
Taisho Otome Fairy Tale

Start: 9. Oktober 2021 – 25. Dezember 2021
Episoden: 12
Genre: Historie
Regie: Jun Hatori
Studio: SynergySP
Inhaltsangabe:
Als jüngster Sohn der wohlhabenden Shima-Familie führt Tamahiko Shima während der Taishou-Ära ein zufriedenes Leben. Doch als er nach einem schrecklichen Unfall nicht nur seine Mutter verliert, sondern auch seine rechte Hand so schwer verletzt, dass er sie nicht länger gebrauchen kann, verfällt der junge Literat in eine tiefe Depression. Daraufhin wird er von seiner Familie verstoßen und ins Exil in die Berge von Chiba geschickt. Dort fristet er sein grimmiges Dasein, bis er auf Yuzuki Tachibana trifft, die seine Familie zu ihm geschickt hat, um als seine Braut den Haushalt zu führen und dafür zu sorgen, dass er nicht völlig in seiner Einsamkeit versinkt. Zuerst kann Tamahiko mit dem fröhlichen Mädchen nicht allzu viel anfangen, doch je näher sie sich kommen, desto mehr fühlt er sich zu ihr hingezogen. Allerdings werden sie bald schon in die zeitgeschichtlichen Geschehnisse der frühen 1920er-Jahre verwickelt und auch Tamahikos Familie mischt sich in ihre neu entstandene Beziehung ein …
Folge 1: Yuzukis Ankunft
Der in wohlhabenden, aber lieblosen Verhältnissen aufgewachsene Tamahiko Shima verliert bei einem Autounfall seine Mutter und den Gebrauch seiner rechten Hand. Damit kommt der Siebzehnjährige als Familienerbe nicht mehr in Frage. Ohne einen Fürsprecher in der Familie wird er von seinem unbarmherzigen Vater in die Berge verbannt, wo er ohne jede Lebenslust dahinvegetiert. Doch eines Tages klopft die 14jährige Yuzuki Tachibana an seine Tür und stellt sich ihm als seine Braut vor. Tamahikos Vater hat sie zu diesem Zweck ihrer bei ihm verschuldeten Familie abgekauft und zu ihm geschickt. Yuzuki zieht bei ihm ein, wo sie den Haushalt übernimmt, putzt, kocht und ihm den Rücken wäscht. Als sie mitbekommt, dass Tamahiko nachts nicht schlafen kann, leistet sie ihm Gesellschaft und erzählt von ihrer Vergangenheit in der Mädchenschule und ihrem Kauf.
Das Setting von Taisho Otome Fairy Tale klingt nicht besonders originell: Junger Mann wird verstoßen und zieht sich in eine handfeste Depression zurück, doch ein fröhliches junges Mädchen lässt sich davon nicht beeindrucken und kommt ihm näher. Dennoch übt diese unaufgeregt erzählte Serie erstaunliche Anziehungskraft auf die Zuschauenden aus. Tamahikos Vorgeschichte wird zügig erzählt, auch Yuzukus Hintergrund bleibt nicht im Dunkeln, wobei genug Raum für neue Erkenntnisse bleibt. Das ist auch gut so, denn neben dem mürrischen Tamahiko, der durchaus freundlich sein kann, wirkt Yuzuku noch ziemlich eindimensional mit ihrer stetig guten Laune und Fürsorglichkeit. Schön ist, dass das Lied, welches Yuzuku singt, die ganze Episode als Hintergrundmusik begleitet.
Folge 2: Tamahikos Tod
Tamahiko erhält von seinem Vater einen Brief, in dem er für tot erklärt wird, um die Heiratsplänen seiner Geschwister nicht durch seine Behinderung zu gefährden. Schockiert zieht er sich zurück und wird krank. Yuzu pflegt ihn gesund und reißt ihn aus seiner Depression. Als Tamahiko wieder gesund ist, fahren er und Yuzu nach Tokyo, damit Yuzu sich Stoff für einen neuen Kimono kaufen kann, da Tamahiko ihren alten ruiniert hat. Yuzu ist überwältigt über die vielen neuen Eindrücke. Wieder zu Hause beginnt sie, an einem neuen Kimono zu arbeiten. Da taucht ein unerwarteter Besuch auf.
