Sword Art Online: Gun Gale

Start: 8. April 2018 ‑ 1. Juli 2018
Episoden: 12
Genre: Action, Science-Fiction, Fantasy
Regie: Masayuki Sakoi
Studio: Studio 3Hz

Inhaltsangabe: Dank ihrer Größe von 1,83m ist die junge Studentin Karen Kohiruimaki ziemlich unsicher und kann nicht gut mit anderen Menschen. Anders in der virtuellen Welt von „Gun Gale Online“, wo sie als die 1,50m kleine Llenn auftritt, ganz in pink und selbstsicher. Dort trifft sie auf die schöne Pitohui, mit der sie sich anfreundet und ein Team bildet. Doch diese bringt Llenn alias Karen dazu, am „Squad-Jam“ teilzunehmen, einem tödlichen Battle Royale basierend auf den Regeln des „Bullet of Bullets“-Turniers.

Folge 1: Squad Jam

GGO-Let‘s-Play mit Pink Loli: In der ersten Folge von Alternative Gun Gale treten wir mit Karen Kohiruimaki und Goushi Asougi bzw. deren Avataren Llenn und M ein in das virtuelle Team-Duell „Squad Jam“. Ganz nach Tradition des Battle Royale siegt in diesem Duell die letzte überlebende Gruppe. Doch das ungleiche Duo aus dem Waffennarr im Rambo-Look und der kleinen, flinken Kriegerin ganz in Pink haben es nicht leicht. Denn unter ihren Kontrahenten scheinen sich Spieler zu befinden, die im echten Leben Soldaten oder Polizisten sind. Haben Llenn und M gegen solche Profis eine Chance?

Die erste Episode des Ablegers aus dem allseits bekannten Universum von Sword Art Online ist ein wahres Fest für alle Fans von MMOs, RPGs und Ego-Shootern: Akribisch genau geht der Anime auf Bewaffnung, Regeln und Strategien des fiktiven Virtual-Reality-Computerspiels „Gun Gale Online“ ein. Man fühlt sich, als wenn man ein echtes „Let‘s Play“ auf Youtube oder Twitch verfolgt, mit den Dialogen der Figuren als Kommentare und Voice-Over. Das sorgt für Spannung und bietet zugleich die Möglichkeit, ein Porträt der Hauptcharaktere zu zeichnen. Und an dieser Stelle kann Entwarnung gegeben werden an die Kritiker von Sword Art Online: Nein, Llenns Fähigkeiten sind nicht so hoffnungslos übertrieben dargestellt wie die von Kirito aus der Orginal-Geschichte. So fehlt es ihr, zumindest im Vergleich zu ihrem Partner M, deutlich an Spiel- und Taktikerfahrung. Zwar besitzt sie spezielle Fähigkeiten, doch nützen die ihr nur, wenn sie sich richtig in Stellung gebracht hat. Und dadurch wird die Handlung erst wirklich aufregend. Genauso gespannt bin ich dagegen – ich habe die Light-Novel-Vorlage aber auch noch nicht gelesen – ob die Handlung von Alternative Gun Gale Online sich so wie in der ersten Folge hauptsächlich auf das Geschehen innerhalb der virtuellen Welt beschränken wird. Gerade die Verknüpfung dieser und der realen Welt ist ja sonst das Markenzeichen von SAO. Wenn Spannung und Geschwindigkeit der Erzählung so bleiben, hätte ich aber auch nichts gegen eine Geschichte, die sich ganz auf ihre Wurzeln – das Game-Genre – besinnt.

Folge 2: GGO

Ein Rückblick auf Karen Kohiruimakis Einstieg in die virtuelle Welt: Wegen ihrer hohen Körpergröße muss die Studentin in ihrer neuen Heimat Tokio regelmäßig gaffende Blicke ertragen. Von ihren Mitstudentinnen wird sie gemieden. Wenn sie doch nur kleiner werden könnte! Doch Karen kennt eine Welt, in der sich ihr sehnlichster Wunsch erfüllt: die virtuellen Onlinespiele, die im Anschluss an den Vorfall mit einer gewissen Schwertkampfsimulation auf Grundlage der sogenannten „Seed“-Software programmiert worden sind. Nachdem sie sich in unzähligen Spielen ihrer Körpergröße nicht hat entledigen können, kreiert „Gun Gale Online“ endlich einen Loli-Avatar für Karen. So weit so gut, doch was der Sinn und Zweck des Spiels ist, das weiß sie noch nicht so ganz. Aber nach einem erfolgreich absolvierten Tutorial und einiger Übung mausert sich Karen alias Llenn zu einem Talent im Fallenstellen und Auflauern. Bis sie auf die im Gesicht tätowierte Pitohui trifft; doch statt sie gemäß Gameplay einfach abzuknallen, verbündet sich diese mit Llenn.

