Tonikawa: Over the Moon For You
Start: 9. Oktober 2020 ‑ 19. Dezember 2020
Episoden: 12 (1 Staffel)
Genre: Komödie, Romanze
Regisseur: Hiroshi Ikehata
Studio: Seven Arcs
Inhaltsangabe: Aufgrund seines bizarren Namens von Kind an gehänselt, versucht Nasa Yuzaki alles, um der Geschichte seinen Stempel aufzudrücken und für mehr in Erinnerung zu bleiben. Glücklicherweise sieht es danach aus, als wäre er auf dem richtigen Weg, denn er erreicht den ersten Platz in dem nationalen Probeexamen, was ihn ermöglicht die High School seiner Wahl zu besuchen.
Alles ändert sich jedoch mit einem Schlag, als er eines Nachts ein Mädchen auf der gegenüberliegenden Straßenseite bemerkt, als er gerade auf dem Weg nach Hause ist. Ihre atemberaubende Schönheit verzaubert ihn; es ist Liebe auf den ersten Blick für Nasa. Dummerweise bemerkt er dank seiner Tagträumerei das auf der Straße heranschießende Unheil nicht und ist kurz vor dem letzten Atemzug. Einzig dank des rechtzeitigen Eingreifens des Mädchens am Leben, bringt Nasa den Mut auf, seine Gefühle ihr gegenüber zu gestehen, da er Angst hat, dass sie sonst aus seinem Leben für immer verschwindet. Sie akzeptiert sein Geständnis, aber nur unter einer Bedingung: sie müssen heiraten. Nasa stimmt freudig zu, ehe ihn seine Verletzungen in Ohnmacht fallen lassen. Als er jedoch aufwacht, fehlt jede Spur von dem Mädchen. Nachdem er sich von seinen Verletzungen erholt hat, verwirft Nasa seine vorherigen Ambitionen und setzt sich zum Ziel, das Mädchen zu finden, das sein Herz erobert hat, aber mehrere Jahre vergehen ohne Erfolg. Eines Nachts jedoch klopft ein unbekannter Besucher an seine Tür und Nasa sieht sich schließlich der Person gegenüber, die seine ganze Welt für immer verändern würde: seine Frau.
Folge 1: Heirat
Nasa Yukizaki musste als Kind erkennen, dass seine Eltern einen schlechten Sinn für Kindernamen haben. Durch die Namensgleichheit mit der amerikanischen Raumfahrtbehörde wird sich immer über seinen Namen lustig gemacht. Um das zu ändern, hat er eine Idee: Sein Name muss einfach bekannter werden als jener der Behörde. Deshalb wird er zum Topschüler und ist drauf und dran, alles zu schaffen, was er sich vorgenommen hat. Zumindest bis zu jenem Tage als er das Mädchen seiner Träume sieht und von einem Truck angefahren wird. Schwer verletzt kann er nicht einmal liegen bleiben, verfolgt es fragt und fragt sogar ob es mit ihm ausgehen will. Es stimmt zu sagt aber auch, dass er es heiraten muss und Nasa zögert keine Sekunde. Am Ende wird er aber ohnmächtig und wacht im Krankenhaus auf. Monate später, nach harte Reha und Abschluss an der Schule steht das Mädchen seiner Träume plötzlich vor der Tür und fordert ein, was er versprochen hat: Die Heirat. Was dann auch passiert. Doch wie geht es weiter?
