Neues vom US-Comicmarkt – Teil 2 (August 2018)

In diesem Format stellen wir euch ausgewählte aktuelle Comics des US-Markts vor, die wir monatlich begleiten. 

Fantastic Four (2018) #1 ©Marvel

Am 8. August 1961 veröffentlichte Marvel Fantastic Four #1 von Stan Lee und Jack Kirby. Die Serie lief für 54 Jahre, bis das Team im Event Secret Wars II (2015) grausam getrennt wurde. Johnny Storm und Ben Grimm verblieben in der wieder geflickten Realität (eine lange Geschichte), doch Reed und Sue Richards verschwanden mit ihren Kindern. Die meisten halten sie für tot und ganz New York trauert noch immer über den Verlust der Helden. Der 8. August 2018 brachte endlich eine neue Fantastic Four #1. Ben ist mittlerweile bereit einen neuen Schritt in seinem Leben zu wagen, während Johnny weiterhin verzweifelt wortwörtlich ins kosmische Multiversum brüllt, dass Reed irgendwo dort draußen sein müsse. Der Alltag der beiden wird gezeigt, bis der Titel der Story, “Signal in the Sky”, Wirklichkeit wird. Reed und Sue leben und die Welt jubelt. Währenddessen findet sich Victor Von Doom in Latveria wieder. Seine Zeit als Infamous Iron Man hat aus ihm nicht den Helden gemacht, der er sein wollte und nun sieht er, dass sein Land ihn als Herrscher braucht. Der Status Quo rückt in greifbare Nähe.

Das Panel entstammt dem Heft, ist aber leider nur ein Rückblick, denn tatsächlich kommen die Fantastic Four hier noch nicht zusammen. Das ist Autor Dan Slott dann auch bewusst und beendet das Heft mit einem Kommentar des Impossible Man, der sich genau darüber beschwert. Das groß angekündigte Wiedersehen wird auf Nummer zwei verschoben. Das ist ein wenig enttäuschend für alle Fans, die diesem Ereignis entgegenfiebern und gesehen haben, wie sich Ben und Johnny die letzten Jahre als Guardian oder Avenger geschlagen haben. Das Heft ist mehr ein Auffrischen, wo die zwei emotional stehen, hat aber immerhin einen netten Höhepunkt mit der Beziehung von Ben und Langzeitfreundin Alicia Masters. Mir gefallen die kurzen Kommentare, die wir von Charakteren wie Jennifer Walters (aka She-Hulk), Luke Cage oder Medusa bekommen, aber ich hatte doch auf mehr gehofft. Slott scheint vor allem bemüht möglichst schnell zu einem bekannten Ausgangspunkt zu kommen und wird von dort seine Pläne präsentieren. Die machen mich weiterhin sehr neugierig, da er mit seinen zehn Jahren Arbeit an Spider-Man langen Atem und Kreativität bewiesen hat. Da es sein Traum war, irgendwann Fantastic Four schreiben zu dürfen, wird es sicherlich nicht langweilig. Aber diese erste Ausgabe ist doch eher nur ein wenig fantastischer Prolog. Zum Glück bin ich kein Sammler, denn das Heft erscheint mit 30 Variant Covern.


Amazing Spider-Man( 2018) #2 – 4 ©Marvel

Am Ende der ersten Ausgabe wurde uns gezeigt, dass Peter Parker und Mary Jane Watson wieder ein Paar sind und dort setzt auch das nächste Heft an. Peter und MJ wachen zusammen im Bett auf und beide vergewissern sich, dass es nur richtig ist, dass sie wieder zusammen sind. Man merkt es Peter auch als Spider-Man an, er wirkt glücklicher und selbst die Verbrecher freuen sich irgendwie für ihn. Auch ein Job ist in Aussicht und niemand geringerer als Dr. Curt Conners, manchmal auch als Lizard ein Widersacher von Spider-Man, bietet ihm diesen an. Auch wenn er wegen seiner mittlerweile kontrollierbaren Verwandlung in Lizard skeptisch ist, will Peter es versuchen. Es kommt allerdings wie es kommen muss und Verbrecher versuchen die neuen Erkenntnisse von Dr. Conners zu stehlen. Zwar kann Peter sie aufhalten, doch muss er feststellen, dass es nun zwei von ihm gibt: Einmal Peter und einmal Spider-Man. Die nächsten beiden Ausgaben beschäftigen sich vor allem mit den Folgen dieser Trennung, denn wie es scheint war diese sehr strikt. Alle Kräfte sind bei Spider-Man und der Gerechtigkeitssinn bei Peter. Alles scheint dieser Spider-Man deswegen besser zu machen und die Medien lieben ihn. Als er allerdings in einer Konfrontation nicht mehr weiß, wer Onkel Ben ist läuten bei Peter die Alarmglocken. Auch die Tatsache, dass die Testratte(n), die demselben Stoff ausgesetzt war mittlerweile verstarb. Das reicht natürlich noch nicht, denn auch ein Bösewicht will die Stadt mit einer kleinen Tri-Sentinel Armee überrennen. Typisches Parker-Glück eben.

Durch einen schnelleren Veröffentlichungsrhythmus gibt es diesmal drei Hefte zu besprechen und das ist auch gut so. Zwar ist Ausgabe 2 relativ eigenständig, aber die anderen beiden bilden doch eine Einheit für mich. Generell muss ich sagen, dass Nick Spencer ziemlich meinen Nerv trifft. “Back to Basics” heißt der Arc und der Name ist Programm. Man merkt auch an, wie Spencer immer wieder mit der Vierten Wand spielt und deutliche Anspielungen auf die Vorgeschichte und auch Geschehnisse außerhalb der Comics macht. Dadurch merkt man auch wie Spencer zu diesen steht. Die Trennung von Peter und Spider-Man scheint außerdem eine tolle Möglichkeit zu sein um zu beleuchten was die einzelnen Seiten von Peters Leben ohne die jeweils andere wären. Und weil es “Back to Basics” heißt muss auch der berühmteste Onkel in der Comicgeschichte wieder der entscheidende Faktor sein. So darf es gerne weitergehen.

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