One Punch Man (Staffel 2)
Start: 10. April 2019 ‑ 3. Juli 2019
Episoden: 12
Genre: Action, Science-Fiction, Komödie
Regie: Shingo Natsume
Studio: J.C. Staff
Folge 1: Rückkehr eines Helden
Er ist wieder da: Saitama, der Mann mit der Glatze, der seine Gegner mit nur einem Schlag erledigt. 2015 entstanden die ersten zwölf Folgen, nun geht es in die zweite Runde. Folge 0 ist eine Recap-Folge, in der die Synchronsprecherin Keiko Toda durch die ersten zwölf Folgen führt, von Saitamas Anfängen als Superheld bis zu seinem ersten Bosskampf, der ihm endlich mehr als nur einen Schlag abnötigt. Folge1 setzt kurz danach ein: alles ist wieder friedlich, Saitama und sein Schüler, der ehrgeizige Cyborg Genos, gehen einkaufen, während auf den Straßen das eine oder andere Monster Angst und Schrecken verbreitet. Hatte Saitama bisher das Problem, dass seine Heldentaten gar nicht ihm zugeschrieben wurden, sieht man diesmal die Kehrseite der Medaille. King, ranghoher Superheld, ist gar keiner. Eigentlich sitzt er am liebsten zu Hause und spielt Videospiele. Sein Pech ist, dass er immer wieder zufällig in Monsterkämpfe hineinstolperte und fälschlich für den Sieger gehalten wurde. Saitama haut das lästige Monster weg und leistet beim Zocken seelische Unterstützung. Währenddessen ergeht ein Aufruf an die Welt des Verbrechens, bei den immer häufiger auftretenden Monsterangriffen Unterstützung zu leisen. Unter den vielen Geladenen ist auch Sonic, der blitzschnelle Ninja, der mit Saitama noch eine Rechnung offen hat. Und Garou, Ex-Schüler von Kampfkunstmeister Silverfang Bang, dessen Rolle als potenzieller nächster Gegenspieler in Staffel 1 schon kurz angerissen wird. Und eine geheimnisvolle Frau in Schwarz und Grün. Saitama wird in den nächsten Folgen eine Menge zu tun haben.
Folge 1 macht so weiter, wie man es aus Staffel 1 schon kennt. Eigentlich ist Staffel 1 gar keine abgeschlossene Staffel, denn die Geschichte ist noch längst nicht zu Ende erzählt. Saitama durfte zeigen, was er drauf hat, aber er ist immer noch im Mittelfeld der Heldenhierarchie, die Monsterangriffe gehen weiter, so manche Figur hat noch Entwicklungspotenzial und allerlei Geheimnisse sind noch nicht aufgelöst. Drum etabliert Folge 1, was wir als bekannt voraussetzen können: Saitama, unfassbar starker Superheld, ist privat unbedarft und wurstig und trägt alberne Hemden (diesmal steht das Kanji für “Haare” auf dem Hemd , und auf dem Tshirt darunter “oppai”, “Titten”). Die kleine Geschichte um den feigen Superhelden, der keiner ist, ist ein guter Einstieg, sie ist schön skurril und gibt Saitama ausgiebig Gelegenheiten für Charaktermomente. Mittlerweile haben sich so einige Nebenfiguren etabliert, die auch ihren Moment im Rampenlicht kriegen. Und die Zuschauer, für die ein Anime dann zu Hochform aufläuft, wenn sich Held und Monster mindestens einmal pro Folge ordentlich in die Fresse hauen, die kommen wieder auf ihre Kosten. Das könnte der Beginn einer sehr lustigen zweiten Season sein.
