Moriarty the Patriot (Staffel 2)

Start: 4. April 2021 – 27. Juni 2021
Episoden: 13
Genre: Fantasy, Romanze, Slice of Life
Regie: Shouta Ibata
Studio: Diomedéa 

Folge 1

In der Baker Street 221B sitzen der Meisterdetektiv Sherlock Holmes und sein Freund und Partner Dr. John Watson beieinander. Unerwartet bekommen sie Besuch von einem großen, dunkelhaarigen Herren, der Sherlock aufgrund einer alten Familienfehde angreift. Es stellt sich heraus, dass sich hinter dem Besucher Sherlocks großer Bruder Mycroft Holmes verbirgt. Er ist gekommen, um Sherlock zu warnen, Frauen nicht zu unterschätzen. Wenig später erteilt Mycroft in seiner Rolle als Regierungsbeamter Albert Moriarty den Auftrag, eine Frau namens Irene Adler zu verfolgen, etwas Gestohlenes zurückzuholen und sie dann zu beseitigen. Der Detektiv bekommt ebenfalls von einem König aus Böhmen den Auftrag, die geheimnisvolle Irene Adler zu finden und eine gestohlene Fotografie zurückzuholen. Gemeinsam mit Watson macht er sich auf den Weg zur Opernsängerin Adler. Die beiden versuchen sie zu hintergehen, doch Pech gehabt, denn Miss Adler hat alles durchgeplant und ist nicht bereit, das Foto einfach so rauszurücken. Sie begleitet Sherlock und stellt sich der Haushälterin Miss Hudson als zukünftige Frau vor. Mr. Holmes begleitet Irene beim Einkaufen und tut alles, was sie möchte. Er kann sie einfach nicht richtig durchschauen. Die Brüder William, Louis und Albert Moriarty beobachten Irene ebenfalls und Albert schafft es, ihr einen Brief als Warnung unterzujubeln.

Moriarty the Patriot startet in den zweiten Akt. Und das gleich mit Figuren, die jedem Arthur Conan Doyle-Kenner bekannt sein dürften. Die Opernsängerin Irene Adler und Sherlocks großer Bruder Mycroft Holmes. Zunächst liegt das Hauptaugenmerk auf dem Meisterdetektiv Sherlock und seiner ersten Begegnung mit Irene Adler. Ihre Einführung ist passend. Sie ist eine schlaue, gewitzte und geheimnisvolle Frau, die sich zu helfen weiß, um den Männern das Wasser zu reichen. Das darf Sherlock bereits in der ersten Episode erfahren, denn die Warnung seines Bruders, sich vor Frauen in acht zu nehmen, ging daneben. Irene scheint es von Beginn an geplant zu haben, sich bei Sherlock einzuquartieren. Weshalb und wie Sherlock, Watson und Miss Hudson mit der Situation umgehen, ist noch unklar. Detektiv Holmes weiß schließlich auch nicht, das sich hinter seinem Auftraggeber, dem König von Böhmen, in Wahrheit Irene Adler verbirgt. Ihre Verkleidungskünste hat sie so schon unter Beweis gestellt. Die Gebrüder Moriarty werden zum Start der zweiten Staffel etwas in den Hintergrund gestellt. Albert erhält den Auftrag, Irene Adler zu eliminieren, und erzählt es seinen Brüdern. Am Ende kommen sie als wahre Drahtzieher zur Geltung. Denn Irene bekommt heimlich einem Brief mit dem Sigel der Moriartys zugesteckt.

Folge 2

Albert besucht einen Maskenball. Zum Programm gehört ein Rätselspiel. Das Ziel ist es, den Napoleon des Verbrechens, dessen Rolle einem Gast zugeteilt wurde, zu enttarnen. Dem Täter werden nach und nach Gäste zum Opfer fallen, diese müssen sich vor der kompletten Gesellschaft demaskieren und sich in die oberste Etage des Anwesens begeben. Sobald der Täter entlarvt wird, ist das Spiel zu Ende. Das erste Opfer wurde mit Wein befleckt und es handelt sich um keinen Geringeren als Albert Moriarty. Ein weiterer Mann gibt sich ebenfalls als Opfer zu erkennen und folgt Albert. Hinter der Maske dieses Mannes verbirgt sich kein anderer als Irene Adler. In dem geheimen Brief, den Irene erhalten hat, befand sich eine Einladung zu diesem Ball, der sie gefolgt ist. Sie ist bereit, die gestohlenen Regierungsdokumente zurückzugeben, allerdings nur, wenn ihr eine Amnestie zugesichert wird. Albert bietet ihr Hilfe an. Der Täter des Rätselspiels wird enttarnt und stirbt tatsächlich auf der Tanzfläche. Als Irene die Dokumente aus der Baker Street 221B holen möchte, gibt es eine Explosion im Appartement von Sherlock Holmes.

Die zweite Episode Moriarty the Patriot startet mit einer beeindruckenden Rede. Albert sagt zu seinen beiden Brüdern William und Louis, dass sie gemeinsam die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft teilen, denn sie sind James Moriarty. Mir haben die ruhigen Worte gefallen, die Albert den anderen entgegenbringt, denn sie tragen alle den zweiten Vornamen James. Umso passender ist es, das auf dem Maskenball der Napoleon des Verbrechens gesucht wird, denn hinter diesem Pseudonym verbirgt sich kein anderer als James Moriarty. Meine Vermutung, das sich Irene Adler auf dem Ball befindet, hat sich bestätigt, allerdings habe ich sie nicht hinter der Maske eines Mannes vermutet. Irene ist bereit, die gestohlenen Papiere Albert zu geben, und nun kommt auch heraus, was daran so wertvoll ist, denn es handelt sich um geheime Strategiepapiere. Wenn diese in die falschen Hände geraten, kann es für die britische Regierung enorme Probleme bedeuten. Der Detektiv Sherlock Holmes möchte wissen, wo in seinem Haus Irene diese Papiere versteckt hat, und so greift er sogar zum Sprengstoff. Das Miss Hudson das Ganze mitmacht, wundert mich aber.

Folge 3

Sherlock Holmes erfährt, dass sich hinter Irene Adlers Verhandlungspartner der Napoleon des Verbrechens verbirgt. Sowohl er als auch Dr. Watson und Ms. Hudson sorgen sich um ihre Sicherheit. Trotz der Warnung des Detektivs verlässt Irene die Bakerstreet, um sich mit Albert Moriarty zu treffen. Während einer Kutschfahrt unterhalten sich die Moriarty-Brüder über Sherlock Holmes, denn sie wissen, dass er nicht gewaltsam versuchen wird herauszufinden, wer die Drahtzieher sind, denn die oberste Priorität ist es für ihn, Irenes Leben zu schützen. Irene ist bereit, die entwendeten Papiere zu übergeben, doch Sherlock ist ihr gefolgt und hält sie im letzten Moment auf. Er weiß, dass der geheimnisvolle Verhandlungspartner der einzige ist, der Irene vor der Regierung schützen kann, daher lässt sich Sherlock auf einen Deal ein. Albert übergibt Mycroft Holmes die Dokumente. Dieser offenbart nun den Inhalt, der sich auf die Französische Revolution, das Ableben des Königs und auch auf die Familie Holmes bezieht. Nun bleibt noch eine Aufgabe: Irene Adler muss eliminiert werden.

Spektakulär wie die vorherige Folge Moriarty the Patriot endet, geht die nächste weiter. Dass sich Sherlock Holmes zu Irene Adler hingezogen fühlt, wird einmal mehr deutlich. Er macht sich Sorgen, möchte sie beschützen und das alles trotz der Lügen. William erzählt einiges über den Detektiv und ist der Meinung, ihn durchschaut zu haben. Mir geht es ein bisschen zu schnell. William ist sehr aufmerksam, aber war persönlich noch nicht oft mit Sherlock zusammen und kennt ihn trotzdem in- und auswendig? Ich würde mir wünschen, dass der Professor einmal richtig überrascht wird. Mycroft steht in der Bibliothek das erste Mal allen drei James Moriartys gegenüber und erzählt eine wirklich interessante Geschichte rund um den Inhalt der Dokumente. Das sind Informationen, die eine große Rolle im Lauf der Handlung spielen können. Sein Befehl beinhaltete Irene zu töten. Und genau das passiert. Irene Adler existiert nicht mehr, dafür ein Mensch mit kurzen blonden Haaren und dem Namen James Bond.

Folge 4

Im Londoner Stadtteil Whitechapel häufen sich die Mordfälle. Der mutmaßliche Täter gab sich unter dem Namen Jack the Ripper zu erkennen. Mr. Bonde ist nun fester Bestandteil der Moriarty Familie und versucht sich in die Gruppe zu integrieren. Besonders Moran tut sich schwer, Bonde, geborene Irene Adler, zu akzeptieren. Von William Moriarty erhalten sie die Aufgabe, einen Gegenstand aus einem Bankschließfach zu holen. Beim Besuch kommt es zu einem Banküberfall, den Louis, Fred und Moran dank Bondes Ideen geschickt lösen können. Wieder zu Hause hat Professor Moriarty Besuch bekommen. Es handelt sich um den ehemaligen Lehrmeister der drei Moriartys, Jack Renfield. Im Afghanistankrieg zählte Renfield als Trumpf der Briten und Nahkampfmeister unter dem Decknamen Jack the Ripper. Diesen Namen trug er sehr lange Zeit und wendet sich nun an den beratenden Verbrecher William James Moriarty, da er den Mörder, der seinen Namen verunreinigt, zur Rechenschaft ziehen will.

Der Name Jack the Ripper dürfte jedem Kenner von Sherlock Holmes-Geschichten ein Begriff sein. Als Mörder und Verbrecher treibt diese Person sein Unheil. So auch in Moriarty the Patriot. Im ersten Teil dieses Falles lernen wir die Person hinter dem Namen Jack the Ripper kennen. Jack Renfield ist ein interessanter Mann, der die Moriartys seit ihrer Kindheit kennt. Nach dem Brand im Elternhaus wird den Kindern ein Vormund zugeteilt. Der Buttler des Hauses ist Jack Renfield. Durch seine Beobachtungsgabe erkannte Will seine wahre Identität und die Jungs bitten ihn ihnen beizubringen, wie sie sich schützen können. So wird Renfield zum Lehrmeister und möchte sie das Töten lehren. Louis konnten wir in vorherigen Folgen bereits kämpfen sehen und wissen, dass er mit Waffen umgehen kann. Albert und Will sind hier eher die Denker. Aber zum Morden gehört ja nicht nur das körperliche Kämpfen, sondern es fordert auch Verstand. Daher ergänzen sich die drei. Und spätestens durch Moran ist ein Scharfschütze in der Gruppe. Ich kann mir Albert mit einer Waffe auch nur schwer vorstellen.

Folge 5

Im Londoner Stadtteil Whitechapel herrscht Aufruhr. Scotland Yard und die Bürgerwehr möchten den Mörder Jack the Ripper zur Strecke bringen. Professor William James Moriarty hat einen Plan, denn er und seine Männer möchten den Namen seines Lehrmeisters reinwaschen, dem der Codename Jack the Ripper in Wirklichkeit gehört. Sie stellen einen Mord nach und wählen als Schauplatz ein Hausdach im Mondlicht. Der ganze Bezirk schaut auf das Mordspiel. Jack doubelt wirklich den Mörder und raubt scheinbar einer Frau das Leben. Die Bürgerwehr und die Polizei arbeiten nun zusammen, um den Mistkerl zu schnappen. William Moriarty spielt das Spiel um den Mörder mit, denn er hat eine Vermutung, wer in Wirklichkeit dahinter steckt. Gemeinsam mit Louis stellt der Professor die Verbrecher und jagt das Gebäude in die Luft, während Moran seine Schießkünste unter Anleitung von Bondes guten Augen unter Beweis stellt. Fred hat Jack abgelöst und sprintet nun als verkleideter Mörder durch die Straßen. Gemeinsam schaffen sie es, die Polizisten außer Gefecht zu setzen.

Eine spannende und sehr dunkle Folge Moriarty the Patriot. Dunkel im wahrsten Sinne, denn der Großteil der Episode spielt bei Nacht. Dieses Trickspiel hat mir sehr gefallen und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Helfern. Besonders Moran und Bonde scheinen sich nun besser zu verstehen und bilden ein sicheres Team. Nur ihre letzte Aktion, mit einer durch einen Schuss rotierenden Geldmünze eine Schnellschusskanone außer Gefecht zu setzen, war etwas weit daher geholt. Ansonsten war die ganze Jagd durchaus realistisch gehalten. Besonders William hat mich in dieser Folge beeindruckt, als er mit seinen leuchtend roten Augen die Verbrecher stellt und gemeinsam mit Louis Rücken an Rücken kämpft. Wortwörtlich, denn der Professor weiß sich zur Wehr zu setzen. Am Ende steht Sherlock Holmes schon bereit, um Scotland Yard zu helfen, herauszufinden, warum es diese Schusswechsel und eine Explosion gegen Ende gegeben hat. 

Folge 6

Der Fall ist noch nicht vorbei. Jack the Ripper wurde von Scotland Yard in Gewahrsam genommen. Die Bürgerwehr verlangt, dass die Polizei ihn herausrückt, damit er öffentlich für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden kann. Der Beschuldigte wurde allerdings unter falschen Beweisen festgenommen. Er ist nicht der Massenmörder, das Ganze soll nur so aussehen. Dahinter steckt Kommissar Arterton, dem nichts wichtiger ist als seine Karriere. Wäre herausgekommen, dass Jack ihm vor den Füßen entwischt ist, hätte er seinen Job verloren. Also fließt Geld, um Beweismittel zu fälschen und einen Unschuldigen zu verurteilen. Mr. Paterton von der Polizei kommt dahinter und klärt Inspektor Lestrade auf. Dieser holt Sherlock Holmes mit an Bord und sie machen sich auf die Suche nach einem schwarzen Kassenbuch, um die illegalen Geldgeschäfte zu beweisen. Dass Mr. Paterton allerdings James Bonde ins Präsidium eingeschleust hat, ist niemandem bewusst.

Diese Folge Moriarty the Patriot dreht sich um geheime Machenschaften. Ein großes Lob geht an Mr. Paterson, denn ohne seinen Hinweis wäre Lestrade nicht dahinter gekommen, was Arterton wirklich treibt, und Sherlock Holmes wäre nicht einbezogen worden. Tyron Paterson ist eine Figur aus der französischen Comicreihe Sherlock Holmes Crime Alleys und arbeitet dort für Albert Moriarty. Auch in dieser Folge hat er eine Verbindung zu den Moriartys, denn sein Partner ist James Bonde. Bonde weiß sich in Szene zu setzen, denn er kommt mit einem sehr auffälligen Wagen zum Treffen in einer Bar und dann prügelt er sich auch noch. All das scheint geplant zu sein, denn durch die Schlägerei wird Bonde verhaftet und landet im Gefängnis. Gut, das Paterson einen Schlüssel für die Zelle hat. Mit einer schallgedämpften Waffe und Schlafmittel kann Bonde Polizisten ausschalten und verkleidet das schwarze Buch stehlen. Sherlock und Watson sind aktiv, aber Bonde ist schneller. Professor Moriarty vergrößert sein Reich immer weiter, denn durch die Entlassung von Arterton wird Paterson Kommissar, sodass die Befehlskette von Scotland Yard nun dem Napoleon des Verbrechens gehört.

Folge 7

William Moriarty wird bei seinen Machenschaften von Charles Augustus Milverton beobachtet. Er kennt Moriarty aus einer Akte, die auf die Kindheit des Professors anspielt. Bevor sie adoptiert wurden, haben William und Louis in einem Waisenhaus gelebt. Doch leider waren nicht genügend Mittel da, um ein ausgewogenes Leben zu bieten. Aufgrund ihrer Gutherzigkeit hat die Leiterin einem Mr. Braxton, der ebenfalls ein Waisenhaus aufbauen möchte, 300 Pfund geliehen. Doch der vereinbarte Rückzahlungstermin ist schon längst überschritten. William spricht die Frau darauf an und mit Louis macht er sich auf die Suche nach Braxton, um ihn zu stellen. Sie wollen das Geld haben, doch Braxton lügt, das der Bau nicht vorangeht und er es noch nicht zurückzahlen kann. William bietet an, die 300 Pfund aus eigener Tasche zu übernehmen und leiht Braxton noch einmal 300 Pfund. Beim Notar wird ein Vertrag aufgesetzt. