The God of High School

Start: 6. Juli ‑ 28. September 2020
Episoden: 13 (1 Staffel)
Genre: Action, Komödie, Fantasy
Regisseur: Seong-Hu Park
Studio: MAPPA

Inhaltsangabe: In ganz Südkorea startet das große „The God of High School“-Turnier. Hier dürfen Schüler, mit jeder Kampftechnik, die sie beherrschen, mitmachen, um am Ende einen Wunsch von den Veranstaltern erfüllt zu bekommen. Taekwondo-Spezialist Mori Jin startet als einer der Teilnehmer im Vorrundenkampf in Seoul. Dabei lernt er den „Vollkontakt Karate“-Kämpfer Daewi Han und die Schwertkämpferin Mira Yu kennen und freundet sich mit ihnen an. Während der Runden bemerken jedoch alle drei, dass übernatürliche Kräfte am Werk sind. Nichts ahnend, dass es hier um weit mehr geht, als nur um einen einfachen Turniersieg, kämpfen sie sich trotzdem durch die Runden, sehr zur Freude einiger.

Folge 1: Set up/Stand up

“The God of High School” ist ein großes Martial Arts-Turnier in Korea, dessen Gewinner einen Wunsch erfüllt bekommt. Allerdings sind nur bestimmte Menschen qualifiziert und dazu gehören auch unsere drei Protagonisten: Mori, Daewi und Mira. Durch eine Verkettung verschiedener Umstände halten sie gemeinsam einen Taschendieb auf, der auf einem Motorrad flüchtet, was eine aberwitzige Hetzjagd durch die Stadt zur Folge hat. Dadurch kommen sie auch gemeinsam in der Arena an. Die Veranstalter warten auch gar nicht lange und nach einer kurzen Erklärung startet auch gleich ein Battle Royal. Schnell kristallisieren sich die stärksten Kämpfer heraus und mit etwas Verspätung kommt noch ein weiterer Kämpfer aus dem Jugendgefängnis an. Kang Manseok beweist auch sehr schnell, weshalb er als einer der Favoriten gilt und tritt sich durch die Menge der Teilnehmer, nimmt sogar Miras Schwert weg und versucht auch gleich sie auf ein Date einzuladen. Mori nutzt die Gelegenheit, nimmt ihm das Schwert wieder ab, bekommt aber ebenfalls einen Tritt ab. Die erstaunte Menge darf aber schnell feststellen: Nicht nur ist Mori unverletzt, im letzten Moment hat er sogar noch einen Gegenangriff gestartet. Der Kampf geht jetzt erst richtig los!

Mit The God of High School ist jetzt die zweite Kooperation zwischen Crunchyroll und WEBTOON gestartet. Nach Tower of God sind die Erwartungen hoch und die Frage, ob auch die zweite Serie diesen gerecht werden kann, ist valide. Als Kenner der Vorlage kann ich schon einmal sagen, dass der Start gut gelungen ist. Actiongeladene Szenen, gepaart mit leicht schrägem Humor und einer ganzen Schar an genauso schrägen Charakteren, ist genau das, was ich sehen wollte und das funktioniert zumindest in Folge 1 sehr gut. Gerade die Kampfsequenzen sehen wirklich gut und flüssig aus, was ich zumindest für eine Martial Arts-Serie als wichtig empfinde. Viel haben wir von den Charakteren noch nicht zu sehen bekommen, aber hier will man zuerst die wichtigsten Infos komprimiert an die Zuschauer weitergeben. Die Verfolgung durch die Stadt zeigt auch schon sehr gut die Art und Weise, wie in The God of High School der Humor gehandhabt wird. Wer damit nichts anfangen kann, hat immer noch eine tolle Martial Arts-Serie vor sich, die hoffentlich die Qualität halten, wenn nicht sogar übertreffen kann. Das kann auf jeden Fall sehr spaßig werden.

Folge 2: Renewal/soul

Der Kampf zwischen Mori und Manseok wird etwas unsanft von Mira unterbrochen. Die Battle Royal ist damit auch vorerst beendet und das Trio macht sich vorerst auf den Weg nach Hause. Dabei kommt es bei den Dreien auch zur Bildung einer echten Freundschaft, als sie alle gemeinsam nach Miras in den Fluss gefallenes Schwert suchen. Am nächsten Tag beginnt das echte Turnier und der wichtigste Kampf ist Manseok gegen Go Gamdo. Zuerst sieht es so aus, als könnte Gamdo seinen Gegner im Zaum halten und gewinnen doch Manseok zeigt sein wahres Gesicht und dreht den Spieß um. Es wirkt eher wie eine Hinrichtung als ein Kampf, weshalb Mori auch eingreift und von den Veranstaltern gestoppt wird, aber nicht, bevor noch selbst ein paar seiner Tricks zeigen kann.

Ich will mal ein großes Lob an das Animationsstudio MAPPA aussprechen. Auch die zweite Folge von The God of Highschool weiß wieder mit absolut toll animierten und choreographierten Kampfszenen zu überzeugen. Neben den witzigen Momenten schleichen sich aber auch kleine Rückblicke verschiedener Charaktere ein, die dafür sorgen die zuvor eindimensionalen Motivation etwas auszufüllen. Kleine Hommage an Dragonball gibt es auch mit Manseoks „schwerer Hose“, die er nach Moris Angriff ablegt um seine Stärke zu erhöhen. Dieses Mal rückt mit Mujin Park auch jene Person in ins Rampenlicht, die zuvor nur in bester Filmbösewicht-Manier als Stimme aus den Schatten zu sehen war. Die wichtigste Frage ist aber jetzt, was mit Mori passiert, nachdem er sich in den Kampf eingemischt hat, denn eine Strafe ist ihm gewiss.

Folge 3: Wisdom/kingdom

Mira und Daewi müssen ihre nächsten Kämpfe bestreiten. Mira steht dabei der Profi-Wrestlerin Mah Miseon gegenüber. Mira kann zuerst wenig gegen sie ausrichten und muss ordentlich einstecken. Mah Miseon muss aber schnell feststellen, dass nicht nur sie als Wrestlerin hart im Nehmen ist, sondern auch Mira einiges aushält. Mit ihrer schwertlosen Schwerttechnik beweist Mira ein weiteres Mal, dass sie auch ohne ihr Holzschwert eine starke Kämpferin ist. Daewis Gegner Baek Seungchul ist ein perfekter Analytiker und kann alle von Daewis Techniken kontern. Allerdings kann Daewi nicht aufgeben, selbst als er eigentlich schwer verletzt ist. Die Worte seines todkranken Freundes treiben ihn an und mit Hilfe seiner Geheimtechniken kann auch er einen Sieg verbuchen. Mori auf der der anderen Seite muss als Strafe gegen einer der Kampfrichter gewinnen, wenn er nicht disqualifiziert werden will. Da die Kampfrichter sehr stark sind, muss Mori nur eines tun: Ihn einmal zu Boden bringen. Das geschieht auch in ein paar Sekunden worauf Mori zwar gewinnt, der Kampfrichter aber durchdreht und es Mori heimzahlen will. Mit seiner Aura, die zu einer Art Sensenmann wird, ist er fast dabei Mori zu töten, als sein Chef Mujin Park und seine Kollegen ihn aufhalten und Mori retten. Der mysteriöse Mujin Park scheint Moris Großvater zu kennen und seine Beweggründe, weshalb er Mori hilft, sind deshalb auch sehr mysteriös.

Wie immer kann ich die Kampfanimationen wieder einmal nur loben. Studio MAPPA zeigt, wie man Kämpfe animiert, damit sie gut aussehen. Egal ob der Kampf von Mira oder Daewis, beide sehen unglaublich gut aus und setzen alle Teilnehmer und deren Fähigkeiten richtig gut in Szene. Dieses Mal gibt es nicht nur Kämpfe, sondern auch etwas mehr Information zur Motivation von Daewi warum er am Turnier teilnimmt. Sein bester Freund leidet an einer schweren Krankheit und wie es aussieht, hat er nicht mehr lange zu leben. Deshalb zeigt er Daewi auch so viel Interesse an der Nanotechnologie, die genutzt wird, um die Kämpfer jeder Runde zu heilen. Deshalb kann er in seinem Kampf auch nicht aufgeben. Mori an anderer Stelle ist von Mujin Park scheinbar als Versuchskaninchen eingesetzt worden. Was auch immer diese Frucht war, sie scheint irgendwie entweder direkt mit ihm oder seinem Großvater zu tun zu haben. Auf jeden Fall ist sie aber der Grund, weshalb Mori den Kampfrichter relativ einfach überwältigen konnte. Dafür zeigt dieser eine Fähigkeit, die starke Ähnlichkeit mit den Stands aus JoJo’s Bizarre Adventure zu haben scheint, als er eine Art Sensenmann manifestiert, der Mori ziemlich schnell ausschaltet. Wo The God of High School sich zuerst als eine Art Over-The-Top Martial-Arts Serie präsentierte, scheinen nun auch echte fantastische Elemente Einzug zu halten. Wie ändert das den Ausblick auf die kommenden Kämpfe? Wir als Zuschauer dürfen gespannt sein.

Folge 4: Marriage/bonds

Dieses Mal steht nicht ein Kampf im Mittelpunkt, sondern eine Hochzeit. Um genau zu sein die Hochzeit von Mira. Vom bekannten Entertainer und Martial Arts Künstler Seongjin auf der Straße angesprochen, hält dieser sofort um Miras Hand an. Er verspricht ihr, die Schwertkunst ihres Vaters wieder in aller Munde sein zu lassen, weshalb Mira sich auch auf diese Idee einlässt. Mori findet es nicht nur verdächtig, er ist sich zudem sicher, dass Mira das alles nicht wirklich will. Deshalb platzen er und Daewi auch auf der Hochzeit herein und stellen Mira zur Rede. Wie sich zeigt, hat Seongjin wirklich finstere Absichten, doch zum Glück kann die Hochzeit abgesagt werden, da auch Miras Onkel und Cousine mithelfen. Daewi hat kurz danach aber einen Verlust zu betrauern und das wirft ihn ziemlich aus der Bahn, was dann für alle in seinem Kampf gegen Mira zu sehen ist.

The God of High School präsentiert sich diesmal von einer ganz anderen Seite und lässt die Kämpfe fast vollständig außen vor. Dafür bekommt Mira ein schönes Stück an Charakterentwicklung und ihre Motivation wird jetzt klar. Ihr Werdegang und die Opfer, die sie tragen musste, um das Andenken an ihren Vater am Leben zu halten, kommen ans Licht. Sie konnte nicht das Leben leben, das ein normales Mädchen in ihrem Alter haben sollte. Doch Mori und Daewi reißen sie aus ihrem Irrglauben heraus und zeigen ihr wieder, was wichtig ist. Nebenbei tritt mit Seongjin jemand auf, der Verbindungen zu jenem Kult zu haben scheint, der schon in früheren Folgen zu sehen war. Was das jetzt mit Miras Schwert und ihren Fähigkeiten zu tun hat, bleibt vorerst im Dunkeln. Während dieser Teil der Episode einen positiven Ausgang nimmt, muss Daewi einen herben Verlust hinnehmen. Der Tod seines Freundes wirft ihn anscheinend in ein Loch und Mira ist die Leidtragende. Kann die Freundschaft des Trios das überstehen?

Folge 5: Ronde/Hound

Das Finale des Vorrunden-Turniers in Seoul lautet wie erwartet Mori gegen Daewi. Und während beide Personen einen Grund haben zu kämpfen, kann nur einer als Sieger hervorgehen. Begleitet von den Bildern seines sterbenden Freundes, gibt Daewi alles um seinen Pakt mit Mujin Park einzuhalten und Seungtae zu retten. Leider verstirbt Sungtae und Daewi fällt in ein Tief während des Kampfes, als Mujin Park es ihm sagt. Allerdings nicht lange, denn Mira hat ihm eine Nachricht zuerst von sich selbst und dann von Seungtae mitzuteilen. Danach beginnt der wahre Kampf zwischen Daewi und Mori. Beide gehen dabei ans Äußerste. Am Ende muss es allerdings einen Sieger geben und der heißt Jin Mori. Besiegt, aber glücklich, verlässt Daewi gemeinsam mit Mira und Jin den Ring und kann auch Seungtae mit einem Lächeln Lebewohl sagen.

Nach dem kurzen und kampfarmen Ausflug in der letzten Folge darf das Studio Mappa ein weiteres Mal beweisen, warum es diese Season ungeschlagen ist, was Kampfanimation und -choreografie angeht. Es muss sich damit auch nicht vor Serien aus früheren Seasons oder Jahren verstecken, was es hier abliefet, ist ausgezeichnete Arbeit. Auch die stilistisch verspielten Szenen, in denen r “Flow” des Kampfes über Pinselstriche und eher gemalt dargestellt wird, passt unglaublich gut. The God of High School verdient sicherlich keinen Innovationspreis für die Geschichte, aber die Serie weiß ganz genau, was sie im Kern ist und Studio Mappa scheint bisher eine perfekte Wahl als Animationsstudio zu sein. Auch die Musik vor und während des Kampfes ist auf den Punkt gewählt, die Gefühle und Emotion werden von ihr fast wie auf einer Welle zum Zuschauer getragen. Für Freunde von Kampfsportserien kann ich die Serie weiterhin nur empfehlen und jenen, die endlich einmal sehen wollen, wie ein vollständig animierter Kampf auszusehen hat. Meine Begeisterung kennt keine Grenzen.

Folge 6: Fear/Six

Die Regeln haben sich geändert! Zumindest die Regeln für den Hauptteil des Turniers, das nun ein Teamkampf mit je drei Personen ist. Deshalb muss Mira sich auch noch für den dritten Platz qualifizieren, was sie auch mit Leichtigkeit schafft. Damit hat es das Trio um Mori, Daewi und Mira geschafft, gemeinsam vom Sieg zu träumen. Die Kämpfe treten dieses Mal auch etwas in den Hintergrund, da noch einige Zeit bis zum Start der Hauptrunde verbleibt. Dafür versammeln sich die verschiedenen Gruppen überall in Korea und jede scheint mehr oder weniger mit dem Turnier in Verbindung zu stehen. Selbst Jin Teajin, Moris Großvater, wird von Leuten angegriffen. Auch die Gruppe, genannt “The Six”, tritt zum ersten Mal namentlich auf und einige ihrer Mitglieder treten in direkten Kontakt mit den Teilnehmern oder sind es schon. Allen voran natürlich Mujin Park, der Veranstalter des Turniers. Er ist es auch, der Daewi das Prinzip des “Charyeok” erklärt. Dabei handelt es sich um jene Kraft, gegen die Mori schon kämpfen musste, als er gegen den Kampfrichter antrat. Apropos Kampfrichter: Zwei von ihnen überleben den Angriff der unbekannten Gruppe nicht und Mujin Park weiß, dass der richtige Kampf jetzt erst beginnt.

Gerade erst hat The God of High School sein erstes Turnier hinter sich, steht auch schon das nächste an. Deswegen dient diese Folge der Exposition der neuen Kämpfer, Erklärungen zuvor nur zum Teil erwähnter Geschehnisse und der Andeutung, dass Moris Großvater einer der gefährlichsten Männer der Welt ist. Im Kampf gegen seine Angreifer hat er nämlich die gesamte Landschaft verändert und als Zuschauer bekommt man leider (noch) nicht zu sehen, wie das geschehen ist. Ebenso verhält es sich bei der Tötung der beiden Kampfrichter Sim Bongsa und Q. Damit kommt neuer Wind in die Geschichte und man sieht, dass es nicht nur Kämpfe gibt, sondern auch ein Ziel, das mit dem Turnier erreicht werden soll. Man kann nur gespannt sein, was das Hauptturnier an neuen seltsamen Individuen so mit sich bringt und wie sich das Trio der Hauptcharaktere gegen sie behaupten kann.

Folge 7: Anima/Force

Während Mori, Daewi und Mira den ersten Kampf im Hauptturnier bestreiten, zeigt sich in Kampfrichter Qs Wohnung, dass er nicht getötet, sondern nur schwer verletzt wurde. Sein Gegner und er setzen beide die seltsame Kraft des Charyeok ein und als Q ein anderer Kampfrichter zu Hilfe kommt und zwei weitere Attentäter der seltsamen Gruppe namens Nox auftauchen, wird alles noch einmal verrückter. Am Ende sind es allerdings nur Qs Wohnung und ein Attentäter, die in die Luft gehen, die zwei anderen können schwer verletzt entkommen. Moris Kampf wird dabei etwas lächerlich, weil er sich praktisch selbst KO punktiert. Daewi zeigt, dass man einen Charyeok-Nutzer besiegen kann, ohne selbst einer zu sein und Mira tut es ihm gleich, wodurch das Team eine Runde weiterkommt. Im nächsten Kampf der ersten Runde tritt mit Jegal Taek der bisher gefährlichste Kämpfer in den Ring und seine Ruchlosigkeit führt sogar so weit, dass es dieses Mal Daewi ist, der sich einmischt. Vielleicht war das nicht seine beste Idee.

Ich kann es eigentlich nur immer wiederholen, aber Studio MAPPA und seine Kampfanimation für The God of High School sind einfach Spitzenklasse. Egal ob reiner Kampf oder Nutzung der absurdesten Superkräfte, alles sieht unglaublich flüssig aus. Ich bin jedes Mal wieder positiv überrascht. Vielleicht ist es auch der starke Kontrast des relativ „einfachen“ Kampfes von Moris Team gegenüber Qs. Auf jeden Fall hat diese Folge wieder alles: Humor durch Moris Selbstzerstörung, den Ernst durch die Gefahr von Jegal Taek und das Herz durch einfache Rückblenden von Nebencharakteren. Während im Vordergrund das Turnier stattfindet, geschieht auch gleichzeitig ganz viel im Hintergrund und mit dem Angriff von Nox kommen diese Geschehnisse langsam an die Oberfläche. The God of High School ist eine Highspeed-Achterbahnfahrt, aber eine richtig gut gemachte, die beste Unterhaltung abliefert und das Folge für Folge.

Folge 8: Close/friend

Nach dem Angriff von Jegal Taek geht mit Recht die Frage um, weshalb er noch nicht disqualifiziert wurde, doch Mujin Park rechtfertig es bisher mit der ominösen Aussage, er könnte „der Schlüssel“ sein. Was das bedeutet, wird noch nicht klar, aber mit Park Ilpyo gibt es einen neuen Charakter, der sowohl mit Taek als auch Moris Großvater eine Verbindung hat, weshalb die kurze Rückblende und die neue Freundschaft mit Mori Ilpyo zu einem interessanten Charakter machen. Den ganzen Tag über steht Mori auch schon neben sich, und wie sich herausstellt, liegt es daran, dass er Geburtstag hat und dabei immer an seinen Großvater denken muss. Weshalb die kleine Party, die er mit Daewi und Mira hat, die von jemanden von GOH über seinen Geburtstag informiert werden, eine umso schönere Erinnerung für ihn wird.

Leider zeigt The God of High School seine Schwächen, sobald die Kämpfe in den Hintergrund treten. Was wir hier sehen, ist keinesfalls schlecht, aber die Story ist und bleibt recht dünn, auch wenn es hier und da ein paar Andeutungen gibt. Park Ilypo ist auch ein interessanter Charakter, aber es wird eben alles von den Kämpfen überschattet. Spaß mit der Folge kann man trotzdem haben, gerade wenn die Freundschaft des Trios bei Moris Geburtstagsparty gezeigt wird. Im Vergleich zu der vorherigen Folge fehlt aber leider etwas und das sind einfach die Kämpfe. Davon sollte es in der nächsten Folge aber genug geben, denn mit dem Brief, den Mori bekommen hat, sollten die Steine ins Rollen kommen.

Folge 9: Curse/Cornered

Der nächste Kampf steht für Moris Team an und um weiterzukommen, müssen Mira und Mori ihre Kämpfe gewinnen, da Daewi noch immer auf der Strafbank sitzt. Allerdings hat das gegnerische Team Mori in eine Falle gelockt, indem sie ihn glauben lassen, sie hätten seinen Großvater gefangen genommen. Mori fällt leider darauf herein und landet in einer Explosion. Er überlebt zwar, muss sich aber schwer verletzt einem Gegner stellen, der Kopien von sich erstellen kann. In der Turnierhalle versucht Mira den Kampf gegen ihren Gegner zu verzögern, um Mori mehr Zeit zu geben. Doch ihr Gegner ist nicht nur hartnäckig, er kann auch ihr gestohlenes Schwert benutzen. Dieses, so zeigt sich, ist in Wirklichkeit Fengxi, ein legendäres Schwert. Erst als Mira schon fast besiegt ist, beginnt etwas mit ihr zu reden und ihr Charyeok, der chinesische Feldherr Lu Bu, manfestiert sich. Nach ihrem Sieg taucht auch Mori in der Halle auf und in einer Machtdemonstration besiegt er seinen Gegner ohne auch nur getroffen zu werden. Die Gegner haben den schlafenden Tiger geweckt und müssen nun dafür bezahlen.

Viele große und kleine Dinge passieren in dieser Folge. Von der Erklärung, weshalb Yura verheiratet werden sollte, Daewi Kuss durch Jegals Teammitglied bis hin zu Moris neuer Technik. All diese Nebenstränge führen zusammen und kulminieren in einem toll choreographierten Doppelkampf von Mori. Auf der einen Seite sein Gegner in der Halle und auf der anderen Seite der Doppelgänger-Typ, den er kurz zuvor ausgeschaltet hat. Ein interessantes Erzähl-Element, das aber so aus dem Webtoon übernommen wurde. Als Animation sieht es aber sehr viel besser aus, als ich mir je vorstellen konnte. Diese coole Sequenz einmal ausgenommen, bleibt jetzt nur die Frage, wie Mori dastehen wird, wenn sein Druckpunkt-Behandlung nachlässt und was das für die nächsten Kämpfe bedeutet. Denn einfacher werden diese sicher nicht.

Folge 10: Oath/Meaning

Nox bereitet einen direkten Angriff auf das Turnier vor und auch Moris Großvater war ein Opfer dieser fanatischen Gruppe, die seine Stärke ausnutzen will. Während also Mori, Daewi und Mira gegen Ilpyos Team im Halbfinale antreten, greift Nox die Turnierhalle an, ohne dass einer der Teilnehmer oder Zuschauer es mitbekommt. Nicht einmal, als ein riesiges Schwert am Himmel erscheint und dazu ein schwarzes Wesen, das versucht, das Schwert in die Halle zu rammen. Mujin Park kämpf gegen einen der Nox-Priester und verhindert damit erst einmal das Schlimmste, doch ein weiter der Sechs ist es, der die eigentliche Bedrohung zerstört und Nox fürs Erste zurückdrängt. Daewi kann währenddessen den ersten Kampf nach anfänglichen Schwierigkeiten gewinnen, wohl auch, weil er endlich Charyeok gelernt hat. Was genau seine Fähigkeit ist, bleibt vorerst ungeklärt. Dann beginnt der Kampf Mori gegen Ilpyo und Mori ist im Nachteil, weil Ilpyo alle seine Schwächen kennt und ihn analysiert. Für die Erfüllung eines alten Versprechens gegenüber Taejin nutzt Ilpyo aber den Kampf und macht Mori mit jeder einzelnen Bewegung stärker. Als Ilpyo schließlich am Boden liegt, scheint der Sieg sicher. Doch plötzlich erscheint ein helles Licht und Ilypo verwandelt sich. Im gleichen Moment spört der Nox-Priester, dass der “Schlüssel” erwacht ist.

Jeder Gegner in The God of High School hat eine Vergangenheit und Ilpyo bildet da keine Ausnahme. Seine ist auch noch direkt mit Mori verbunden, was den Kampf besonders intensiv macht. Wenn wir von Kämpfen reden, muss auch wieder die Arbeit von Studio MAPPA hervorgehoben werden. Jeder Folge kann ich nur ein Lob für MAPPA aussprechen, doch diesmal hat es sich ein weiteres Mal übertroffen. Die Art und Weise, wie die Obdachlosen-Gruppe Musik spielt, dies mit der Nutzung der Nationalschätze harmoniert, und dann auch noch der Kampf in der Halle in diesem Konzert einbezogen wird, ist herausragende Arbeit und zeugt von einem Verständnis, wie man den Zuseher mit jeder einzelnen Szene mitfiebern lässt. The God of High School hat klare Schwächen in der Erzählstruktur, aber jeder einzelne Kampf macht das wett und ich will mehr davon sehen. Mit Ilpyos Verwandlung, die anscheinend mit dem neunschwänzigen Fuchs zusammenhängt, wird wohl auch die nächste Folge wieder ein actionreiches Fest für jeden Fan von Martial Arts-Serien werden. Mit Erwartung an all die kleinen Nebenstorys hoffe ich, dass diese bald in der Hauptgeschichte zusammenlaufen und wir den größten aller Kämpfe serviert bekommen.

Folge 11: Lay/Key

Ilpyo gegen Mori entwickelt sich nach Ilpyos Verwandlung zum neunschwänzigen Fuchs zu einer wahren Schlacht. Schneller, stärker und anscheinend auch mit Flammenkräften ausgestattet, hat Ilypo eine lange Zeit die Oberhand. Zumindest bis auch bei Mori eine seltsame Kraft aktiviert wird und Mori gewinnen lässt. Später im Krankenhaus gestehen sich beide ein, dass sie nicht wissen, was genau ihre Kraft ist. Mujin Parks Verhalten in dieser Hinsicht ist allerdings das von jemanden, der genau weiß, was passiert ist. Nachdem Mori das Krankenhaus verlassen hat, wacht mit Jeon Jugok nach einer Verwandlung der erste Gegner von Taek auf und sucht ihn auch gleich. Das führt nicht nur zu einem weiteren Kampf der beiden, sondern involviert auch Ilypo und seine Freunde. Als Taek den verwandelten Jeon umbringt, verlieren Ilpyos Freunde je einen Arm und ein Bein, woraufhin Ilypo durchdreht und Taek attackiert. Mujin Park sieht das von sein Stützpunkt aus und erklärt: „The God of High School ist hiermit beendet.“

Was für unterschiedliche Hälften dieser Folge The God of High School. Eine konzentriert sich auf den Kampf zwischen Ilpyo und Mori und das Faszinierende daran ist diesmal, dass Mori ebenfalls eine Art Erwachen durchmacht. Zumindest seine veränderte Augenfarbe lässt das vermuten. Was genau passiert, bleibt aber sowohl für ihn als auch für seinen Gegner eine unbeantwortete Frage. Jeons Verwandlung lässt auch viele Frage aufkommen. Taek scheint zu wissen, weshalb das passiert ist, auch Mujin Park hat anscheinen eine Ahnung, und es deutet doch sehr stark auf Nox hin. Das Endergebnis ist auf jeden Fall brutal und für Ilpyo nur ein weiterer Grund, Taek umzubringen. Auf der anderen Seite startet auch Nox seinen Angriff und das Turnier ist auch vorbei! Was in den letzten Folgen wohl noch passiert? Ich bin gespannt.

Folge 12: Fox/God

Wie in einer Hochgeschwindigkeits-Achterbahnfahrt überschlagen sich die Ereignisse. Der Angriff von Nox auf Seoul, um den „Schlüssel“ zu bekommen, lässt sogar die USA zum äußersten Mittel greifen. Ein Angriff mit Atomraketen, während Mujin Park versucht, den Angriff des Gottes von Nox abzuwehren. Gleichzeitig versucht auch Jegal Taek, den „Schlüssel“ zu bekommen, der sich im Inneren von Ilypo befindet. Nach einigem Hin und Her schafft es Jeon von den Six zwar, alle Einwohner von Seoul in Sicherheit zu teleportieren und den Gott zu zerstören, doch für die Rache an dem, was seinem Enkel passiert ist, muss anscheinend auch er mit seinem Leben bezahlen. Nach all dem schafft es Jegal Taek, den Schlüssel zu bekommen, und macht eine Verwandlung durch. Was wird jetzt passieren?

Ich hatte es befürchtet und jetzt ist es leider eingetreten: Durch die begrenzte Anzahl der Folgen ist die vorletzte Folge leider sehr gehetzt. Viele Sachen passieren gleichzeitig oder schnell hintereinander, man kommt als Zuschauer nicht zum Luft holen und alles nur, um einen Cliffhanger zu erzeugen, der die Folge beendet. Es gibt jetzt keinerlei „Unsauberkeiten“ der Animationen, aber selbst für The God of High School passiert diesmal alles etwas zu schnell. Ich persönlich finde das sehr schade, jetzt hoffe ich aber auf die letzte Folge. Denn die Zutaten sind alle da, um diese Staffel mit einem Knall zu Ende gehen zu lassen: Der große Bösewicht in seiner finalen Verwandlung, unsere Helden, die ihm gegenüber stehen, und das alles in einer zerstörten Millionenstadt. Ich hoffe, dass Studio MAPPA noch einmal alle Register zieht und den am besten animierten und choreografierten Kampf der gesamten Serie zeigt. Alles andere würde mich sonst wohl enttäuschen.

Folge 13: GOD/GOD

Der Kampf gegen Taek Jegal scheint fast unmöglich. In seiner neuen Form ist es fast so, als würde er mit Insekten spielen, als er Mira, Daewi und Mori durch die Gegend schleudert. Zumindest so lange, bis plötzlich Moris Kräfte erwachen und seine Identität als Affenkönig klar wird. Mit seinen neu erlangten Kräften und der Hilfe seiner Freunde sowie Ilpyo schafft er es, Taek Jegal zu übertrumpfen. Verschlungen von seiner eigenen Kraft ist Taek Jegal endültig besiegt. Aufgewacht ist auch Kim Ungnyeo, diejenige, die für den Turniersieger die Wünsche erfüllt. Einen Moment lang will Mori schon seinen Großvater retten, doch er entscheidet sich dafür, alle Anwesenden zu heilen, was vor allem Ilpyo und seine Freunde betrifft. Völlig fertig und ausgelaugt schläft Mori schließlich ein und wacht erst drei Monate später wieder auf. Konfrontiert mit seinen wahren Erinnerungen schickt Kim ihn in die Heimat des Affenkönigs und Mira und Daewi lassen sich das natürlich nicht entgehen. Der Kampf hat gerade erst begonnen!

Mit einem großen Kampf endet also The God of High School. Die Serie muss sich immer wieder Vergleiche mit Dragon Ball gefallen lassen, was gerade bei Moris wahrer Identität noch einmal mehr Gewicht hat. Am Ende würde ich aber sagen, dass Akira Toriyamas Epos zwar starken Einfluss hatte, aber die Geschichte des Affenkönigs ist dann doch etwas älter. Für das Finale hat sich MAPPA wieder einmal nicht lumpen lassen, der Kampf Taek gegen Mori sieht richtig gut aus, Musik und Kameraführung sind perfekt gewählt und man kann wieder mitfiebern. Leider sind die letzten beiden Folgen für mich trotzdem die schwächsten der gesamten Staffel. Man merkt, dass hier sehr viele Kapitel sehr schnell adaptiert wurden, und es wirkt alles etwas gehetzt, was kein Kampf ist. Im Endeffekt bleibt die Serie trotzdem über dem Durchschnitt, mit kleineren Schwächen zum Schluss.