Taisho Otome Fairy Tale konzentriert sich in dieser Episode ganz auf Yuzu. So ernst, wie sie wird, als Tamahiko sich seinen Todesgedanken hingibt, und so gekonnt, wie sie den Haushalt führt, so leicht ist sie von jeder Kleinigkeit begeistert, die sie in der großen Stadt entdeckt. Sie ist nun mal erst 14 Jahre alt und in mancher Hinsicht noch ein Kind. Die Welt kennt sie nur von Erzählungen, so dass die ersten Erfahrungen außerhalb ihres begrenzten Umfeld für sie etwas ganz Besonderes sind. Gegen sie wirkt Tamahiko richtig erwachsen.
Folge 3: Die schwarze Lilie
Tamako zieht, ohne auf die bisherigen bewohner Rücksicht zu nehmen, in das Haus ein und bringt Tamahiko mit ein paar spitzen Bemerkungen dazu, sich deprimiert zurückzuziehen, da er sich gegen ihre scharfe Zunge nicht wehren kann, obwohl er der Ältere ist. Yuzu gegenüber verhält sie sich herablassend, dabei ist sie zwei Jahre jünger als Tamahikos Braut. Doch Yuzu lässt sich davon nicht beeinflussen. Sie schafft es, Tamahiko zu einem Spaziergang zu bewegen, der ihn in eine bessere Stimmung versetzt. In einer Gewitternacht steht sie der verängstigten Tamako bei und freundet sich so mit ihr an.
Auch wenn Tamako deutlich älter wirkt als die kleine, zierliche Yuzu, so zeigt sich in kritischen Situationen doch, dass letztere viel besonnener und erwachsener reagiert. Zudem bewahrt sie die Ruhe, auch wenn Tamako sich ihr gegenüber nicht gerade freundlich verhält, und verliert nie ihre Freundlichkeit. Doch Tamakos Widerborstigkeit hat ihre Gründe. Die näheren Einzelheiten, die in Taisho Otome Fairy Tale über Tamahiko und seine Familie bekannt werden, offenbaren eine dysfunktionale Familienstruktur.
Folge 4: Das Glück verbirgt sich im Licht des Mondes
Yuzu kümmerst sich fleissig um den Haushalt, doch bei der sommerlichen Hitze bricht sie mit hohem Fieber zusammen. Während Tamahiko völlig hilflos ist, nimmt Tamako die Sache in die Hand und holt den Doktor aus dem Dorf. Dieser hält Tamahiko eine Standpauke, weil er Yuzu sich hat überarbeiten lassen. Tamahiko macht sich Gedanken, dass Yuzu an seiner Seite nicht glücklich werden kann. Auch Tamako meint, dass Yuzu jemand anderen heiraten sollte, doch diese will Tamahiko nicht allein lassen. Als Tamahiko nach Yuzu sieht, findet er sie nach Luft ringend mit einem blutverschierten Brustwickel vor. Sie hat sich bei dem Versuch, den zu engen Wickel zu lockern, die Hand blutig gekratzt. Tamahiko lockert den Wickel und entdeckt, dass seine Braut eine beachtliche Oberweite besitzt. Als er ihre Beziehung beenden und Yuzu heimschicken will, weigert Yuzu sich und Tamahiko erkennt ihre starke Persönlichkeit. Am nächsten Tag ist Yuzu wieder ganz die Alte. Beim Frühstück erklärt Tamako, dass sie abreisen will, um Ärztin zu werden.
Die Charaktere in Taisho Otome Fairy Tale entwickeln sich langsam, jeder ganz auf seine Art. Während Tamahiko noch viel grübelt und sich in Frage stellt, handelt Tamako in der Notlage, ohne lange nachzudenken. Dabei erkennt sie ihre Fähigkeiten und entschließt sich, einen Beruf zu erlernen, der hauptsächlich von Männern ausgeübt wird. Sie weiß, wie die Menschen um sie herum sie sehen und dass sie oft verkannt wird, doch daraus zieht sie ihre Stärke, was ihr bei ihren Zukunftsplänen sicherlich helfen wird. Yuzu dagegen übernimmt sich völlig, weil sie nicht auf sich selbst achtet, sondern nur auf Tamahiko und Tamako. Dabei besitzt sie allerdings eine innere Stärke, die es ihr erlaubt, Tamahiko zur Seite zu stehen und auch dann glücklich zu werden, wenn dieser sie nur eingeschränkt beschützen kann. Dennoch dürfte es ihr nicht schaden, etwas selbstbewusster zu werden. Bisher hat sie sich immer zurückgenommen.