Folge 2: Menschliches Monster
Drei neue Gegenspieler stellen sich vor. Garou ist einer, der Kampfschulen knackt. Jetzt, wo Helden gegen Monster stehen, will er auf der Seite der Monster stehen und die Helden herausfordern. Nach allerlei eindrucksvollen Sprüchen und Posen stellt er fest, dass er gegen so viele hochrangige Helden doch noch keine Chance hat, und verschiebt seinen großen Einsatz auf später. Sonic will Saitamas Rivale sein. Erstmal muss er jedoch gegen den technisch verbesserten Genos antreten, schneidet dabei nicht gut ab und sieht auch gegen Saitama kein Land. Obwohl er als Ninja Hochgeschwindigkeit und Doppelgänger kann, kostet ihn das Geplänkel seine Hochsteckfrisur und seine Überheblichkeit. Und dann ist da noch Miss Blizzard, Nummer 1 der B-Klasse-Helden, die mit zwei Schlägertypen an Saitamas Tür klingelt und ihn vor die Wahl stellt, entweder in ihrer Helden-Clique mitzumachen oder eins aufs Maul zu kriegen und am weiteren Aufstieg gehindert zu werden. Saitama ist von Klüngelei und Mobbing unter Helden nur genervt, viel mehr beschäftigt ihn, dass er Kings Gameboy ausgeborgt und das gespeicherte Spiel überschrieben hat. Miss Blizzard ist von Saitamas Mirdochegal-Haltung verbunden mit Riesenkräften und seiner Freundschaft mit einem hochrangigen Helden so beeindruckt, dass sie ihm ihr Herz ausschüttet: Sie will die Beste werden, aber ihre Schwester, Miss Tornado, ist ihr stets eine Nasenlänge voraus. Da ist sie lieber die Nummer 1 der B-Klasse, als im Mittelfeld der A-Klasse zu landen. Wieder wird Saitama auf seine ruppige Art zum Seelentröster und Probleme-Angeher. Zum Schluss gibt es Neuigkeiten aus der Helden-Organisation: Genos und Saitama bekommen ihre Heldennamen. Genos heißt jetzt “Dämonen-Cyborg”, während Saitama sich mit dem nicht ganz so glanzvollen Beinamen “Glatzenumhang” zufriedengeben muss.
Da schält sich doch ein Muster heraus: Saitama, in Staffel 1 noch ein Einzelgänger und schon mit seinem übereifrigen Schüler überfordert, wird zum klassischen Shonen-Helden, wie Monkey D. Ruffy oder Uzumaki Naruto: ziemlich stulle, sicherlich. Dafür das Herz auf dem rechten Fleck, stets den richtigen Satz für Menschen auf Irrwegen auf den Lippen. Und charismatisch, jeder will sein Freund sein. Zumindestens King und Miss Blizzard. Mal schauen, ob das weiter in diese Richtung läuft oder nach woandershin abbiegt. Ansonsten: Die Welt der Helden wird immer größer und komplizierter. Eigentlich ist es interessant, dass es nicht mehr nur um Eingangsprüfungen und Ranglisten geht, sondern darum, wie die verschiedenen Figuren damit umgehen. Aber so langsam verliere ich den Überblick über all die skurrilen Gestalten und ihre Fähigkeiten, das kann man wohl im Alter zwischen fünf und neun am besten, da kennt man ja auch alle Pokemon. Später wird das schwieriger. Genauso, wie ich vermutlich wieder den Großteil der Popkultur-Zitate nicht bemerkt habe. Außer dem einen, über das ich mich richtig gefreut habe: ein begriffsstutziger Saitama als Wickie-Darsteller, so mit scharfem Nachdenken, an der Nase kratzen und dann einem Gedankenblitz mit Leuchteffekten.
Folge 3: Die Jagd beginnt
Kampfkunstmeister Silverfang Bang wirft seinen Schüler Charanko aus dem Dojo und der sucht verwirrt Rat bei Saitama, wo es mittlerweile voll geworden ist: in Saitamas Mini-Wohnung haben sich mittlerweile Genos, King und Miss Blizzard versammelt. Aber nur Genos hat eine Erklärung. Liegt es etwa daran, dass Bang seinen Schüler vor dem mysteriösen Heldenjäger Garou schützen wollte? Charanko, tief beschämt, macht sich nun auf, Garou zu besiegen. Der ist voll dabei, Helden herauszufordern und seine Kräfte auszutesten. Am Ende des Abends liegen Charanko, Tank Top Master samt Tank Top Bande und Mumen Rider, der heldenhafte Fahrradfahrer, am Boden, während Garou nach weiteren Helden sucht, mit denen er sich messen kann. Am besten welche mit Waffen. Saitama besucht Mumen Rider im Krankenhaus, trifft auch die anderen Kombattanten und erfährt Wissenswertes über Garous Kampftaktiken. Er beschließt, an einem Kampfkunstturnier teilzunehmen, für das sich eigentlich Charanko angemeldet hatte. Aber mit einer blonden Perücke wird doch keiner den Unterschied merken, oder? Dass der lästige Kerl, den er beim Perückenkauf umhauen muss, Garou ist, der sich zum ersten Mal in dieser Folge den falschen Gegner ausgesucht hat, rauscht an Saitama völlig vorbei. Dafür ist er hochzufrieden mit den rotblonden Löckchen.
