Anime Summer Season 2019 / Woche #4

In diesem wöchentlichen Format begleiten wir die Serien Fruits BasketJojo’s Bizarre Adventure: Golden Wind, Vinland Saga, Given, Lord El-Melloi II’s Case Files {Rail Zeppelin} Grace note und If It’s for My Daughter, I’d Even Defeat a Demon Lord von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. Spoiler werden nicht separat gekennzeichnet!

Fruits Basket (2019): #17

Start: 06.04.2019 • Slice of Life • TMS Entertainment

Arisa erzählt ihre Geschichte weiter. Nachdem sie von einer anderen Mädchengang zusammengeschlagen wurde, rettet Tohru sie und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Durch Tohru und ihre Mutter Kyoko findet Arisa den Mut, aus ihrem bisherigen Leben auszusteigen. Die drei Gangmitglieder folgen der Gruppe auf dem Weg nach Hause und versuchen, Arisa zu provozieren, doch Arisa antwortet ihnen ernsthaft. Am nächsten Tag zeigt sich auf kuriose Weise, dass sie damit zwei der Mädchen sehr beeindruckt hat.

Ich gebe es zu, an zwei Stellen dieser eher ruhigen Episode von Fruits Basket (2019) hatte ich Herzchen in den Augen: Zum einen gleich zu Beginn, als Tohru Arisas Arm ergreift und mit ihr vor ihren Verfolgern flüchtet, und dann, als Arisa vor dem Klassenraum sitzt und hört, dass Tohru etwas für sie vorbereitet hat – fast meinte ich sie schnurren hören wie ein kleines Kätzchen. Ich mag diesen Blick auf Arisa. Wenn ein Kind sich einsam fühlt, dann kann es manchmal destruktive Wege gehen. Arisa hat sich angenommen gefühlt, Kyoko hat sie ernst genommen und sich für sie eingesetzt. Dafür liebt sie Tohrus Mutter, merkt aber anscheinend gar nicht, dass sie ihr sehr ähnlich geworden ist. Das wird besonders in der Szene deutlich, in der sie sich den drei Mädchen zuwendet, die als Gang zu Ruhm und Ehre gelangen wollen. Auch Arisa ist gelassener geworden, wie dereinst Kyoko.


Given: Episode #3

Start: 12.07.2019 Music, Drama, Romanze • Lerche

Die beiden Studenten Akihiko und Haruki sind überrascht, dass Ritsuka Mafuyu sofort in die Band aufnehmen möchte. Sie hatten damit gerechnet, dass er zuerst das Gitarrespielen verbessern sollte, bevor er die Chance bekommt einzusteigen. Auf Ritsukas Frage zur Mitgliedschaft antwortet Mafuyu allerdings ohne zu zögern, das er nicht in die Band kommen möchte. Aber warum? Gut, dass es ältere Kollegen gibt, die Ritsuka Tipps geben. Kommunikation heißt das Zauberwort. Trotz der Tatsache, dass Ritsuka den Neuling nicht versteht und wütend ist, versucht er mit ihm ins Gespräch zu kommen. Leider ohne Erfolg, denn er hat das Gefühl, dass Mafuyu ihm ausweicht. Als es endlich funktioniert, werden sie von einem Jungen unterbrochen, der Mafuyu zu kennen scheint. Keine guten Erinnerungen kommen zum Vorschein, denn er läuft davon und Ritsuka hinterher. Diese plötzlichen Geschehnisse bringen die beiden allerdings ins Gespräch. Mafuyu öffnet sich ein wenig und der Grund für seine Ablehnung die Band betreffend kommt zum Vorschein. Ritsuka schafft es, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, und so bekommen die Musiker einen neuen Kollegen.

Es lohnt sich, nach dem Ending von Given dran zu bleiben. Ritsuka schließt seine Gitarre an, legt Bücher und Arbeitsmaterial bereit und holt tief Luft. Es wird spannend: Da Mafuyu bisher nur die Melodie mit den Silben „Lalala“ gesungen hat, liegt es nahe, dass Ritsuka die Noten für alle Bandmitglieder aufnimmt, und dann fehlt nur noch ein Text. Um Mafuyu ranken sich viele Geheimnisse, wie zum Beispiel der Junge, vor dem er weggelaufen ist. Was dieser in der Vergangenheit mit der Gitarre und seinem neuen Bandkollegen zu tun hat, weiß im Moment weder Ritsuka noch der Zuschauer. Nach und nach werden allerdings Rätsel entschlüsselt, wie hier Mafuyus Gesichtsausdruck und warum er der Band zunächst nicht beitreten möchte. Nach seinen Eindrücken denken andere Menschen durch seine starre Mimik, er könne keine Gefühle zeigen, und zur Musik gehören Emotionen. Dass seine Stimme allerdings nicht nur Ritsuka, sondern auch Akihiko erreicht, ist ein Zeichen dafür, dass er Gefühle verbreiten kann. Mal sehen, wie der Bassist Haruki reagiert, wenn er Mafuyus Stimme zum ersten Mal hört, und wie sie gemeinsam klingen. Vielleicht bietet ihnen Mafuyus erster Nebenjob auch die Chance, auf einer kleinen Bühne aufzutreten.


If It’s for My Daughter, I’d Even Defeat a Demon Lord: Episode #4

Start: 04.07.2019 Slice of Life, Fantasy • Maho Film

Für Latina beginnt zusammen mit ihren Freunden die Schulzeit. Gleich am ersten Tag machen sie die Bekanntschaft von Sylvia, die ebenfalls in ihre Klasse geht. Nur die Lehrerin scheint etwas seltsam zu sein. Als diese entdeckt, dass Latina zu der Rasse der Teufel gehört, verliert sie völlig ihre Haltung und attackiert Latina massiv. Erst das Einschreiten der gesamten Klasse kann dem Gewaltausbruch ein Ende bereiten. Bei diesem Ereignis erfährt Latina, dass ihre Rasse weitaus langlebiger ist als die der Menschen, was ihr einen Schock versetzt. Wieder zurück im Gasthof verletzt sich Latina selbst schwer, als sie mit ihren magischen Fähigkeiten ihr verbleibendes Horn zerstört. Sie wird von Kenneth ins Hospital gebracht. Dale erfährt später von ihr, dass der Gedanke ihr Angst macht, alle die Menschen, die ihr ein neues Zuhause gegeben haben, und vor allem Dale zu verlieren, weil sie länger leben würde. Die anderen Kinder erzählen ihm, was sich in der Schule zugetragen hat, und Dale wird bei der Leiterin der Schule vorstellig, um die Bestrafung der Lehrerin einzufordern. Abends zeigen die Besucher im Gasthof sich sehr erfreut über Latinas Rückkehr, und die ausgelassene Stimmung endet damit, dass Latina ein Lied singt. Wie sich zeigt, ist sie völlig unmusikalisch…

Es gibt also doch Menschen in If It’s for My Daughter, I’d Even Defeat a Demon Lord, die Latina nicht so wohlwollend gegenüberstehen. Der intolerante Angriff der Lehrerin ist zwar völlig überzeichnet, zeigt aber im Verbund mit der protektiven Haltung ihrer Arbeitgeber doch recht gut, was passiert, wenn eine derartige Einstellung ignoriert wird. Gerade bei Kindern, die noch nicht über viele Erfahrungen verfügen, ist das ein gefährlicher Eingriff in ihre Entwicklung und kann sie auf ungute Wege führen. Dass Dale bei der Schulleitung auf die Fürsorgepflicht der Schule verweist und eine Bestrafung der Lehrerin verlangt, ist mehr als verständlich, auch wenn in seinem Fall eine gehörige Portion Wut mitspielt. Apropos Dale: Leser der Novel werden feststellen, dass die Macht, die Dale dort aufgrund gewisser Gaben besitzt, im Anime leider nicht deutlich wird, auch wenn sein formeller Anzug und die Halskette darauf hinweisen, dass er mehr als ein Abenteurer ist. Hier bleibt diese Episode von If It’s for My Daughter, I’d Even Defeat a Demon Lord leider sehr, sehr vage. Mal sehen, ob das in späteren Episoden aufgegriffen wird.

 