Folge 5: Der 1. September
Tamako ist fest entschlossen, bei ihrem Onkel eine Ausbildung als Ärztin zu absolvieren. Tamahiko ist beeindruckt von ihrer Bestimmtheit, zumal sie ihm von allen Famlienmitgliedern am wichtigsten ist. Aber auch Tamako hat erkannt, wie wichtig ihr ihr Bruder und Yuzu geworden sind. Als Yuzu in den Ort gehen möchte, um einzukaufen, folgt Tamahiko ihr, da er von dem Gerede der Dorfbewohner weiß. Gemeinsam verbringen sie eine schöne Zeit auf ihrem Einkaufsbummel, wobei sie von einer Fremden beobachtet werden. Sie finden einen Buchhändler und Tamahiko erinnert sich wieder an seine einsame Kindheit, in der Bücher seine besten Freunde waren. Am 1. September überrascht Yuzu Tamahiko mit einem leckeren Festessen, gratuliert ihm zum Geburtstag und schenkt ihm ein selbstgebasteltes Lesezeichen. Doch dieses wird ihm von der Fremden, die in sein Zimmer eingedrungen ist, mitsamt seiner Brieftasche gestohlen. Tamahiko sagt Yuzu nichts davon und macht sich sofort an die Verfolgung der Unbekannten, um sich das Lesezeichen zurückzuholen, da dieses Geschenk ihm viel bedeutet.
Immer wieder wirft Taishou Otome Fairy Tale einen Blick in die Vergangenheit der Protagonisten. Dieses Mal ist es die von Tamahiko, dessen unglückliche Kindheit weiter beleuchtet wird. Nicht einmal sein Geburtstag ist es seinem Vater wert, erinnert zu werden, so hat er bis zu diesem Tag nie ein Geburtstagsgeschenk erhalten, geschweige denn Glückwünsche oder eine Geburtstagsfeier. Erst Yuzu kann mit ihrem Glückwunsch das unglückliche Kind in ihm trösten. Ihr selbstgebasteltes Lesezeichen hat für Tamahiko großen Wert. Kein Wunder, dass der Diebstahl ihn hart trifft und er sich gleich an die Verfolgung der Diebin macht. Warum er aber Yuzu nichts von dem Eindringling erzählt, bleibt unklar. Dieses Geheimnis wird sicherlich nicht lange eines bleiben, denn zum einen verhält Tamahiko sich ungewöhnlich, zum anderen erschnuppert Yuzu den Geruch einer anderen Frau in seinem Zimmer. Dass keine böse Absicht hinter Tamahikos Schweigen steckt, dürfte klar sein, so, wie er sich verhalten hat, als Yuzu zum Einkaufen ins Dorf gegangen ist.
Folge 6: Das verdorbene Mädchen
Tamahiko folgt der Diebin bis zu ihrem Haus, zieht sich aber zurück, als er erlebt, wie der Vater sie und ihre jüngeren Brüder misshandelt. Statt mit Yuzu zu sprechen, verkriecht er sich in seinem Zimmer. Als er am nächsten Tag die Diebin zur Rede stellt, nötigt diese ihn, ihren Geschwistern bei ihren Hausaufgaben zu helfen. Bevor sie ihm das Lesezeichen zurückgeben kann, kommt der Vater heim und Tamahiko ergreift die Flucht. Sehr zu seinem Entsetzen findet sich die Diebin am nächsten Tag in seinem Haus ein und erweckt Yuzu gegenüber den Eindruck, dass sie die Geliebte Tamahikos sei. Yuzu zerreisst das Lesezeichen, verhält sich anschließend aber wie immer. Doch Tamako bemerkt bei ihrem Anruf sofort, dass etwas nicht stimmt, und weist ihren Bruder zurecht. Dieser klebt das Lesezeichen wieder zusammen. Yuzu entschuldigt sich und schüttet ihm ihr Herz aus.