One Punch Man bietet viel Garou, wenig Saitama. Garou hat jede Menge Gelegenheit, Profil zu gewinnen, und wie es sich gehört für einen Anime, der die Kämpfe in den Mittelpunkt stellt, geht es kaum um seinen Charakter oder seine Motivation, sondern darum, was er im Kampf drauf hat. Am Ende der Folge hat er fünf Einzelgegner und eine ganze Bande krankenhausreif geprügelt und bewiesen, dass er gegen übermenschliche Muskelkraft, Kampfkunst, Gruppenangriffe und verschiedene Waffen bestehen kann. Das bei bescheidenen Voraussetzungen: keine Superkräfte, dafür Ehrgeiz und böser Wille, Kampfkunstausbildung, taktisches Geschick und vor allem Lernfähigkeit. Der Kerl hat Potenzial. Gegenüber so vielen Kampfszenen wird Saitama in dieser Folge eher zur komischen Nebenfigur. Aber ihn im Krankenhaus Bananen verteilen zu sehen oder ihn beim Perückenkauf zu begleiten sind die kleinen Highlights dieser Folge. Es lohnt sich, den Abspann bis zum Ende anzuschauen, da kommt noch ein großartiger Saitama-Genos-Moment. Es geht um Haare.
Folge 4: Metal Bat
Ein Rückblick in Garous Vergangenheit, zu dem traumatischen Moment, als dem kleinen Garou vor dem Fernseher klar wird, dass die coolen Monster immer verlieren und die Helden immer gewinnen. Und er beschließt, auf Seiten der Monster zu stehen und zum Heldenjäger zu werden. Erst einmal wacht er aber am Straßenrand auf und fragt sich, wie er da hingekommen ist. Währenddessen lehnt King einen Bodyguard-Job ab, den der Heldenkollege Metal Bat übernimmt: den Schutz eines wichtigen Sponsors des Heldenverbands, der mit seinem Sohn ein billiges Sushi-Lokal besuchen will, um mal am Leben des einfachen Volkes teilzuhaben. Eigentlich befürchtet man einen Angriff von Garou, aber stattdessen muss Metal Bat gegen immer größere Insektenmonster antreten. Saitama hat die orangerote Perücke aufgesetzt und sich als Charanko für das kommende Kampfkunstturnier angemeldet. Im Umkleideraum wanzt sich ein ehemaliger Schüler aus Meister Bangs Kampfkunstschule an ihn heran und liefert eine Menge Hintergrund-Informationen über Garou: Seit der im letzten Jahr verkleidet an dem Turnier teilgenommen hat, ist die Teilnahme unter einer Tarnidentität strengstens verboten. Wie gut, dass der aufdringliche Senpai auf den Perückentrick hereinfällt! Garou trifft nun schon zum zweiten Mal einen kleinen Jungen, der im Heldenregister schmökert, und wieder darf Garou ihm über die Schulter sehen und dabei den nächsten Helden zum Herausfordern finden. Watchdog Man oder Metal Bat? Der ist eigentlich voll und ganz mit einem Riesen-Tausendfüssler beschäftigt. Aber nun muss er sich auch noch mit Garou herumschlagen.
Wieder mehr Saitama-Screentime. Leider versteckt er sich die meiste Zeit hinter einem Blatt Papier, um nicht von dem Mitschüler aus der Kampfkunstschule erkannt zu werden, und hört zu, was der Senpai an Backstory abspult. Immerhin kriegt er Gelegenheit, dem herablassenden Kerl mal ordentlich die Meinung zu sagen. Und natürlich hat er sich nicht gemerkt, welche Techniken Meister Bang unterrichtet, und statt blumiger Kampfkunstpoesie höheren Blödsinn in das Anmeldeformular eingetragen. Hoffentlich findet sich jemand, der das angemessen ins Deutsche rüberbringen kann. Garou war in der letzten Folge nur als Kämpfer unterwegs, in dieser Folge kann er einem richtig ans Herz wachsen. Die Enttäuschung von Chibi Garou, dass Monster immer verlieren, obwohl sie doch genauso Ehrgeiz entwickeln und sich Mühe geben wie die Helden auch! Und außerdem cooler sind! Das Blättern im Heldenlexikon eines kleinen Jungen scheint zur Tradition zu werden. Kann es gern! Mein derzeitiger Favorit aus dem Nachschlagewerk: Watchdog Man, der Hachiko-Lookalike. Hoffentlich bekommt er noch einen Live-Auftritt in One Punch Man!