Die erste Episode des Ablegers aus dem allseits bekannten Universum von Sword Art Online ist ein wahres Fest für alle Fans von MMOs, RPGs und Ego-Shootern: Akribisch genau geht der Anime auf Bewaffnung, Regeln und Strategien des fiktiven Virtual-Reality-Computerspiels „Gun Gale Online“ ein. Man fühlt sich, als wenn man ein echtes „Let‘s Play“ auf Youtube oder Twitch verfolgt, mit den Dialogen der Figuren als Kommentare und Voice-Over. Das sorgt für Spannung und bietet zugleich die Möglichkeit, ein Porträt der Hauptcharaktere zu zeichnen. Und an dieser Stelle kann Entwarnung gegeben werden an die Kritiker von Sword Art Online: Nein, Llenns Fähigkeiten sind nicht so hoffnungslos übertrieben dargestellt wie die von Kirito aus der Orginal-Geschichte. So fehlt es ihr, zumindest im Vergleich zu ihrem Partner M, deutlich an Spiel- und Taktikerfahrung. Zwar besitzt sie spezielle Fähigkeiten, doch nützen die ihr nur, wenn sie sich richtig in Stellung gebracht hat. Und dadurch wird die Handlung erst wirklich aufregend. Genauso gespannt bin ich dagegen – ich habe die Light-Novel-Vorlage aber auch noch nicht gelesen – ob die Handlung von Alternative Gun Gale Online sich so wie in der ersten Folge hauptsächlich auf das Geschehen innerhalb der virtuellen Welt beschränken wird. Gerade die Verknüpfung dieser und der realen Welt ist ja sonst das Markenzeichen von SAO. Wenn Spannung und Geschwindigkeit der Erzählung so bleiben, hätte ich aber auch nichts gegen eine Geschichte, die sich ganz auf ihre Wurzeln – das Game-Genre – besinnt.

Folge 3: Fanbrief

Ein Rückblick auf Karen Kohiruimakis Einstieg in die virtuelle Welt: Wegen ihrer hohen Körpergröße muss die Studentin in ihrer neuen Heimat Tokio regelmäßig gaffende Blicke ertragen. Von ihren Mitstudentinnen wird sie gemieden. Wenn sie doch nur kleiner werden könnte! Doch Karen kennt eine Welt, in der sich ihr sehnlichster Wunsch erfüllt: die virtuellen Onlinespiele, die im Anschluss an den Vorfall mit einer gewissen Schwertkampfsimulation auf Grundlage der sogenannten „Seed“-Software programmiert worden sind. Nachdem sie sich in unzähligen Spielen ihrer Körpergröße nicht hat entledigen können, kreiert „Gun Gale Online“ endlich einen Loli-Avatar für Karen. So weit so gut, doch was der Sinn und Zweck des Spiels ist, das weiß sie noch nicht so ganz. Aber nach einem erfolgreich absolvierten Tutorial und einiger Übung mausert sich Karen alias Llenn zu einem Talent im Fallenstellen und Auflauern. Bis sie auf die im Gesicht tätowierte Pitohui trifft; doch statt sie gemäß Gameplay einfach abzuknallen, verbündet sich diese mit Llenn.

Referenzen, Verknüpfungen und Cameos: die dritte Episode von Alternative Gun Gale Online schließt die Vorgeschichte von Karens Eintritt in das virtuelle Onlineturnier ab. Dabei erfahren wir jede Menge über die Welt des Spiels, und sogar darüber hinaus. So lernen wir in dieser Folge den Autor der Erzählung, Keiichi Sigsawa kennen. Er hat sich den Gag wohl nicht verkneifen können, und sich als Waffennarr in die Geschichte eingebaut, der den „Squad Jam“ sponsort, weil GGO keinen Teamplayer-Modus kennt. Pitohui erzählt wiederum von ihrer Teilnahme am „Bullet of Bullets“-Turnier, dass sie dabei von einer Scharfschützin erledigt worden sei, und dass die Sieger des Turniers sich als Team unterstützt hätten. Wenn das mal kein Hinweis auf Sinon und Kirito ist! Eine Verknüpfung könnte es aber auch zwischen Pitohui und Karens Lieblingssängerin Elsa Kanzaki geben. Ist sie ein und dieselbe Person? Dass sie am Squad Jam nicht persönlich teilnehmen kann, spricht ebenso dafür wie die Tatsache, dass ihr die virtuelle Welt als Ablassventil für ihren Stress im echten Leben dient. Vielleicht ist das aber nur eine jener Theorien, die sich bei der nächsten unerwarteten Wendung der Handlung schnell verflüchtigt. Jedenfalls bleibt Alternative Gun Gale Online auch in seiner dritten Episode erzählerisch auf hohem Niveau. Der Mix aus Realität und Spielwelt ist gut gelungen. Karens Charakter wird genug Aufmerksamkeit gewidmet, so dass man sich – bei allen Sympathien für ihren coolen Loli-Avatar – fast wünscht, sie würde auch in GGO ganz sie selbst sein. Aber wer weiß, vielleicht findet sie ja noch die Kraft dazu, und vielleicht bewirkt der Fanbrief an Elsa, in dem Karen ihre Situation schildert, ja noch etwas in dieser Richtung. Ich bin gespannt und freue mich schon auf die nächste Folge.

Folge 4: Death Game

Die Geschichte knüpft an das Ende der ersten Folge an: Nachdem Llenn und M das Profiteam besiegt haben, brauchen sie nur noch zwei weitere Gegner zu überwinden. Doch um den „Squad Jam“ siegreich zu beenden, müssen sie umso mehr auf der Hut sein. Denn das sie nun angreifende Team hat sich die Regeln des Turniers zunutze gemacht, nach denen für den Endkampf immer mehr nutzbare Fahrzeuge und Gagdets auf der Karte auftauchen. Nur knapp können die Beiden beim folgenden Schusswechsel dem virtuellen Tod entrinnen. Doch Meisterschütze M gibt sich nicht geschlagen und bringt die verletzte Llenn in Sicherheit. Aber was ist das eigentlich für ein Brief, den er die ganze Zeit aus seiner Brusttasche holt? Und warum hält er auf einmal seiner Partnerin seine Pistole an den Kopf?

Nach der teils in der realen Welt ablaufenden Vorgeschichte konzentriert sich Alternative Gun Gale Online wieder ganz auf die Geschehnisse in der virtuellen Arena – und sorgt für ordentlich Spannung. Geschickt sind dabei wieder zahlreiche Infos über die Mechanik des Spiels und etwaige Sonderregeln in die actionreiche Handlung eingewoben. Doch trotz dieser speziellen Regeln und der neuen Gadgets kommt kein Gefühl von „Deus ex Machina“ auf, auch wenn es ein wenig verwunderlich wirkt, dass Llenn und M durch die Treffer nur verwundet werden, während die bisher gezeigten Gegner meistens sofort getötet worden sind. Zum Wundern ist natürlich auch Ms Verhalten am Ende. Der nach dem Abspann noch halbwegs aufgelöste Cliffhanger lässt einiges an Fragen offen und wir müssen uns wohl noch bis zur nächsten Folge gedulden, um mehr über Llenns zwielichtigen Partner zu erfahren. Auf jeden Fall verheißt die Situation noch einige spannende Wendungen in diesem anspruchsvoll gestalteten Anime.

Folge 5: Der letzte Kampf ist meiner

Der arme M: vor lauter Angst davor, von Pitohui im echten Leben fürs Verlieren bestraft zu werden, hat er Llenn kaltmachen wollen, um dann als Anführer kapitulieren zu können. Doch die denkt nicht ans Aufgeben. Nachdem sie das winselnde Riesenbaby von einem Partner ruhig gestellt hat, muss sie nun also ganz auf sich gestellt das finale Gefecht des „Squad Jam“ bestreiten. Zunächst verlegt sich Llenn aufs Rennen, und schafft es sogar, die Anführerin des gegnerischen Teams zu töten. Doch deren Kameraden stellen ihr darauf eine fiese Falle, bei der sie nur mit Glück und schwer verwundet entkommen kann. Da wird Llenn klar: mit ihrer rasenden Geschwindigkeit muss sie ihr Glück im Nahkampf versuchen. So nimmt sie all ihren Mut zusammen, und überfällt das gegnerische Team. Auch ihr Gewehr P-Chan – das plötzlich ein eigenes Bewusstsein entwickelt zu haben scheint – feuert sie dabei an. Und sogar Angsthase M rappelt sich auf, und hilft ihr mit seinem Scharfschützengewehr. So sieht sie sich schließlich im finalen Duell der Kampfamazone „Boss“ gegenüber. Doch trotz leerer Magazine und roter Lebensstandanzeige gelingt Llenn ein schieres Wunder …