Jojo’s Bizarre Adventure: Golden Wind: Episode #38 – 39

Start: 06.10.2018 • Action, Abenteuer, Horror • David Production

Diavolo entkommt schwer verletzt, was Mista und Trish in Panik versetzt. Doch Giorno beruhigt sie, auch wenn er nicht genau erklären kann, was Golden Wind Requiem eigentlich getan hat. Allerdings lernt Diavolo die Auswirkungen schnell kennen: Nachdem er sich gerettet hat, wird er ausgerechnet von einem Drogenabhängigen abgestochen und stirbt. Er wacht kurze Zeit später auf einem Obduktionstisch auf, kann sich aber weder bewegen noch irgendwie anders auf sich aufmerksam machen, so dass er bei vollem Bewusstsein seine eigene Autopsie beiwohnen muss. Er stirbt abermals, nur um wieder irgendwo anders aufzuwachen und erneut zu sterben. Somit verbringt er den Rest seines Daseins damit, in Angst vor dem nächsten Tod zu leben. Währenddessen wollen Trish und Mista nach Bruno sehen. Sie wissen noch nichts über die traurige Nachricht. Besonders Mista wird sich Vorwürfe machen, denn bevor die Gruppe auf Giorno getroffen ist, statteten er und Bruno dem Bildhauer Scolippi einen Besuch ab. Dieser soll angeblich die Tochter eines Floristen getötet haben und es wie einen Selbstmord haben aussehen lassen. Es steckt allerdings mehr dahinter und vor allem ändert sich alles, als sein Stand den Tod von Bruno prophezeit. Mista versucht das Schicksal zu ändern und sorgt am Ende und ohne es zu ahnen dafür, dass anstatt einer Person gleich drei sterben werden: Bruno, Abbacchio und Narancia.

Das Finale von JoJo’s Bizarre Adventure: Golden Wind ist jetzt eher ein Ausklang der Geschichte. Diavolo hat wohl eines der schlimmsten Schicksale abbekommen, die je ein Antagonist in der Serie bekommen hat. Währenddessen hat es Polnareff besser erwischt, immerhin kann er nun als Geist in der Schildkröte weiter existieren. Wobei es schon irgendwie Ironie ist, dass er ausgerechnet Dios Sohn unterstützt. Diesbezüglich hat das Opening ein weiteres Upgrade bekommen und zeigt Giorno in einer typischen Pose seines Vaters sowie die Auswirkungen von Golden Wind Requiem. Der Teil mit Scolippi ist mir persönlich etwas zu lang gewesen, es unterstreicht zwar gut die möglichen Schuldgefühle von Mista. Aber man sieht seine Reaktion über die traurige Nachricht nicht, was natürlich besser gewesen wäre. So wirkt dieser Einschub auf mich etwas deplatziert, auch wenn es der Vorlage entspricht.


Lord El-Melloi II’s Case Files: Rail Zeppelin – Grace Note: Episode #4

Start: 06.07.2019 • Action, Fantasy • TROYCA

Waver Velvets Vergangenheit macht ihm auch als Lord El-Melloi II immer noch zu schaffen. Er sehnt sich danach, ein weiteres Mal an einem Gralskrieg teilzunehmen. Wenn also seine Hilfe benötigt wird und er damit seine Chancen, ein weiteres Mal daran teilzunehmen, steigen, stellt er seine Dienste zu Verfügung. Gemeinsam mit seiner Adoptivschwester Reines und seiner Schülerin Gray begleitet er deswegen Wills Pelham-Codrington, der wegen der außer Kontrolle geratenen Werkstatt seines Vaters alles zu verlieren droht. Bei einem Unfall, der durch Probleme mit den Leylinien enstanden ist, starb Wills Vater, und ihm droht jetzt der Verlust seines gesamten Vermächtnisses. Bei der Werkstätte angekommen, wird Wills aber gleich von einem der Policies Mitglieder namens Adashino festgesetzt. Er steht nämlich unter dem Verdacht, etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun zu haben. Auch Waletta Codrington ist anwesend, und es scheint, als würde ein persönlicher Groll gegenüber Wills sie antreiben. Natürlich bleiben seltsame Geschehnisse nicht aus, und so müssen alle Anwesenden wegen eines Gewittersturms die Nacht im Anwesen verbringen. Diese Zeit nutzt Waver, um mehr über die Geschehnisse zu erfahren. Wills weiht ihn dabei auch in ein Geheimnis ein. Einem anderen Geheimnis kommen Reines und Gray auf die Spur, als sie ein unterirdisches Grab entdecken und dort auf den Nekromanten Kairi Shishigou stoßen, der die beiden wieder zurück ins Anwesen bringt. Doch die Nacht verläuft keineswegs ruhig, scheint doch Waletta das nächste Opfer der Werkstatt zu sein.