Folge 5: Das Kampfkunst-Turnier
In der fünften Folge von One Punch Man (Staffel 2) vermehren sich die skurrilen Gestalten geradezu inflationär. Während Metal Bat Garou abwehren muss, tobt das Riesen-Krabbeltier Häuptling Hundertfuss immer noch durch die Stadt, und auch aus anderen Städten werden vermehrte Monsterangriffe gemeldet. Jedes Töpfchen findet sein Deckelchen und die absonderlichsten Monster und Helden liefern sich allerorten Duelle. Als Metal Bats kleine Schwester den Kampf unterbricht, weil sie ihrem Bruder das Kämpfen verboten hat, wendet Garou sich ab, hat aber das Interesse von zwei Monstern geweckt, die ihn für den Monster-Verband anwerben wollen. Garou hat allerdings kein Interesse an einer Mitgliedschaft und zerreisst die Visitenkarte, die sie ihm zustecken. Währenddessen geht das Kampfkunstturnier los, alle 18 Teilnehmer werden vorgestellt und die erste Runde beginnt. Charanko/Saitama, der darum gebeten hat, dass man ihm nicht auf den Kopf haut, wohl, um die Perücke nicht zu gefährden, wundert sich sehr, dass man ihn als schwächlichen Außenseiter eingestuft hat. Aber seinen ersten Gegner, der in der Umkleide so große Töne gespuckt hat, erledigt er, wie gewohnt, mit einem Schlag. Wenn das so weitergeht, befürchtet Genos im Publikum, wird Saitama während des gesamten Turniers nichts über Kampfkunst lernen. Doch ein geheimnisvoller Kampfkünstler namens Stream hat sich Saitama schon als interessanten Gegner herausgesucht…
Unmengen von Monstern, Unmengen von Helden. Meine Favoriten: Der Gorilla mit dem Bananen-Abzeichen, die Gewitter-Geisha und Sadi-S, die Domina, deren Peitsche ihre Gegner in Liebessklaven verwandelt. Gegen Miss Blizzard wird sie wohl kein Land sehen. Aber die Welten nähern sich an: auch in der Welt der Monster gibt es einen Dachverband und Hierarchien. Die Monster jedenfalls fordern Helden heraus, um damit ihr Gefahrenlevel zu erhöhen und so in der Monster-Rangfolge nach oben zu klettern. Eigentlich sehr sympathisch von Garou, dass er darauf keine Lust hat. Die Monster-Organisation scheint einen Plan zu verfolgen – da tut sich Raum für Handlungsentwicklung auf. Saitama driftet in seiner unnachahmlichen Art durch die Anfänge des Turniers, stets unerschütterlich in seiner Unbedarftheit. Von all den Kämpfen, die ihm bevorstehen, scheint nur einer wirklich anspruchsvoll zu werden. Womit das Handlungselement Turnier ziemlich verschenkt wäre. Aber das wird sich in den nächsten Folgen zeigen.
Folge 6: Monsteraufstand
In Folge 6 von One Punch Man (Staffel 2) geht es wieder mitten hinein ins Turniergeschehen. A-KLasse-Held Lightning Max tritt gegen den schon mehrfach angeteaserten Favoriten Stream an. Max hat ein Ziel vor Augen und arbeitet hart daran, stärker zu werden. Stream will sich nur einen lauen Lenz machen. Dennoch kann er seinen Gegner mit einem einzigen Kick ausschalten. Ein würdiger Gegner für Saitama, kommentiert Genos im Publikum, als er schon zum Einsatz gegen multiple Monsterattacken in der Stadt gerufen wird. Hoffentlich kann er die alle erledigen und pünktlich zu Saitamas Kampf zurück sein. Allerorten häufen sich die Monsterattacken, der kleine Sohn des wichtigen Geldgebers der Heldenvereinigung, den Metal Bat in den letzten Folgen so heldenhaft verteidigt hat, ist nun doch entführt worden. Miss Blizzard ist immer noch im Kampf gegen Sadi-S. Zur Liebessklavin der Kampf-Domina lässt sie sich nicht ohne weiteres machen, hat aber einen schweren Stand gegen die Reizwäsche-Trägerin. Doch der Kampf ruft ihre Schwester Miss Tornado auf den Plan. Das war auch der finstere Hintergedanke von Sadi-S. die die stärkere Schwester hervorlocken wollte. Da war wohl einiges an Selbstüberschätzung im Spiel, denn gegen Miss Tornado bleibt ihr nur die Flucht. Miss Blizzard beschert das Ganze ein uns andere Mal eine ordentliche Portion Geschwisterkomplexe. Währenddessen war Saitama auf dem Klo, anstatt den Kämpfen zuzusehen. Sein zweiter Gegner ist doppelt so groß und zehnmal so grimmig wie er, aber das ist Saitama wie stets egal. Gern lässt er sich ein paar Kampfkunstattacken vorführen, aber als der Kerl seine Haare anfasst, muss er ihn doch mit einem Schlag aus dem Ring befördern. Beinah hätte die Perücke schief gesessen.