Das Finale des „Squad Jam“ bietet jede Menge Spannung. Und Sprengstoff, und zwar nicht nur auf dem Bildschirm. Denn für manchen mag der allzu dramatisch dargestellte Endkampf zwischen Llenn und dem gegnerischen Team zu übertrieben, gar unglaubwürdig wirken. Die Reputation von Alternative Gun Gale Online, anders als Sword Art Online keine widersinnig unbesiegbaren Charaktere zu kreieren für welche die Regeln der virtuellen Welt nicht zwangsläufig gelten müssen, steht auf dem Spiel. Ich für meinen Teil empfinde Llenns Glück beim Ausweichen der Kugeln zwar auch am Rand des Hinnehmbaren; der Handlung schaden die Übertreibungen für mich aber nicht. Denn es bleibt bis zuletzt offen, wer aus dem Kampf als Sieger hervorgehen wird. Und so soll es doch sein. Es gibt keine offensichtlichen Andeutungen, und auch Llenns Gegner werden nicht etwa als dümmliche Bösewichte dargestellt, sondern als durchaus fähige und hochmotivierte Krieger, die auf Sieg spielen. Zudem haben die Macher des Anime darauf geachtet, das die in den vorherigen Folgen so detailliert erläuterten Regeln der virtuellen Kampfsimulation eben gerade nicht verletzt werden. Llenns Schnelligkeit, der unkaputtbare Scanner in ihrer Brusttasche, der für Karen Kohiruimakis am Boden liegenden Loli-Avatar die Kugeln auffängt – all das wirkt wahnsinnig unglaublich, passt aber am Ende doch zusammen. So ist die fünfte Folge von Alternative Gun Gale Online für mich wieder ein Genuss, und ich freue mich schon auf weitere Abenteuer mit Llenn und ihren schießwütigen Kameraden.

Folge 6: SAO-Loser

Llenn ist überglücklich, hat sie doch endlich einen würdigen Ersatz für ihre arme P-Chan gefunden. Da trifft sie auf ihre alte Gegnerin „Boss“, und die Beiden vereinbaren ein Treffen in der echten Welt. Bei diesem erfährt sie von der Gruppe um Saki Nitobe, dass diese die virtuelle Spielewelt nutzt, um den Teamgeist und Zusammenhalt ihres Gymnastikvereins zu verbessern. Von der Gewinnerin des „Squad Jam“ wollen aber auch die Mädchen noch etwas lernen; so fordern sie Karen heraus, in der bald stattfindenden Neuauflage wieder gegen ihr Team anzutreten. Zwar zögert sie zunächst die Herausforderung anzunehmen, überlegt es sich aber bald anders. Denn Karen bekommt Besuch von Goushi Asahi alias M, Llenns alter Teamkamerad. Und dieser erzählt ihr eine erschütternde Neuigkeit über ihre gemeinsame Freundin Pitohui: Als „SAO-Verliererin“, die sich ausgeloggt hat bevor die Mehrzahl der Spieler mit ihren Avataren in „Sword Art Online“ gefangengesetzt worden ist, plagen die schießwütige Verrückte Schuldgefühle. Beim nächsten „Squad Jam“ möchte sie unbedingt antreten – und droht sich, bei ungünstigem Ausgang das Leben zu nehmen. Nur ihr Pakt mit Llenn, bei einem solchen Turnier gegeneinander anzutreten, kann sie davon abbringen. So muss sich Karen um ein neues Team bemühen, um ihrer Freundin zu helfen. Und wer käme da besser in Frage als ihre Jugendfreundin Miyu Shinohara, die ihr Gun Gale Online ja einst empfohlen hat …

Diese Episode von Alternative: Gun Gale Online stellt die Charaktere hinter den Spielern in GGO in den Vordergrund. Diese werden zwar gut eingeführt, aber so richtig aufregend gestaltet sich der neu aufgespannte Handlungsbogen für mich noch nicht. Die Bedrohung von Pitohuis Leben kann man kaum ernst nehmen, allein schon weil die Hauptfigur das nicht tut. Goushis durchgeknallter Charakter wirkt auch viel zu künstlich, aber eben nicht durchgeknallt genug, um wirklich lustig zu sein. Der Anime schafft es meines Erachtens an dieser Stelle einfach nicht, über seinen „Let‘s Play“-Charakter hinaus Spannung und Dramatik zu erzeugen. Da ist noch einiges an Potenzial, das bisher ungenutzt bleibt.