Tonikawa: Over the Moon for You ist die Adaption des gleichnamigen Mangas von Kenjiro Hata, der Mangaka, der auch schon die Vorlage für Hayate the Combat Butler geliefert hat. Was man also erwarten kann, ist eine Comedy-Serie und Tonikawa ist da nicht anders. Allerdings liegt der Fokus dieses Mal auf der Beziehung der beiden Hauptcharaktere Nasa und Tsukasa. Liebe auf den ersten Blick scheint das Motto zu sein und es witzig zu sehen, wie sehr Nasa von seiner zukünftigen Frau abgelenkt wird, nur um von einem Truck überfahren zu werden. Wie schnell und fast schon trivial ist dann die Heirat der beiden. Einfach ein Formular ausgefüllt und die Sache ist erledigt. Was dann folgt, ist ein absolut romantischer und witziger Moment, als Nasas Gedanken seinen Lauf nehmen und er die Heirat als Möglichkeit für eine „Händchenhalten-Flatrate“ bezeichnet. Fast schon befürchtet er, seine frisch Angetraute irgendwie vergrault zu haben, antwortet sie mit denselben Worten. Die Reise der beiden wird sicher seltsam, witzig, romantisch und süß und ich bin gespannt, wie das Schlafen im gemeinsamen Bett nun ablaufen wird.
Folge 2: Hochzeitsnacht
Nasa geht nach Hause, während seine frisch angetraute Frau noch etwas holt, und kaum angekommen bemerkt er das große Problem. Das Bett ist zu klein für beide! Während seine Gedanken verrückt spielen bei der Vorstellung, was das bedeutet, kommt auch Tsukasa nach Hause. Geholt hat sie einen einzelnen Koffer, der anscheinend alle ihre Sachen enthält. Als sie das Problem bemerkt, ist die Lösung schnell gefunden und das junge Ehepaar geht einen Futon kaufen. Aber das reicht noch nicht, den es fehlen auch noch Hygenieartikel und Kleinigkeiten, die Tsukasa braucht, um sich heimisch zu fühlen. Schließlich kommt, was kommen muss, und die Hochzeitsnacht der beiden bricht an. Es bleibt aber nur beim Schlafen, zumindest Tsukasa schafft es. Denn Nasa ist viel zu aufgeregt und hat eine wilde Nacht hinter sich, in der er das Schlafverhalten seiner Frau kennengelernt hat. Der nächste Tag bricht an und damit steht auch die nächste gemeinsame Tätigkeit von Nasa und Tsukasa an: Ein Besuch im Badehaus.
Nasa ist die Unschuld in Person. Seine Vorstellungen in Bezug auf seine Heirat sind einfach und simpel und er ist mit den kleinsten Kleinigkeiten zufrieden – Händchen halten, seiner Frau beim Schlafen zusehen oder einen winzigen Blick auf nackte Teile ihres Körpers zu erhaschen. Dabei wird auch klar, dass auch, wenn sich die beiden verstehen, sie sich noch immer annähern müssen. Wie das wohl so ist, wenn man nach dem zweiten Treffen heiratet. Die Interaktionen von Nasa und Tsukasa sind aber immer für einen Lacher gut, auch weil gerne etwas mit der Vierten Wand gespielt wird, wenn Nasas übertriebene oder falsche Vorstellungen kommentiert werden. Sogar eine Anspielung auf den Chef eines gewissen Versandhändlers wird gezeigt, was durchaus der Art von Humor entspricht, die man vom Mangaka Kenjiro Hata auch in Tonikawa: Over the Moon for You erwarten kann. Die nächste Folge dürfte aber noch interessantere Interaktionen bieten. Während die ersten zwei Episoden sich nämlich auf das junge Paar konzentrieren, dürfte das Badehaus mit Nasas Bekannte das erste Mal zeigen, wie andere auf die Heirat reagieren. Es darf mit Chaos gerechnet werden.