In dieser Folge gewinnt Stream langsam Konturen: er ist Saitamas Spiegelbild. Genau wie Saitama, wenn auch in einer anderen Tonlage, ist er wurstig, wo die anderen verbissen sind. Statt hehrer Ziel will er ein angenehmes Leben und viel Geld, seine Kampfausbildung hat er nicht ernst genommen und trainieren tut er eher schlampig. Für das Heldenwesen hat er nichts übrig. Trotzdem genügt ihm für seine Gegner ein einziger Kick. Noch sind sie einander nicht begegnet, Saitama war vor allem davon in Anspruch genommen, den Gürtel seiner Kampfkunstmontur richtig zu verknoten. Ansonsten bietet die Folge wieder sehr viele Protagonisten und Kampfschauplätze. Mein Favorit diesmal: Genos’ Geheimwaffe, die Superkleber-Düse gegen Hochgeschwindigkeits-Ninja. Aber gegen Kampf-Kakerlaken hilft sie auch. Favorit Nummer zwei: Die Schwestern-Interaktion zwischen Miss Blizzard und Miss Tornado. Einzelkinder wissen gar nicht, wie gut sie es haben.
Folge 7: S-Klasse-Held
Monsterkönig Orochi und seine glubschäugige Hofschranze triumphieren, denn die Monsterangriffe bringen den Heldenverband in arge Bedrängnis. Schließlich kann der König immer neue Monster erschaffen. Das Kampfkunstturnier geht ins Halbfinale, auch Saitamas nächster Gegner baut sich wortreich, arrogant und bedrohlich auf, um dann beim ersten Schlag aus dem Ring zu fliegen. Wieder kein richtiger Kampf für Saitama. Bei Sake und Papierlaternenlicht verabredet sich eine Gruppe Schwertkämpfer, Garou ins Visier zu nehmen. Einer von ihnen bietet Monsterzellen an, deren Genuss Monsterkräfte verleiht. Wo er die her hat? Er wurde von der Monsterorganisation angeworben und ist nun selbst zum Monster geworden. Atomic Samurai macht ihm den Garaus, bevor er die anderen nötigen kann, die Monsterzellen zu schlucken. Finale des Kampfkunstturniers: Saitama gegen Stream. Stream erkennt in Saitama eine verwandte Seele, schließlich wollen doch beide von dem Turnier weder Ruhm noch Ehre, sondern nur Spaß, das Preisgeld und einen ebenbürtigen Gegner. Aber mit Streams Verachtung des Heldenwesens kann Saitama nichts anfangen. Und die Zugluft von Streams Hochgeschwindigkeits-Kicks bringt die Perücke zum Rutschen, sodass Saitama erst einmal nur damit beschäftigt ist, auszuweichen und seine Haarpracht festzuhalten. Stream geht zu Schlägen über, die Saitama bis an den Rand der Arena oder tief in den Fussboden befördern, ohne dass ihm das viel ausmacht. Nur die Perücke segelt irgendwann davon. Jetzt hat Saitama erkannt, was Kampfkunst wirklich bedeutet: Cool aussehende Bewegungen beim Kampf. Ob er das wohl auch kann? Ein Schubs mit dem Hintern befördert Stream aus der Arena. Saitama hat den Kampf für sich entschieden. Wenn nur die Perücke nicht gewesen wäre: Als verkleideter Schwindler enttarnt wird Saitama disqualifiziert.
Wieder ein Bausteinchen für das Gesamtbild der Gegner: Es gibt also einen Monsterkönig und der erschafft all die neuen Monster. Da zeichnet sich doch ein Bosskampf am Horizont ab… Das Turnier ist endlich da, wo es hin sollte: Saitama ist im Finale und hat sogar recht lang mit seinem Gegner zu tun. Lieblingsmonster dieser Folge: das Pläne schmiedende Tentakel-Wesen mit dem einen Glubschauge. Lieblingsmoment: Miss Tornados zickiges Herunterputzen der Heldenkollegen. Bester Saitama-Moment: Der rührende Versuch, seine neu gewonnene Erkenntnis über Kampfkunst in die Tat umzusetzen. Dass dabei auch noch die Hose rutscht, ist dann eher etwas für Freunde des ganz schlichten Humors.