Folge 7: Second Squad Jam

Karens Freundin Miyu meldet sich mit ihrem Avatar Fukaziroh in „Gun Gale Online“ an. Da sie bisher lieber in „Alfheim Online“ mit Schwertern und Magie gekämpft hat, muss sie sich erst einmal an die Welt der MGs, Sniper-Gewehre und Granaten gewöhnen. Doch mit Llenns Unterstützung – und dem finanziellem Beistand von M – findet sich schnell eine geeignete Ausrüstung für sie. Ganz ihrem frechen Charakter nach lässt es Fukaziroh so richtig krachen mit ihren beiden neuen Granatwerfern. Da muss beim Üben sogar die arme Llenn um ihr Leben fürchten. Aber sie ist froh, eine fähige Partnerin gefunden zu haben. Denn am Tag des „Second Squad Jam“ gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit Saki Nitobe und ihrer Turngruppe alias Team „SHINC“, sondern auch mit M und Pitohui, deren Leben davon abhängt, dass Llenn und Fukaziroh sie beim Turnier besiegen.

Mit der quirligen Miyu Shinohara alias Fukaziroh weht eindeutig frischer Wind in die Gruppe der Figuren von Alternative: Gun Gale Online. Im Gegensatz zur ruhigeren, zögerlichen Llenn findet sie sich sehr schnell in der virtuellen Spielwelt zurecht und kapiert worauf es ankommt. Ansonsten hat die neue Folge des SAO-Ablegers Höhen und Tiefen. Die Vorfreude und Motivation der Teilnehmer des E-Sports-Events wird gut dargestellt und ist spürbar. Unnatürlich und seltsam steif wirkt dagegen Llenns Aufeinandertreffen mit Pitohui. Das erhöht die Dramatik um deren Todeswunsch nicht gerade, und so fehlt dieser Handlungslinie immer mehr der Biss. Da ist es gut, dass die Serie dieser eher harmlos scheinenden Bedrohung aus der realen Welt nicht noch mehr Zeit einräumt, sondern die Geschichte wieder voll dahin verlagert, wo sie glänzt – in die virtuelle Welt von „Gun Gale Online“.

Folge 8: Sprengfalle

Voller Motivation starten die Kontrahenten in die nächste Runde des „Squad Jam“. Doch für Llenn und Fukaziroh birgt die zugewiesene Startposition nicht nur Vorteile. Ihr Team „LF“ ist zwar nicht von vornherein bedroht, aber Pitohuis Team „PM4“ ist ans andere Ende der Karte gesetzt worden. Um sie anzugreifen und damit ihr Versprechen M gegenüber zu erfüllen, müssen die Beiden alle Gegner beseitigen, die dazwischen sind – also fast alle! Und so machen sie sich daran, das sich am nächsten befindliche Team anzugreifen. Dabei verliert Fukaziroh zwar kurzzeitig ihre Beine durch eine fiese Sprengfalle, aber Llenn überwältigt die Gegner am Ende doch dank ihrer Schnelligkeit. Und schon beim nächsten Angriff wissen die Zwei, ihre Stärken sinnvoll zu kombinieren: Llenn weist Fukaziroh die Richtung zu, während Letztere mit ihren Granatwerfern als lebende Kanone agiert. Langsam kommen sie ihrem Ziel näher, denn Anführer M hat seinem Team die von ihm gewohnte Taktik des Versteckens verordnet, wodurch dieses sich nicht von seiner Startposition wegbewegt hat. Doch der nächste Scan, der die Positionen aller Anführer auf der Karte verrät, macht Llenn mehr als nervös: Nicht weit von Team „PM4“ haben sich einige der Kontrahenten zusammengetan – und einen geballter Angriff dieser Allianz könnte Pitohuis vorzeitiges Ende bedeuten …