Es gibt also nicht nur nette Personen in Taisho Otome Fairy Tale. Zugegeben: Ryou hat es nicht leicht mit ihrem Vater, der sie zum Stehlen losschickt und das Geld dann versäuft, statt Essen für die Kinder zu kaufen. Dennoch findet die junge Diebin ein großes Vergnügen darin, anderen das Leben schwer zu machen oder es sogar zu zerstören. Warum Tamahiko aber vor ihr kuscht, statt zum Beispiel mit der Polizei zu drohen, als sie ihn immer wieder hinhält, bleibt ein Rätsel, aber vielleicht erinnert ihn ihre Art an seine Schwester Tamako. Dazu verhält er sich Yuzu gegenüber wenig empathisch. Dass diese sich Gedanken macht, wenn er sich ohne Begründung zurückzieht, ist normal, aber das bemerkt Tamako erst, als Yuzu es ihm direkt sagt. Er kann sich immer noch nicht daran gewöhnen, dass er nicht mehr allein ist.
Folge 7: Lehrer Tamahiko
Unversehens wird Tamahiko zum Lehrer und die Schar seiner Schüler in seinem Haus wächst stetig. Alle wollen von ihm unterrichtet werden, nachdem Ryous Brüder von ihm erzählt haben. Auch diese findet sich ein und entschuldigt sich bei Yuzu für ihr Verhalten. Sie hilft Yuzu bei der Versorgung der hungrigen Schülerschar. Als das Jahr sich neigt, putzen und reparieren Tamahiko und Yuzu gemeinsam das Haus. Yuzu berichtet, dass sie nun 15 Jahre alt und damit heiratsfähig geworden ist. Doch Tamahiko möchte noch nicht heiraten, da er erkannt hat, dass er in seiner jetzigen Lage Yuzu nicht glücklich machen kann. Deswegen hat er sich entschlossen, wieder zur Schule zu gehen, um sich ein eigenes Leben aufzubauen. Unterdessen hat Ryous jüngerer Bruder Ryotaro in Tokyo eine Arbeitsstelle gefunden, doch weil er sich davor fürchtet, läuft er fort. Ryou ist außer sich und die drei suchen verzweifelt nach ihm. Als er gefunden wird, macht Tamahiko ihm Mut, so dass Ryotaro entschlossen in die Großstadt reist.
Die Welt, die in Taisho Otome Fairy Tale gezeigt wird, ist für die Menschen nicht immer einfach. Der junge Ryotaro muss in die entfernte Großstadt gehen, um Geld für den Unterhalt der Familie zu verdienen. Dabei ist Ryotaro buchstäblich noch ein Kind, spielt gerne mit seinen Kameraden, hat gerade Freude am Lernen gefunden und ist für die Verantwortung, die ihm auferlegt wird, noch überhaupt nicht bereit. Sein Leben steht in direktem Kontrast zu dem von Tamahiko, der ohne finanzielle Not aufgewachsen ist, dafür aber unter großem Druck und in einer gefühlskalten Umgebung. Selbst jetzt kann er nicht einfach wie geplant zur Schule gehen, er muss seinen Vater um Erlaubnis bitten. Dass er sich aber dazu entschlossen hat, nach vorne zu blicken und sich eine passende Aufgabe zu suchen, zeigt deutlich, wie sehr er sich schon von dem kleinen Jungen entfernt hat, der passiv hinnimmt, was ihm aufgegeben wird.