Folge 3: Schwestern
Nach der ersten gemeinsamen Nacht geht es für das junge Paar ins Badehaus und Nasa und Tsukasa werden mit der Tochter des Besitzers konfrontiert, Kaname. Diese hat eine sehr lockere und leicht perverse Art, um Nasa aus der Reserve zu locken. Sie selbst bricht aber ebenfalls zusammen, als sie von der Heirat der beiden erfährt. Als Hochzeitgeschenk lädt sie die beiden ein, gratis das Badehaus zu besuchen, doch während Kaname Tsukasa schnell hinein lässt, muss Nasa zuvor noch einige Fragen über sich ergehen lassen und selbst im Bad ist er nicht sicher vor ihrer forschen Art. Tsukasa trifft im Frauenbad auf die ältere Tochter der Badehaus-Geschwister, Aya, und auch sie hat eine nette, aber seltsame Art. Nach dem erfrischenden Bad kommt es zu mehreren Missverständnissen, die dazu führen, dass Nasa seiner Geliebten nicht sagt, dass er sie hübsch findet, weil er glaubt, sie will eine große Zeremonie. Lässt sich das alles ohne großen Krach auflösen?
Kenjiro Hata ist dafür bekannt, in seinen Werken schräge Nebencharaktere zu benutzen, und auch bei Tonikawa ist das nicht anders. Kaname und Aya scheinen zuerst nette und freundliche Mädchen zu sein, doch unter der Fassade steckt pures Chaos. Sei es bei Kaname, um Nasa zu ärgern, oder Aya, die einfach alle viel zu übertrieben und ernst nimmt und damit Tsukasa auf die Nerven geht. Interessant war auch zu sehen, dass Nasa anscheinend wirklich ein Genie ist. Während seine Testergebnisse aus der Schule schon ein Hinweis darauf waren, sind sein Wissen über Ernährung, Allgemeinwissen, aber auch Wirtschaft und Buchhaltung auf dem Level eines Genies. Kaname hat ja erzählt, dass Nasa das Badehaus fast im Alleingang vor dem Ruin gerettet hat. Mit dem Ende der Folge gibt es schließlich mehrere Leute, die falsche Vorstellungen von den Beziehungen und Wünschen der jeweils anderen Personen haben, was wohl zu mehr Chaos führen wird. Und damit zu guter Comedy-Unterhaltung.
Folge 4: Versprechen
Wenn man jemanden heiratet, dann heiratet man auch dessen Familie mit. Nasa darf das am eigenen Leib erfahren, als Tsukasas selbst ernannte Schwester Chitose plötzlich bei dem frisch vermählten Ehepaar auftaucht und Nasa schon kurz nach Erhalt dieser Neuigkeit kidnappt. Natürlich nur, um ihre über alles geliebte Schwester vor einem Verbrecher zu retten. Angekommen in der Villa, die auch Tsukasas ehemaliges Zuhause ist, will Chitose den Plan zur Rettung von Tsukasa durchführen und mit Hilfe ihre beiden Maids unsittliche Fotos von Nasa machen. Natürlich weiterhin nur, um ihre Schwester vor einem Fehler zu bewahren. Nasa findet das nicht gut, entkommt und landet in einem Zimmer mit einem Mondstein. Versiegelt hinter Glas ist er fasziniert, bis eine der Maids mit einem Großschwert hinter ihm her ist und fast den Mondstein zerstört. Nasa kann gerade noch rettend eingreifen, wird schließlich von Tsukasa auch noch gerettet und entkommt mit ihr über einen Geheimgang in eine Kirche. Nach einem weiteren Liebesgeständnis kommt es dann zum ersten Kuss der beiden.
Familien können schwierig sein und auch in Tonikawa gibt es da keinen Unterschied. Das klassische reiche Mädchen Chitose ist dabei ein toller Kontrast zum eher ärmlichen Leben von Nasa und erklärt auch, warum Chitose zuerst einmal glaubt, dass Nasa unlautere Gedanken bei seiner Heirat mit Tsukasa hatte. Was dann folgt, ist ein drunter und drüber, bei der Nasa mehr nackte Haut sieht, als ihm lieb ist, er von einer Maid verfolgt wird, die aus einem JRPG stammen könnte, und schließlich sogar ein bisschen über Tsukasas Vergangenheit lernt. Dabei ist es wunderschön mitanzusehen, wie Chitose, aber auch die Zuschauer lernen, dass Nasa nicht wirklich ein Interesse daran hat, Tsukasas Vergangenheit kennenzulernen. Zumindest nicht, solange sie es ihm nicht selbst erzählt. Der mehr als amüsante Austausch mit den gestellten Bildern ist dann so wunderschön übertrieben, dass man nach der Ankunft von Tsukasa meinen könnte, sie will jetzt wirklich die Entscheidung. Nasa darf aber lernen, dass er seine Frau nie unterschätzen darf, denn sie nutzt den angeblichen Wutanfall und entkommt mit ihm. Der Kuss am Ende der Folge ist dann ein toller Abschluss für diese Folge und besiegelt noch einmal, dass das Treffen der beiden so etwas wie Schicksal war.