Ich hatte ja bisher gemeint, dass man nicht wirklich Vorwissen braucht, um Lord El-Melloi II’s Case Files {Rail Zeppelin} Grace note zu genießen, aber die Meinung muss ich jetzt etwas revidieren. Für die Haupthandlung ist zwar kein zusätzliches Wissen nötig, aber Wavers Motivation und was ihn antreibt wird umso verständlicher, wenn man Vorwissen durch Fate/Zero hat. Es wird zwar nur angedeutet, doch die Vergangenheit lastet schwer auf ihm. In dieser Folge ist es sogar mit die Motivation, warum er den Fall annimmt. Diesmal bekommen wir auch etwas mehr magische Kost serviert. Reines Augen, die Feen, aber auch Nekromantie. Verschiedene Bereiche des Fate-Universums, die während der Hauptwerke eher nebensächlich bleiben. Alleine deswegen ist die Serie eine wunderbare Ergänzung für Fans. Der Fall der Woche ist dieses Mal nur der erste Teil und eine Menge Infos, die später wohl Teil der Lösung werden. Mit Shishigou ist auch ein bekannter Charakter aus einer anderen Serie dabei, auch wenn es sich um verschiedene Versionen handelt. Mir stellt sich mittlerweile nur die Frage, ob die restlichen Bände der Light Novels auch noch adaptiert werden, denn Anspielungen auf vorige Fälle und Geschehnisse gibt es genug.


Vinland Saga: Episode #4

Start: 08.07.2019 • Action, Abenteuer, Historie • Wit Studio

Thors stellt sich den Piraten entgegen. Doch anstelle seines Schwertes setzt der große Mann nur seine Fäuste ein, und das sehr effektiv. Selbst Björn, Askeladds rechte Hand, kommt nicht gegen ihn an. Nachdem ein gegnerisches Schiff damit Schachmatt gesetzt wurde, wendet sich Thors dem anderen zu. Dieses versucht gerade, das Schiff aus Island zu kapern, doch gerade rechtzeitig stellt sich Thors ihnen entgegen. Um seine Leute vor der Sklaverei zu retten, fordert er den Anführer Askeladd zum Zweikämpf. Er fordert, dass seine Leute weiterreisen dürfen, wenn er gewinnt. Der feindliche Anführer stimmt zu. Ein schneller Kampf entbrennt und selbst als Thors gewinnt, kann er seinen Gegner nicht töten, da er seinen Eid nicht brechen möchte. Daher entsteht eine Pattsituation. Thors bleibt schlussendlich nur noch ein Weg: Er fordert Askeladd auf, seinen Sieg anzuerkennen, gibt ihm dafür aber sein Leben. Der blonde Mann stimmt zu und damit geht ein Pfeilregen auf Thors nieder. Thorfinn ist am Boden zerstört und versteckt sich später im Schiff, welches die Piraten an sich nehmen. Er schwört, dass er Askeladd töten wird, und damit beginnt seine ungewollt Reise.

Endlich geht es mit Vinland Saga weiter und das mit einer sehr kämpferischen Episode. Es ist wirklich erstaunlich, dass Thors sein Schwert erst gegen Askeladd zieht und vorher mit Leichtigkeit seine Feinde niederstrecken. Vergnügen hat er dabei nicht und so kann er einem nur leidtun, dass er am Ende doch noch dazu greifen muss. Askeladd hingegen kämpft mit Köpfchen und ist wirklich recht flink. Gerade das wird animationstechnisch perfekt in Szene gesetzt. Die Stelle, als das Segel runterkracht, führt zu einer wunderbaren Kamerafahrt, die sich wirklich sehen lassen kann. Zu denken gibt uns das Verhalten des feindlichen Hauptmannes auch. Wie ernst er Thors fragt, ob dieser nicht der neue Anführer werden möchte. Für einen Moment wirkt es nämlich so, dass er es wirklich ernst meint, und dass er nur den Zusatz „ Es war ein Witz“ dran hängt, weil er weiß, dass Thors nicht annehmen wird. Askeladd hat Respekt vor Thors und vor allem vor dessen Entscheidung, sich zu opfern. Daher hält er sich an sein Versprechen und tötet keinen der anderen, einschließlich Thorfinn, der ihm eine Morddrohung an den Hals wirft. Damit hat sich Askeladd als ein vielschichtiger Charakter vorgestellt, auf den wir gespannt sein können, was er noch zu bieten hat. Vor allem seine Worte, dass sein Ahne Arthorius sei, machen einen sehr neugierig. Was Thors angeht, so musste ich das zweite Mal in meinem Leben mit den Tränen kämpfen, denn sein Tod ist heftig. Er opfert sich, und selbst in seinen letzten Minuten bedenkt er die Lage seiner Mitmenschen. Das Thorfinn Rache schwört, ist verständlich, doch wäre seine Vater damit nicht einverstanden, schließlich wünscht er sich ja nicht, dass seine Sohn zum Schwert greift. Es bleibt daher spannend, was nun aus dem Jungen wird.

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