Folge 8: Tamahiko geht zur Schule
Tamahiko hört trotz mehrerer Briefe, in denen er um Erlaubnis zum Schulbesuch bittet, nichts von seinem Vater. Da erreicht ihn ein Brief von seinem Onkel Tamasuke, der Tamako ausbildet. Dieser bietet sich an, für Tamahikos Schulbesuch zu sorgen. Tamahiko nimmt das Angebot an und lernt fleissig, wobei er nebenbei noch immer die Kinder unterrichtet. Eines Tages melden die Zeitungen, dass Yuzus Lieblingssängerin Kotori Shiratori demnächst am Bahnhof auftreten wird. Tamahiko, Yuzu und die Kinder gehen gemeinsam zu diesem besonderen Ereignis. Die gitarrespielende Sängerin begeistert ihr Publikum und Tamahiko übersetzt für die Kinder das englische Lied. Endlich ist der Examenstag gekommen. Tamahiko besteht die Prüfungen für die Katsuragi High School. Außer ihm startet noch ein zweiter Schüler neu, Hakaru Shiratori, Kotoris Zwillingsbruder. Während Hakaru sofort freundlich aufgenommen wird, wird Tamahiko außen vor gelassen. In der Kunststunde setzt sich Hakaru neben Tamahiko, geht nach der Schule sogar mit zu ihm nach Hause und bezeichnet sich als seinen Freund. Als er am nächsten Tag wiederkommt, bringt er seine Schwester mit.
Der Personenkreis in Taisho Otome Fairy Tale wächst weiter an. Obwohl Tamahiko nach seiner ungelenken Vorstellung und seiner Beeinträchtigung durch die gelähmte Hand von seinen Mitschülern geschnitten wird, gibt sich Hakaru dennoch mit ihm ab. Dieser ist aufgrund der Tatsache, dass er der Zwillingsbruder der Sängerin Kotori Shiratori ist, sofort von seinen Mitschülern umringt, die ihn über seine Schwester ausfragen. Aber warum gibt Hakaru sich so viel Mühe? Bei Kotoris Auftritt am Bahnhof stand er hinter der Menge und hat genau gesehen, wer alles im Publikum war, und Tamahiko ist aufgrund seiner Größe unmöglich zu übersehen. Es besteht der Eindruck, dass hinter seiner Freundichkeit eine ganz andere Intention steckt, und anscheinend bedient er sich sogar der Beliebtheit seiner Schwester, um Tamahikos und Yuzus Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Tamahiko ist auf jeden Fall noch vorsichtig, zumal er wieder die gleiche Erfahrung macht, die er aus seiner vorherigen Schulzeit kennt: Seine Mitschüler wollen nichts mit ihm zu tun haben und geben sich nicht mit ihm ab.
Folge 9: Hakaru und Kotori
Kotori zieht bei Tamahiko und Yuzu ein, denn sie möchte ein Liebeslied schreiben, hat aber keine Ahnung von dem Thema und erhofft sich durch ihre beiden Gastgeber Inspiration. Sie beobachtet die beiden in ihrem Alltag, was Yuzu und Tamahiko etwas unangenehm ist, und gibt den Kindern, die zum Unterricht kommen, eine Musikstunde. Hakaru versucht unterdessen, Tamahiko in die Klassengemeinschaft zu ingetrieren, kommt aber nicht mehr zu Besuch. Es fällt auf, dass er sich von seiner Zwillingsschwester distanziert, und als Tamahiko ihn danach fragt, erfährt er den Grund dafür. Als Kind hat Hakaru ebenfalls gesungen, doch dann wurde er krank und musste die Musik aufgeben. Und obwohl Kotaru ihm das Versprechen abgerungen hat, gemeinsam zu singen, hat er sich bisher nicht getraut. Die beiden jungen Männer stellen fest, dass sie sich sehr ähnlich sind, und Hakaru beschließt, aus seinem Schneckenhaus hervorzukommen und das Versprechen mit Kotaru einzulösen. Als diese in der kleinen Stadt auftritt, um ihr neues Lied vorzustellen, überrascht Hakaru die Anwesenden mit einer Performance.
Mit Tamahiko und Hakaru stellt Taisho Otome Fairy Tale zwei Charaktere auf, die zunächst nicht gegensätzlicher sein könnten. Tamahiko als der introvertierte Typ, dem man jede Depression sofort abnimmt, scheint mit dem aufgeschlossenen Hakaru nichts gemein zu haben, der überall sofort gut ankommt und für fröhliche Stimmung sorgt. Doch beide haben sich aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit in sich selbst zurückgezogen, sie fühlen sich minderwertig, nur dass dem einen das nicht auf den ersten Blick anzumerken ist. Der eine ist körperlich versehrt, der andere sieht seine Schwester an ihn vorbeiziehen. Beide trauen sich nichts mehr zu. Aber so, wie Yuzu es geschafft hat, dass Tamahiko wieder am Leben teilnehmen will, bringt ihr Gespräch Hakaru dazu, wieder mit dem Singen anzufangen. Auch Yuzu wird durch Kotaris Fragen dazu gebracht, sich mit ihren Gefühlen für Tamahiko zu beschäftigen. Ihm ihre Liebe gestehen bringt sie dann aber doch nicht über sich, als beide auf dem Fahrrad wieder nach Hause fahren.