Folge 8: Widerstand
Siegerehrung in Folge 8 von One Punch Man Staffel 2. Stream verdrängt den nagenden Gedanken daran, dass Sataima nicht einmal seine volle Kraft eingesetzt hat, um ihn aus den Ring zu schubsen. Immerhin ist der Kerl disqualifiziert, Stream ist der Sieger und weibliche Fans zum Anbaggern nicht weit. Da landen drei riesige Krähen in der Arena, in den Klauen geschlagene Turnierteilnehmer. Mit ihnen kommt ein vieläugiges Monster, dass sich als der Kampsportler Goketsu herausstellt. Der wurde von einem Monster besiegt, verschleppt und von der Monsterorganisation zur Einnahme von Monsterzellen genötigt. Ein Schicksal, mit der er eigentlich ganz zufrieden ist. Und er hat jede Menge Monsterzellen dabei, die er unters Volk wirft, damit die Wettkämpfer auch zu Monstern werden. Einige probieren es aus und Bakuzan stopft sich gleich jede Menge davon in den Mund. Nicht so Stream. Spaß haben könnte er als Monster schon… aber so grottenhässlich aussehen? Da stellt er sich doch lieber zum Kampf. Andernorts legt Garou sich mit Watchdog Man an und die Intensivstation, wo die verletzten Kämpfer der vergangenen Folgen liegen, wird von Monstern überrannt. Stream kommt gegen die frischverwandelten Monster noch gut klar, auch wenn die Anforderungen höher geworden sind. Aber gegen Goketsu und den durch die Überdosis zum Supermonster verwandelten Bakuzan hat er keine Chance. Wie gut, dass noch ein wahrer Held in der Arena ist …
Eine Folge (fast) nur für Stream. Eine Stream-Demontage genau gesagt. Als strahlender Sieger mit flotten Sprüchen und überdimensionalem Selbstbewusstsein geht er in den Kampf und gefühlte 26 Minuten lang kriegt er eins in die Fresse, wie man in einem Anime nur eins in die Fresse kriegen kann. In jedem Kampf sieht er ein bisschen schlechter aus, bis er am Schluss jämmerlich um Hilfe ruft. Bester Saitama-Moment dieser Folge? Es gibt nur einen. Schluss mit Perücken und Begriffsstutzigkeit. Ein Hilferuf erklingt und Saitama ist wieder im Heldenmodus. Na endlich! Lieblingsmonster dieser Folge? Ich kann mich nicht entscheiden zwischen den Kampf-Krähen oder der Mini-Tentakelglubschi-Drohne.
Folge 9: Allergrößte Sorge
Stream liegt blutend am Boden und Saitama tut, was ein Held tun muss. Er beschützt die Schwachen und haut das Monster weg. Und das andere gleich dazu. Stream ist von Saitamas Heldenhaftigkeit so gerührt, dass er nun auch Held und Saitamas Schüler werden möchte. Andernorts wird Genos schwer beschädigt abtransportiert und analysiert die Situation: Angesichts dieser Monstergefahr soll Saitama nicht allein da stehen, das ganze Team muss zusammengerufen werden. Saitama macht sich auf den Weg nach Hause und grübelt sich in eine Sinnkrise hinein. Kein Kampf war eine Herausforderung, das Heldendasein bietet keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr, alles ödet ihn an. Diesmal ist es an King, ihm Trost zu spenden, Denkanstöße zu vermitteln und ihn zumindest zum Daddeln zu animieren. Irgendwo im Wald trainiert Sonic Messerwurf auf ein Saitama-Foto, als ihm von Ninja-Kollegen Monsterzellen angeboten werden. Er nimmt an, brät sie und richtet sie hübsch mit Salat an. Ob das wohl eine gute Idee war?
Folge 9 von One Punch Man (Staffel 2) überrascht durch ihre Dialoglastigkeit. Erst Stream, dann King werden zum Gegenüber für Saitama, der wortreich darlegt, dass ihn das Heldendasein nur noch langweilt. Schön, mal wieder eine Menge Saitama-Dialoge zu hören, der Streams Fanboy-Begeisterung durch ein paar trockene Sätze zurechtstutzt. Während King zu Hochform aufläuft und gegen Saitamas lustloses Genöle den Weg zum höheren Verständnis des Heldentums weisen darf, mit dem Nachsatz “Das stand so auch im Manga”. Lieblingsmonster dieser Folge: Der Igel mit dem “Free Hugs”-Poster. Lieblingsmoment: Sonics Monsterzellen-Menü. Bester Saitama-Moment: Davon gibt es in dieser Folge viele, denn er hat eine Menge Text. Am schönsten ist Saitamas vage Hoffnung, endlich einmal dem ominösen Heldenjäger gegenüberzustehen und einen ebenbürtigen Gegner zu finden. Nachdem er ihn nun schon zum zweiten Mal beiläufig weggekickt hat, ohne ihn zu erkennen.