Folge 5: Ringe
Was tun, wenn der Ehemann keinen Fernseher hat und man selbst ein Riesen-Filmfan ist? Man redet von seiner Begeisterung für Filme und bringt ihn dazu, einen Fernseher zu kaufen. So scheint es zumindest, was Tsukasa gemacht hat. Am Ende will Nasa es aber einfach nur machen, um seiner Frau eine Freude zu bereiten. Damit sind die Ausgaben aber noch nicht zu Ende. Nasa lernt alles, was es über Eheringe zu wissen gibt, und will auch einen für sich und Tsukasa haben. Damit sie aneinander denken, auch wenn sie getrennt sind. Tsukasa verpasst ihrem Mann aber einen Realitätscheck, indem sie ihn vor Augen führt, was solche Ringe kosten. Am Ende des Tages wird aber ein Kompromiss gefunden und die beiden nehmen die günstigsten Ringe und die schönen Erinnerungen an diesen Tag mit nach Hause.
Tonikawa bleibt weiterhin die süße, unschuldige RomCom und zeigt erneut, wie Tsukasa und Nasa sich Schritt für Schritt näher kommen. Fast schon als unwichtig erscheint der kurze Rückblick, als Nasa erklärt, wie er nach dem Unfall, als Tsukasa ihn gerettet hat, nach ihr gesucht hat, indem er Jobs als Auslieferer gemacht hat. Was sein Verlangen, sie niemals Einsamkeit fühlen zu lassen, selbst wenn er nicht da ist, umso reiner macht. Ein großer Teil des Witzes und Charmes von Tonikawa kommt von Nasas unschuldiger Sicht in allem, was mit Liebe und Beziehungen zu tun hat. Dazu die Prise von überreagierenden Charakteren und Tsukasa, die ihrem Mann immer wieder die Realität aufzeigt. Einen Innovationspreis gewinnt die Serie sicher nicht, aber es ist wunderbare Unterhaltung und für mich einer der besseren Vertreter des Genres.
Folge 6: Neuigkeiten
Als verheiratetes Paar kann es schon einmal eng werden in einer kleinen Wohnung. Auch wenn Nasa und Tsukasa kein wirkliches Problem mit der Wohnung haben, so ergeben sich einige Vorteile dadurch. Vom Beamer und DVD-Regal zum vielleicht wichtigsten Vorteil: im gemeinsamen Ehebett händchenhaltend einschlafen! Da gibt es nur ein klitzekleines Problem, das zuvor geklärt werden muss, nämlich, wer für die beiden bürgt. Für die jetzige Wohnung waren es Nasas Eltern und dabei fällt ihm doch glatt ein, dass er den beiden noch gar nichts von seiner Hochzeit erzählt. Nach kurzer Erklärung und einer detektivischen Spürnase seiner Mutter werden seine Eltern auch für die neue Wohnung bürgen. Damit ist dieses Problem geklärt, aber das frischgetraute Ehepaar will sich nun auch noch bei Nasas Eltern vorstellen, was schließlich zu einer Hochzeitreise im Bus nach Nara wird. Auf den Weg dorthin werden sie von Chitose und ihren beiden Maids verfolgt, was wohl bedeutet, dass diese Reise keine ruhige wird.
Kann ich bitte auf Diabetes getestet werden? Denn Tonikawa: Over the Moon for You ist einfach süß und unschuldig und wärmt mir das Herz. Die Gründe für die größere Wohnung sind fast schon banal und dienen vielleicht nur als Mittel, um die Geschichte zu Nasas Eltern zu drehen, aber die Interaktionen der beiden, die dadurch entstehen, sind beste Unterhaltung. All das auch nur, weil Tsukasa „etwas“ unruhig schläft, was von Nasa auch nur „etwas“ ausgenutzt wird. Die Sache mit den Bürgen für eine Wohnung ist hierzulande vielleicht nicht so gebräuchlich, in Japan scheint es aber öfter der Fall zu sein, wenn man eine Wohnung beziehen will. Die Reise nach Nara als Hochzeitreise ist dann auch fast schon ein Wink zur Vierten Wand, als mehrmals erwähnt wird, warum sie denn den Bus anstatt des Shinkansen nehmen. Vermutlich soll uns Zuschauern einfach nur mehr von den beiden gezeigt werden, während Chitose schon wieder plant… Was genau eigentlich? Die nächste Folge sollte Antworten darauf liefern.
Folge 7: Ausflug
Die Bustour hält für eine Pause an einer Raststätte und Tsukasa und Nasa genießen die freie Zeit, um etwas zu essen. Die speziellen Limetten-Nudeln sind zwar kein kulinarisches Highlight, aber Nasa nutzt den Moment, um wieder die süßen Seiten seiner Frau auf Fotos festzuhalten. Jemand, den diese Flirterei in den Wahnsinn treibt, ist Chitose, die immer noch versuchen will, Nasa und Tsukasa zur Trennung zu zwingen. Leider muss sie erkennen, dass es derzeit keine Möglichkeit gibt. Als sie schließlich in Kyoto ankommen, nutzt Chitose die Möglichkeit und trifft sich mit Tsukasa und Nasa. Nur um mit Nasa allein durch Kyoto zu ziehen während Tsukasa von ihren Maids beschäftigt wird. Es endet aber, wie es enden musste: Nasa bekommt die Zustimmung von Chitose, weil sie erkennt, wie sehr Nasa ihre selbsternannte Schwester liebt. Bleibt also nur noch, die Zustimmung von Nasas Eltern einzuholen.
Wieder etwas Neues gelernt in dieser Folge von Tonikawa: Over the Moon for You, denn ich wusste noch nicht, was eine „Narita-Hochzeit“ ist. Dank Chitoses zweifelhaften Versuchen, das junge Ehepaar zur Trennung zu bringen, weiß ich das jetzt aber auch. Im großen und ganzen ist diese Folge – zuckersüße Paarmomente von Nasa und Tsukasa mal abgesehen – die Folge für Chitose. Endlich kann sie wirklich lernen, weshalb Tsukasa sich auf die Hochzeit eingelassen hat und dass Nasa so viel mehr für sie empfindet, als er in Worte fassen kann. Die „Drake-Gleichung“, ein Modell, um die Anzahl der intelligenten Wesen im Universen zu schätzen, nimmt Nasa als Vergleich, um zu erklären, wie wahrscheinlich es ist, den einen Schicksalspartner zu treffen. Mit Tsukasa hat er das geschafft und damit muss sich auch Chitose geschlagen geben. Ohne ihre Verfolgerin geht es jetzt endlich nach Nara und zu Nasas Eltern. Das dürfte ebenfalls sehr interessant werden.
Folge 8: Eltern
Kurz bevor sie in Nara ankommen, fragt Tsukasa ihren Ehemann noch etwas über seine Eltern aus und weshalb diese in Nara leben. Das einzige, was dadurch klar wird, ist, dass sie etwas seltsam sind. Selbst als sie am Elternhaus ankommen, wird dieser Eindruck nicht gemildert, denn Nasas Mutter beobachten sie durch einen Spalt in der Tür und verschluckt fast ihre Zunge, als ihr Sohn und Tsukasa das Haus betreten. Auch sein Vater zeigt sich nur als absolutes Nervenbündel und erst, als sie ihren Sohn ins Bad schicken und einen Moment mit Tsukasa allein sind, werden Nasas Eltern ruhiger. Nach einer Nacht, die Nasa etwas den Schlaf kostet, besuchen Nasa und Tsukasa Naras Sehenswürdigkeiten und genießen die gemeinsame Zeit. Bei der Abreise bedanken sich Nasas Eltern noch einmal bei Tsukasa und das junge Ehepaar begibt sich mit dem Bus auf den Weg nach Hause. Allerdings gibt es ein kleines Problem mit ihrer Wohnung bei ihrer Ankunft.
In gewohnter Manier ist Tonikawa: Over the Moon for You wieder etwas schräg, aber herzlich. Man hat schon durch die Telefonate und Nasas Beschreibungen ahnen können, wie schräg seine Eltern sind, aber wie man sieht, hat er nicht übertrieben. In ihrem Gespräch mit Tsukasa wird auch schnell klar, weshalb sie so nervös in ihrer Gegenwart sind. Für sie ist sie nicht nur einfach ihre Schwiegertochter, sie ist diejenige, die ihrem einzigen Sohn das Leben gerettet hat. Die beiden wissen, dass sie nicht ganz normal sind, weshalb sie umso stolzer auf ihren Sohn sind. Bei ihrem Kulturbesuch in Nara geht es zwar auf der einen Seite um schöne Paarmomente, aber es kommt mir so vor, als würde in dieser Folge immer wieder darauf angespielt werden, dass Tsukasa die Stadt in der Vergangenheit gesehen hat. Zwar wird jeder dieser Moment schnell mit einem Witz überspielt oder ignoriert, aber heißt das etwa, dass Tsukasa noch mehr Geheimnisse hat? Wir wissen ja noch immer relativ wenig über sie als Person. Perfekt ist dann die Endsequenz, die im Laufe der Folge fast schon angekündigt wird, als die beiden schließlich zur abgebrannten Wohnung kommen. Was kommt wohl als nächstes auf die beiden zu?
Folge 9: Alltag
Haus abgebrannt? Kein Problem für Nasa und Tsukasa. Die wichtigen Sachen sind alle bei der Bank oder in der Cloud, und in ihren Koffern von der Reise haben sie auch noch genug Kleidung für den Anfang. Um den Kopf freizukriegen und zu planen, wie es weiter geht, entscheiden sie sich, ins öffentliche Bad zu gehen. Als Kaname von ihrem Schicksal erfährt, bietet sie den beiden an, das leere Gebäude hinter dem Badehaus zu beziehen. Auch ihre Schwester Aya und ihre Mutter sehen es als selbstverständlich an, nachdem Nasa ihr Geschäft gerettet hat. Im Zuge dessen geschieht auch, was geschehen musste: Aya erfährt endlich, dass Nasa verheiratet ist, und muss ihre erste Liebe ziehen lassen. Der Rest der Folge ist wieder gefüllt mit wunderbaren Paar-Momenten, wenn Nasa und Tsukasa Kleidung und vor allem Frauenunterwäsche kaufen gehen. Es scheint, als wären sich die beiden nach all dem noch ein Stück näher gekommen.
Diese Folge hat ganz zu Beginn einen Cameo, den Kenner des Mangaka Kenjiro Hata vielleicht bemerken. Zwei Charaktere aus Hayate no gotoku!! sind nämlich jeweils der Vermieter und seine Maid. Namen fallen zwar keine, aber für Fans ein netter Beweis, dass wir im selben Universum unterwegs sind. Ayas Herzschmerz ist für mich aber das humoristische Glanzstück der Episode. Von ihrer Unfähigkeit, die Zusammenhänge zu begreifen, der Erkenntnis bis zum metaphorischen Dolchstich ins Herz durch ihre Mutter ist die Szene sehr gut aufgebaut und zeigt den Wahnsinn der Familie Arisugawa sehr gut auf. Kaname mag vielleicht die Normalste sein, aber auch sie hat eine ganz eigene Art und meistens ist Nasa dann das Opfer ihrer Wahl. Mit dem Einkaufen der Unterwäsche findet die Folge noch einen sehr netten und süßen Abschluss, der wieder das Hauptthema von Tonikawa: Over the Moon for You aufzeigt: Die Entwicklung und Liebe in der Beziehung von Tsukasa und Nasa.