Folge 10: Yuzukis Reise nach Tokio
Yuzu bekommt einen Brief von ihrer Freundin Midori, in dem steht, dass sie schwanger ist und heiraten will. Bevor sie mit ihrem Ehemann nach Kyushu zieht, möchte sie Yuzu unbedingt noch einmal sehen. Tamahiko ermutigt Yuzu, nach Tokyo zu fahren, doch Yuzu zögert, da sie sich Sorgen um ihn macht und nicht weiß, ob er ohne sie zurechtkommen wird. Tamahiko führt sie zu einem Schrein, um für eine leichte Geburt zu beten, und erwirbt einen Glücksbringer für die Schwangere. Da entschließt Yuzu sich zu der Reise, auch wenn es ihr schwer fällt, sich von Tamahiko zu trennen. Midori holt ihre Freundin vom Bahnhof ab und die beiden verbringen eine schöne Zeit miteinander. Unterdessen unterrichtet Tamahiko, der Schulferien hat, die Kinder und wird von Ryo bekocht, während er Yuzus Rückkehr sehnsüchtig erwartet. Da passiert das großes Erdbeben in der Kantōregion. Tamahiko sieht die Folgen des Bebens und macht sich Sorgen um Yuzu. Ihr Geburtstagsgeschenk an ihn, welches er in ihrem Zimmer findet, reißt ihn aus seinen trüben Gedanken. Er fährt nach Tokio, um Yuzu zu suchen.
Es wird spannend, denn Yuzu, die ihre Freundin Midori in Tokio besucht, gerät in das große Kanto-Erdbeben. Dieses hat 1923 große Schäden in der Region angerichtet und mehr als 140.000 Todesopfer gefordert. Nachdem Tamahiko mit ansehen musste, wie sehr die kleine Stadt in der Nähe seines Hauses gelitten hat, macht er sich große Sorgen um Yuzu und verkriecht sich zunächst, ganz so, wie er es von früher gewohnt ist. Doch er ist nicht mehr der alte Tamahiko, der vor Problemen immer weggelaufen ist. Und so macht er sich auf den Weg nach Tokio, um seine Liebe zu suchen und nach Hause zu holen. Wie es Yuzu ergangen ist, ist noch ungewiss. Sie ist zwar ein ziemlich robustes Mädchen, doch gegen einstürzende Mauern und brennende Häuser wird sie auch nichts ausrichten können. Immerhin ist sie ziemlich findig und geht auch mal ungewöhnliche Wege, wie zu merken ist, als sie ausgerechnet Ryo, die ein Auge auf Tamahiko geworfen hat, darum bittet, sich um ihn zu kümmern.
Folge 11: Auf der Suche nach Yuzuki
Als Tamahiko sich auf den Weg nach Tokio macht, trifft er auf Ryo und die Kinder, die er unterrichtet. Ryo macht sich Sorgen um Ryotaro und will ihn suchen gehen. Tamahiko erfährt, dass viele Gebäude unbewohnbar geworden sind. Er sagt den Kindern, sie sollen alle, die kein Dach über dem Kopf haben, in sein Haus bringen. Er und Ryo machen sich zu Fuß auf den über hundert Kilometer langen Weg und stoßen immer wieder auf Spuren der Zerstörung und Gerüchte über die furchtbaren Zustände in Tokio. Doch da sieht es noch schlimmer aus als befürchtet. Lediglich der Bahnhof steht noch und dient als Unterkunft für die Heimatlosen. Dort trifft Tamahiko auf seine Schwester Tamako und kollabiert. Sein Onkel erklärt ihm die Lage, als er wieder erwacht. Gemeinsam mit Tamako geht Tamahiko auf die Suche nach Yuzu, auch Ryo macht sich auf den Weg. Abends stoßen die Geschwister auf Midori, Yuzus Freundin, und erfahren, dass die beiden in dem Chaos getrennt wurden. Während Tamako bei Midori bleibt, sucht Tamahiko weiter und findet sie schließlich bewusstlos in einem einsturzgefärdeten Haus.