Folge 10: Umzingelt von der Gerechtigkeit
Schon zehn Folgen, nicht mehr viel bis zum Staffelende. Da muss es endlich zur Sache gehen. Vor der Helden-Organisation steht ein Unterhändler der Monster-Organisation und bietet bescheiden friedliche Koexistenz von Mensch und Monster an. Gnihihihi, reingelegt! Der wahre Vorschlag lautet: Wir haben eine Geisel, kommt alle in drei Tagen zu uns und versucht doch, sie befreien! Das ist natürlich ein Hinterhalt, in dem die Helden untergehen werden, sodass Monsterkönig Orochi daraufhin seine Herrschaft antreten kann. Mit einer absoluten Monster-Monarchie ist so manch eines der Monster nicht einverstanden, aber da Orochi Verlierer oder Nörgler kurzerhand verspeist, ist der Protest eher verhalten. Die Nachricht von der Herausforderung der Monster-Organisation zieht noch mehr Monster an, die der Organisation beitreten wollen. Dumm nur, dass sie Saitama im Weg sind, der seinen Müll wegbringt. Andernorts hat Garou angeschlagen in einer Hütte Zuflucht gesucht, die dem kleinen Tareo mit dem Heldenlexikon und seinen Freunden als Clubhaus dient. Draußen vesammeln sich acht Helden, um ihn zur Strecke zu bringen. aber dank Tareos Lexikon kennt Garou jede ihrer Attacken und kann sich Gegenstrategien überlegen. Aber ob einer gegen acht wirklich eine Chance hat?
Folge 10 von One Punch Man (Staffel 2) zerfällt in in zwei Hälften, die eine stellt die Weichen für das große Staffel-Finale, die andere baut einen großen Garou-Kampf auf. Dazwischen ein bisschen Saitama-Action als Garnierung. Der ist hauptsächlich mit Computerspielen und Mülltüten beschäftigt und hat von der zugespitzten Lage noch gar nichts mitbekommen. Einige Handlungsstränge hängen noch in der Luft, wie Garou in diese ganze Geschichte passt, ist nicht zu Ende erzählt, ob Sonic noch mitmischt oder nicht, bleibt offen und Meister Bang und sein Bruder Meister Bomb drifteten bisher mit sorgenvoller Miene durch die Staffel, ohne auf den Punkt zu kommen. Eine Menge Stoff für die letzten beiden Folgen. Oder Material für eine dritte Staffel. Lieblingsmoment dieser Folge: Glubschis hämisches Gekicher, als die Menschen beinah auf die falsche Friedensbotschaft hereingefallen wären. Lieblingsmonster: Der kleine Parasit, der an dem Bodybuilding-gestählten Heldenkörper von Black Luster keine Angriffsfläche findet. Bester Saitama-Moment: die waren jetzt wieder dünn gesät. Aber Saitama und King beim Computerspielen sind einfach klasse.
Folge 11: Jedem sein eigener Stolz
Für Garo sieht es nicht gut aus. Die Gruppe Helden trieb ihn in die Enge und das Gift zeigt langsam seine Wirkung. Doch für den Heldenbekämpfer ist gerade jetzt die Zeit, zu zeigen, dass Monster besser sind. Einem nach den anderen knöpft er sich daher vor und langsam lichtet sich das Feld. Als Garo denkt, er hätte nun endlich wieder Ruhe, taucht ein neuer, stärkerer Held auf: Genos. Dieser hat seit seiner letzten Niederlage einiges dazugelernt und vor allem dank des Professors einen neuen Köper, mit neuen Waffen. Ein erbittertet Kampf entbrennt, bei dem keiner der beiden nachgibt. Die Monster, die Garo zur Hilfe kommen, weil sie ihn für die Monsterorganisation anwerben möchten, bleiben nicht lange am Leben, denn Genos macht kurzen Prozess mit ihnen. Als der Schüler von Saitama gerade zur finalen Attacke ausholen möchte, taucht Fang auf. Der Alte hat endlich seinen ehemaligen Schüler gefunden und bittet darum, die Sache übernehmen zu dürfen. Der wohl schwerste Gegner steht nun vor Garo und was macht Saitama? Der zockt sich bei King die Finger wund.
