert muss er erfahren, dass Toua nicht nur rasend schnelle Würfe drauf hat, sondern das dieser mit 499 Siegen in Folge ein wahrer König im Baseball-Wettspiel “One Out” ist. Durch ein Match bringt Hiromichi Toua dazu, seiner Baseballmannschaft beizutreten. Doch Toua erhält dabei einen ganz besonderen Vertrag. So bekommt Toua für jedes erzielte Out fünf Millionen Yen. Werden jedoch Punkte gegen ihn erzielt, dann verliert er für jeden Punkt 50 Millionen …
One Outs: Nobody Wins, but I! schafft es hervorragend, den Baseball-Sport mit Wetten zu verknüpfen und die Spannung damit noch deutlich zu erhöhen. Psychospielchen sind hierin nahezu an der Tagesordnung. Die Manga-Vorlage stammt von Shinobu Kaitani, der hierzulande am besten für seinen Manga Liar Game bekannt ist. Tatsächlich schlägt One Outs in eine ähnliche Kerbe ein, nur mit dem Unterschied, dass keine Betrügereien, sondern Baseball mit Wetten im Vordergrund stehen. Der Hauptcharakter Toua Tokuchi ist ein wahres Baseball-Monster mit einem hohen Badass-Faktor und schafft es immer wieder die Zuschauerschaft ins Staunen zu versetzen. Die Baseball-Spiele sind dank ihm immer mitreißend und die 25 Folgen vergehen wie im Flug. Wer schon spannende Sport-Titel wie Blue Lock und Ace of the Diamond mag, sollte sich diesen Titel nicht entgehen lassen.
Titel: Paradox Live the Animation (2023)
Folgen: 12
Genre: Drama, Science Fiction
Regie: Naoya Andou
Studio: PINE JAM
Vor zehn Jahren verschwand der berüchtigte Club Paradox urplötzlich von der Bildfläche. Das versetzte die Musikszene in Aufruhr, denn dort bekamen Anhänger der Phantom-Live-Bewegung die Möglichkeit, sich regelmäßig in Rap-Battles zu messen. Jeder Künstler verfügt über ein Metall-Accessoire, das auch Phantom-Metal genannt wird. Dieses reagiert auf die Emotionen des Trägers und erzeugt um den Körper herum Illusionen, um Bilder für großartige Bühnenkulissen zu schaffen. So haben die Auftretenden auch Einfluss auf die Emotionen des Publikums, da sie sich regelmäßig in Rap-Battles messen. Mit dem plötzlichen Wiederauftauchen des Clubs erhalten die vier Acts BAE, The Cat’s Whiskers, cozmez und Akanyatsura die Möglichkeit, ihr Können auf der Bühne unter Beweis zu stellen. Die Reaktion des Körpers, wenn diese Metalle eingesetzt werden, ist allerdings bedenklich.
Vier Bands kämpfen um ein Preisgeld von zehn Milliarden Yen. Nicht nur das, denn sie bekommen mit dem Sieg die Möglichkeit, gegen die legendäre Rapper Gruppe Buraikan anzutreten, die für viele ein Vorbild ist. Paradox Live the Animation ist kein gewöhnlicher Titel über singende Idole, denn die Handlung taucht sehr tief in die Figuren hinein. Die Hintergrundgeschichte jeder Band wird vorgestellt, bei der es an emotionalen Momenten nicht mangelt. So weit, dass man allen den Sieg gönnt. Die Musik ist vielfältig und die Illusionen, die durch die Phantom-Metalle hervorgerufen werden, tun den Rest. Hier wird auf CGI-Effekte nicht verzichtet, die sich größtenteils aber gut einpflegen. Eine Frage steht von Anfang an im Raum: Warum tun junge Menschen es sich an, mithilfe dieser Metalle eine Bühnenshow zu inszenieren, die ihren Körper bewusst negativ beeinflussen und sogar schaden kann? Seid ihr neugierig?
Titel: Shadow House (2021–2022)
Folgen: 25 (in 2 Staffeln)
Genre: Fantasy, Mystery
Regie: Kazuki Oohashi
Studio: CloverWorks
Die Schatten leben in einem riesigen Herrenhaus und verkörpern ein Adelsgeschlecht. Ihre Körper sind komplett schwarz und lassen sich somit nur anhand ihrer prachtvollen Kleidung erkennen. Wenn sie verärgert sind oder Gefühle jeder Art ins Spiel kommen, sondern sie schwarzen Ruß ab. Jedem Schatten ist eine „lebende Puppe“ an die Seite gestellt, die sich um ihre Herrin oder Herrn kümmert und gleichzeitig die Reinigungsaufgaben im Haus übernimmt. Fünf junge Schatten erhalten eine Puppe. Da es noch keine Gefühlsverbindung untereinander gibt, soll eine Prüfung entscheiden, ob sie zueinander passen. Unter ihnen: das Schattenmädchen Kate und ihre Puppe Emilico. Während die anderen Puppen kaum Emotionen zeigen, lässt Emilico ihrer Freude freien Lauf, was bei den Prüfern nicht gern gesehen wird.
Schatten-Menschen und lebende Puppen, die eins werden sollen. Klingt erst mal surreal. Wie die Zuschauenden wissen auch Kate und Emilico nicht, was und warum das alles geschieht. Die zunächst so verschiedenen Mädchen müssen versuchen, sich gegenseitig anzupassen. Kate, die sich am liebsten mit einem Buch in die Ecke setzt und die quirlige Emilico, die beim Putzversuch für mehr Unordnung sorgt, was Kate aufregt und noch mehr Ruß entstehen lässt. Die Serie zeigt, wie zwei Personen sich gegenseitig kennen und verstehen lernen, dass ihre Körperbewegungen, ihre Gefühle verbunden mit der Mimik eins werden und die Puppe als Spiegelbild des Schattens fungiert. Alles ist mystisch gehalten. Durch den Ruß wirkt die Szenerie innerhalb des Hauses eher düster. Was führt die Obrigkeit des Adelsgeschlechts im Schilde? Denn im Gegensatz zu den anderen haben sie Gesichter. Man kann Shadow House auch als Mystery-Krimi bezeichnen.