Die neueste Episode von Alternative: Gun Gale Online leistet in punkto Spannung dem anstehenden Duell der Teilnehmer dieses Battle Royale gehörig Vorschub. Da sich die gesamte Handlung der Folge erneut auf das Turnier, seine Regeln und die Strategien der Teilnehmer konzentriert, rückt dabei aber endgültig das E-Sport-Event in den Vordergrund. Pitohuis Rettung im wahren Leben kann zumindest ich kaum noch ernst nehmen, und damit macht Llenns Motivation in diesem Kampf auch wenig Sinn und wirkt gestellt. Ganz so ernst scheint es ja auch ihre Kameradin Fukaziroh nicht zu nehmen, wobei gerade ihre freche und lustige Art eine echte Bereicherung ist. Wirklich Tiefgang gewinnt die Serie also weiterhin nicht, doch schlecht unterhalten fühle ich mich dadurch keineswegs.

Folge 9: Das zehnminütige Massaker

Die gegnerischen Teams in der Umgebung von Pitohui und M haben sich verbündet und rücken gemeinsam gegen das Team des ersten Squad-Jam-Siegers vor. Doch dessen Partnerin lechzt nach virtuellem Blut, und als ihre Gegner in ihre ausgeklügelte Falle laufen, richtet Pitohui ein wahres Massaker an. Derweil versuchen Llenn und Fukaziroh immer noch verzweifelt, sich zu dem Geschehen durchzuschlagen. Ihr Weg führt dabei durch das gigantische Kuppelgebilde im Zentrum des virtuellen Schlachtfeldes, wo ihnen andere Teams schon auf der Lauer liegen. Nur durch gute Koordination und Zusammenarbeit gelingt es den Beiden, eine Mannschaft auszuschalten. Sogar ihre Munition können sie wieder auffüllen, als sie einen seltsam kooperativen Gegner zur Aufgabe bringen, und dessen Munition erhalten – wofür Llenn ihn allerdings küssen muss! Aber es warten noch mehr Feinde auf dem Weg zu Pitohui, unter ihnen auch das überaus starke Team MMTM. Und das ist ihnen dicht auf den Fersen …

Mit einer neuen, wieder mal richtig actionreichen Folge bewegt sich Alternative: Gun Gale Online auf das finale Duell zwischen Llenn und Pitohui zu. Daran, dass dieses Duell kommen wird, besteht für mich nach dieser Episode kaum noch ein Zweifel. Denn die beiden Kontrahentinnen, ihre Taktik und ihr Kampfstil werden so gelungen und zugleich kontrastierend gezeichnet, dass man diesen spannenden Kampf geradezu herbeisehnt. Dem Kontrast zwischen den Beiden schadet es nicht, dass die ansonsten so ruhige und überlegte Llenn immer mehr von ihrer wilden Seite zum Vorschein bringt. Lediglich die Kussszene, in der die pinke Kämpferin ihre Willenskraft überdeutlich zeigt, ist ein wenig langatmig und hätte auch kürzer ausfallen dürfen. Der ansonsten guten Geschwindigkeit der Handlung tut dies aber keinen argen Abbruch, und so gerät auch diese Folge des Animes wieder äußerst unterhaltsam.

Folge 10: Die Wiederauferstehung des Erlkönigs

SHINC verbünden sich mit Llenn und Fukaziroh, als sie die Wahrheit über deren Mission erfahren. Mit einem Panzergewehr greifen Boss und ihre Amazonen daraufhin M und sein Schutzschild an – und können es tatsächlich zerstören. Nun ist es Zeit für Llenns Angriff auf Pitohui, doch da wird diese aus dem Hinterhalt direkt im Kopf getroffen. Dem Tode nahe schleppt sie ihr Team in ein Haus. Jetzt muss Llenn endgültig zuschlagen, will sie Pitohui besiegen. Doch da naht schon neue Gefahr: Team MMTM fährt in gepanzerten Fahrzeugen vor. Und sie haben es auf Pitohui abgesehen …