Die vorletzte Episode der zweiten Staffel von One-Punch Man widmet sich voll und ganz Garo. Der kleine Rückblick, der uns noch einmal verdeutlicht, warum dieser so sehr auf der Seite der Monster steht, ist gut platziert, denn es sieht nicht gut für ihn aus. Doch es ist beachtlich, wie wacker er sich auf den Beinen hält und dabei nicht nur seine Fäuste sprechen lässt. So trickst er die Helden einen nach dem anderen aus. Für mich war dieser Teil aber nicht so interessant, und erst ab der Hälfte der Episode folgte ein besserer Kampf. Ich mag einfach Genos, und daher freut es mich, dass er es mit Garo aufnehmen darf. Das Auftauchen von Bang kam aber doch schneller als gedacht. Wobei ich es dem Alten echt auch gönne. Schließlich suchten er und sein Bruder schon lange. Ich bin gespannt, ob noch ein weiterer Rückblich zu Garo und Fang kommen wird, denn der eine kurze war schon mal nicht schleccht. Doch es bleibt offen, was alles in der letzten Folge noch erzählt werden wird. Es sieht sehr danach aus, dass der nächste große Punch für Saitama nicht mehr in dieser Staffel kommen wird. Immerhin er macht sich auf die Suche nach Genos und könnte so zum dritten Mal auf Garo treffen.
Folge 12: Geradestehen für den Schüler
Bang nimmt seinen ehemaligen Schüler ordentlich in die Mangel. Für den Heldenjäger sieht es sehr schlecht aus, denn selbst wenn er einen schlägt, warten noch zwei weitere Schwergewichte darauf, ihn zu besiegen. Doch er erinnert sich daran, warum er es als Monster allen zeigen wollte. Als Kind ein Außenseiter, immer vom beliebtesten Jungen der Schule dazu verdonnert, das Monster zu spielen, hatte er die Nase irgendwann gestrichen voll. Diese Erinnerung gibt Garo neue Kraft, doch bevor er erneut angreifen kann, schnappt ihn sich ein Abgeordneter der Monster Vereinigung und flieht. Genos möchte ihn aufhalten, wird aber vom Hundertfüßer aufgehalten. Das gewaltige Monster ist selbst nach einer Doppelattacke von Bang und Bomb nicht kleinzubekommen. Was können die Helden also tun? Für Genos steht fest, er schaut nicht einfach nur zu und greift mit allem an was er hat. Jedoch reicht es am Ende nicht und King muss die Lage retten. Ja, richtig gelesen! King …
Was erwartet uns im großen Finale von One-Punch Man? Auf jeden Fall viel Action und eine nicht zu verachtende Portion psychologisches Innenleben. So dürfen wir einmal in Garos Kindheit reisen und erleben, wie es dazu kam, dass der Kleine eine Vorliebe für Monster entwickelte. Ich bin dabei das Gefühl nicht losgeworden, dass sich der Gute mal mit Mob, dem Helden von Mob Psycho 100 unterhalten sollte. Die beiden haben sehr viel gemeinsam, und für mich wird hier klar, dass beide Titel vom selben Autor stammen. Mir gefällt der Einblick und ich hoffe, dass in der dritten Staffel jemand mal mit ihm reden kann. Schließlich hat er bei dem Jungen bewiesen, dass er kein schlechter Kerl ist. Nachdem Garo weg ist, heißt es Insektenbekämpfung XXL. Genos gibt wirklich alles und es tut mir sehr leid, dass er verliert. Irgendwie soll es einfach nicht sein! Zum Glück taucht King auf und lenkt das Monster auf sich. Schon ungewohnt für seine Verhältnisse, aber wir wissen, dass er nicht alleine da ist. Und so bekommt Saitama den coolsten Punch der Staffel hin. Unglücklicherweise hört die Folge dann auch genau da auf: Garo fliegt weg, Saitama ist siegreich, Genos kaputt und Bang und sein Bruder müssen wieder auf die Suche gehen. Hoffentlich wird es irgendwann weitere animierte Folgen geben. Richtig rund fühlt sich diese Staffel von One-Punch Man im Ganzen betrachtet so nicht an, da wir mitten in der Handlung aufhören. Nun gut, der Schnitt ist an sich in Ordnung und sorgt dafür, dass man neugierig auf Weiteres ist.