Folge 10: Heimweg
Zwar haben sich Nasa und Tsukasa in ihrem neuen Zuhause schon eingelebt und genießen die traute Zweisamkeit, doch als ihr alter Vermieter anruft und ihnen die Möglichkeit gibt, eine neue Wohnung zu beziehen, warten sie nicht lange ab. Gemeinsam besuchen sie die Musterwohnung, um zu sehen, was der Neubau ihnen bieten wird, und sind überrascht, in einem luxuriösen Hochhausapartment zu landen. Sie genießen den Platz und die Freiheit, doch wie erwartet war das Apartment nicht das richtige. Am Ende sind sich aber beide einig, dass sie vor allem nur den jeweils anderen brauchen. Der andere Teil der Folge hat den Fokus auf Kaname und wie auch sie endlich Tsukasa besser kennen lernt. Am Ende ist der gemeinsame Nenner aber wieder einmal Nasa und seine seltsamen Erfindungen, die er eigens für das Badehaus kreiert hat. Kaname ist so auch zu einem Fan von Tsukasa geworden, was ihre Schwester aber verzweifeln lässt. Verliert sie nach ihrer ersten Liebe auch ihren „Große-Schwester“-Status and Tsukasa?
Eine wichtige Erkenntnis dieser Folge von Tonikawa: Over the Moon for You ist: „Zuhause ist, wo du bist!“ Damit ist natürlich für Tsukasa und Nasa der jeweils andere gemeint, doch der Aufbau zu dieser Aussage ist wunderbar gemacht. Vielleicht etwas klischeehaft, aber die Serie versteht es, die Klischees mit der ihr eigenen Prise Humor zu versehen. Dazu gehören auch die Anspielungen von Kaname und ihrer Mutter, dass Nasa und Tsukasa in der Nacht auch gerne etwas lauter sein dürfen. Natürlich ist weder die Serie noch Nasa darauf ausgelegt, doch am Ende läuft es wieder auf eine süße Aktion im Park hinaus. Statt einem Kuss – Knoblauchatem verhindert den – lässt sich der „Lüstling“ Nasa dazu hinreißen, seine Frau zu umarmen! Ich weiß, perverser geht es kaum, aber sie sind halt auch verheiratet und da passiert so etwas schon hin und wieder. Der andere Teil der Folge mit Kaname ist toll für Kanames Charakterentwicklung und macht aus ihr etwas mehr als nur die spitzzüngige, junge Dame. Zwischen ihr und Tsukasa hat sich eine echte Freundschaft entwickelt. Nasa sollte sich in Acht nehmen.
Folge 11: Freunde
Chitose will Tsukasa besuchen, doch muss mit Bedauern feststellen: Das Haus ist abgebrannt. Wo ist also ihre selbsternannte Schwester? Glücklicherweise in genau diesem Moment hinter ihr auf der Straße. Natürlich versucht Tsukasa alles, um Chitose loszuwerden, doch diese zeigt sich hartnäckig und findet schließlich die neue Bleibe im Badehause der Arisugawas. Damit sich alle besser kennen lernen, schlägt Nasa eine Takoyaki-Party vor. Das soll bei den Teens gerade der totale Hit sein! Gesagt, getan, und all schwärmen schließlich von Tsukasas Essen. Aya kann noch immer nicht ganz den Verlust ihrer ersten Liebe an Tsukasa akzeptieren, weshalb sie die einzige Möglichkeit vorschlägt, bei der sie sicher ist zu gewinnen: Ein Street Fighter-Turnier. Nach einem heftigen, virtuellen Schlagabtausch freunden sich Tsukasa und Aya schließlich an und während der Party muss sich auch Chitose eingestehen, dass Nasa Tsukasa glücklich macht. Ende gut, alles gut!