Die zehnte Episode von Alternative Gun Gale Online stellt nicht nur den Unterhaltungswert der Serie auf ein ganz neues Level, sondern behebt auch endlich das vordringlichste Problem ihrer Handlung. Pitohuis Verbleib im Turnier erscheint tatsächlich zeitweise unwahrscheinlich. Und da nun bekannt ist, dass sie durch ihr Einloggen ins Spiel mit dem alten “NerveGear”, jenem System, das die Spieler von “Sword Art Online” schon zu seinen Gefangenen auf Leben und Tod gemacht hat, wirklich in Gefahr schwebt, erscheint die ganze Geschichte gleich viel plausibler. So wird also einmal mehr aus Spiel tödlicher Ernst. Diese Formel, für die das Franchise ja bestens bekannt ist, wird hier aber eindeutig am besten umgesetzt. Außerdem dürfen wir, wie schon in der zweiten Staffel von Sword Art Online, wieder eine mehr oder weniger offensichtliche Anleihe aus Star Wars miterleben: denn wer fühlt sich bei Pitohuis Wiederauferstehung mit „Photonenschwert“ in der Hand nicht an ein Auftreten von Darth Vader erinnert?

Folge 11: LLENN dreht durch

Pitohui macht mir ihrem Photonenschwert Team MMTM blitzschnell den Garaus. Da bekommt Llenn es mit der Angst zu tun. Nicht so ihre Mitstreiterinnen, die weiter auf das Haus zustürmen, in dem sich Pitohui und ihr Team verschanzt haben. Auch Fukaziroh rennt mit nach vorn. Dabei wird sie schwer verwundet, während Team SHINC vollständig ausgelöscht wird. Ob dieser Situation gerät die geschockte Llenn so in Rage, dass sie nun endlich auch den Kampf aufnimmt. Sie lockt Pitohui und M, die sich die Fahrzeuge ihrer besiegten Belagerer geschnappt haben, in eine Falle. Doch die Beiden lassen sich nicht so einfach erledigen. Wie gut, dass Fukaziroh wieder auf den Beinen ist und Llenn mit einem weiteren Fahrzeug zu Hilfe eilt. Nach einer aufregenden Verfolgungsfahrt stehen sich Llenn und Pitohui dann gegenüber – und das finale Duell beginnt.

Vom Kampf mit dem Lichtschwert bis zur mit Musik untermalten Verfolgungsjagd im Hummer  der elften Episode von Alternative: Gun Gale Online fehlt es an keinem Element erfolgreicher Actiongeschichten. Da muss natürlich auch die pinke Kriegerin in ihren Kampfmodus schalten. Besonders gelungen gestaltet sich dann auch das Gefecht zwischen Llenn und Pitohui, bei dem keine der beiden total überlegen wirkt, wodurch die Spannung jederzeit hoch ist. Ein sehr gut gelungener Auftakt zum großen Finale.

Folge 12: Applaus

Ring frei für das letzte Gefecht zwischen der rosa Kriegerin und der Dämonin: Pitohui wähnt sich mit ihrem Photonenschwert überlegen, doch Llenn entwaffnet sie blitzschnell und fügt ihr mit ihrem Messer schwere Wunden zu. Doch Pitohui kontert mit ihrer Stärke, und so ist der Kampf schnell wieder ausgeglichen. Fukaziroh, die von M als Geisel gehalten wird, kommt ihrer Teamkameradin aber zum letzten Mal zu Hilfe als Pitohui ihn erschießt, weil sie seinen und Llenns Plan durchschaut. Die Ablenkung nutzt die pinke Kriegerin, um ihre Kontrahentin schließlich niederzustrecken – mit ihren bloßen Zähnen. Zwar werden Llenn und Fukaziroh kurz darauf vom letzten noch verbleiben-den Team niedergemetzelt. Doch Pitohui muss sich nun an das Versprechen mit Llenn halten, und sie in der realen Welt treffen. Und dieses Treffen birgt einige ungeahnte Überraschungen für Karen und Miyu…

Nicht ganz so ungeahnt ist die Enthüllung von Pitohuis realer Identität vielleicht für die Fans der Serie. Dafür bekommen wir noch einmal die schöne Musik von Elsa Kanzaki zu hören. Die letzte Folge von SAO Alternative: Gun Gale Online bietet ein spannendes, aber auch lustiges und irgendwie emotionales Ende der Serie. Nicht nur das Duell der beiden Hauptfiguren, auch die Freundschaften zwischen Karen, Elsa oder den Mädchen hinter SHINC transporieren die Message vom Spaß und der Community beim Gaming perfekt. Auch wenn der reale Teil der Geschichte nicht hundertprozentig überzeugt, macht der Fokus auf die virtuelle Spielewelt und deren gekonnte Darstellung die Serie doch zu einem der gelungeneren Anime des Game-Genres der jüngeren Zeit.