Diese Episode von Taisho Otome Fairy Tale ist vor Spannung kaum auszuhalten. Die Zerstörungen, die das große Erdbeben angerichtet hat, sind furchtbar anzusehen und dass Tamahiko zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und hergerissen ist, ist allzu nachvollziehbar. Dennoch gibt er nicht auf, sucht in Krankenlagern, zerstörten Straßen und sogar dort, wo die Verstorbenen liegen. Das ist nicht mehr der Einzelgänger, der von niemandem etwas wissen möchte, und diese Veränderung fällt auch seinem Onkel auf, der Yuzu unbedingt kennenlernen möchte, da er auch an Tamako eine postive Veränderung wahrgenommen hat. Ein bisschen viele Zufälle passieren vielleicht, denn nicht nur stoßen er und Tamako in dem Chaos der Zerstörungen auf Midori, sondern er trifft auch Hakaru und Kotaru sowie ausgerechnet die beiden Kinder, durch die er zu Yuzu geführt wird. Aber diese Wendungen der Geschichte sind verzeihlich und als Tamahiko Yuzu endlich gefunden hat und mit ihr in den Armen losläuft, da ist endlich Zeit zum Aufatmen.
Folge 12: Frühlingswind
Während ihrer Bewusstlosigkeit träumt Yuzu von Ereignissen aus ihrer Vergangenheit. Als sie endlich erwacht, ist Tamahikos Erleichterung groß, doch zu seiner Überraschung küsst ihn seine weinende Braut einfach und gesteht ihm ihre Liebe. Yuzu lernt Tamasuke Manabe kennen, den Onkel von Tamako und Tamahiko. Doch die freudige Stimmung wird von Tamahikos Vater gestört, der zusammen mit seiner Tochter Tamayo im provisorischen Hospital auftaucht und seinen Bruder auffordert, sich um seinen Sohn Tamaki zu kümmern, der bei dem Erdbeben verletzt worden ist. Doch Tamasuke weigert sich, der Aufforderung Folge zu leisten, da er wie Tamahiko nicht mehr zur Familie Shima gehört. Mit der Empfehlung an einen Kollegen räumt Herr Shima das Feld. Yuzu, Tamahiko und die anderen bleiben noch ein paar Tage und helfen im Hospital aus, dann geht es zurück nach Hause. Dort haben Yuzu, Ryo, Kotori und Tamako heimlich eine Geburtstagsparty für Tamahiko organisiert. Später besuchen Tamahiko und Yuzu den Schrein und Yuzu spricht noch einmal über ihre Gefühle.
Mit einer Yuzuki, die endlich in der Lage ist, über sich und ihre Gefühle und Wünsche zu sprechen, endet Taisho Otome Fairy Tale. Nicht nur Tamahiko, auch sie selbst hat einen langen Weg hinter sich, der mit einer Reise ins Ungewisse begann, als sie von Herrn Shima gekauft wurde. Immer fröhlich, immer fürsorglich und immer angepasst hat Yuzu dafür gesorgt, dass Tamahiko es behaglich hat, und ihm die Ermutigung gegeben, aus seinem Schneckenhaus hervorzukommen und sich etwas zuzutrauen. Dass in der kleinen Maus durchaus ein Tiger wohnt, zeigte die Szene, in der sie das Lesezeichen, welches sie Tamahiko zum Geburtstag geschenkt hatte, zerriss. Doch im Alltag traute sie sich nicht, mehr aus sich herauszukommen. Erst die Geschehnisse rund um das große Erdbeben und Yuzus Bedauern, Tamahiko ihre Gefühle nicht gestanden zu haben, haben sie ihre Scheu überwinden lassen. Yuzu und auch Tamahiko haben den Platz gefunden, an den sie gehören, und diesen haben sie sich selbst aufgebaut, mit der Unterstützung ihrer Freunde.