Also die Cross-Promotion mit Street Fighter hätte ich nicht erwartet. Hier wurde nicht nur eine Anspielung gezeigt, sondern echte Kämpfe aus den Spielen. Dadurch wurde dieses „Turnier“ noch einen Zacken lustiger. Auch sehr amüsant waren Tsukasas Versuche, Chitose immer wieder einen Bären aufzubinden, und wie Chitose immer wieder darauf hereinfällt. Einfach, weil sie Tsukasa alles glaubt. Zum ersten Mal erleben wir auch etwas, bei dem Nasa wirklich schlecht ist. Videospiele? Ganz und gar keine Stärke von ihm. Weshalb der Kontrast zu seiner Frau und Aya umso besser wirkt. Dass zu Beginn eigentlich der Preis war, dass Nasa alles tun muss, was der Gewinner will, geht irgendwo verloren, aber wir hätten es wohl nicht mit Tonikawa: Over the Moon for You zu tun, wenn zum Schluss alles noch in eine süße Szene eingepackt wird. Nasa fragt seine Frau beim Geschirr waschen, was sie sich den gewünscht hätte, und sie küsst ihn einfach. Nur um zu bestätigen, dass sie genaus das von ihm wollte. Damit sind sich die beiden wieder einen Schritt näher gekommen.
Folge 12: Mann und Frau
Selbst ein vermeintlicher Supermensch wie Nasa wird einmal krank, weshalb es jetzt an Tsukasa liegt, sich um ihn zu kümmern. Das führt zu mehreren süßen, etwas peinlichen, aber zum Schluss doch sehr liebevollen Momenten. Tsukasa macht Nasa danach auch noch einmal ganz klar: Auch Nasa muss auf sich selbst besser aufpassen, das ist nicht allein ihre Aufgabe. Am nächsten Tag geht es Nasa schon deutlich besser und so können die beiden gemeinsam aufs Sommerfest gehen. Natürlich in sexy Yukatas, denn das gehört sich so, zumindest sagt das Kaname. Auf dem Sommerfest versuchen die beiden alles zu erleben, vom Essen über Goldfisch fangen bis zum Tempelbesuch. Am Schluss ist es natürlich Zeit für die beiden, das erste Mal gemeinsam das Feuerwerk zu beobachten und damit ein weiteres Kapitel in ihrer noch jungen Geschichte als Eheleute zu schreiben.
Wer hätte sich gedacht, dass selbst Nasa einmal krank wird? Auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit, um etwas mehr auf die Rollenverteilung der beiden einzugehen. Wie Tsukasa richtig feststellt, weiß sie noch nicht ganz, was sie als Ehefrau in so einer Situation zu tun hat, weshalb sie alles nach bestem Wissen und Gewissen erledigt. Vom Obst schneiden zum Waschen und am wichtigsten, darauf achten, dass Nasa sich auch erholt. Das muss der junge Herr nämlich noch lernen. Wie Tsukasa richtig sagt, hat er schon bei ihrem ersten Treffen nicht auf sich geachtet. Aber das können sie jetzt gemeinsam machen. Leider ist es auch schon die letzte Folge von Tonikawa: Over the Moon for You, aber es passt zur Serie, dass man nicht auf irgendeinen Cliffhanger oder ein großes Finale hingearbeitet hat. Es ist einfach ein schöner Tag auf einem Fest – inklusive ein paar Cameos, wenn man genau aufpasst – und soll es dann auch sein. Denn die Geschichte von Tsukasa und Nasa fängt jetzt erst so richtig an.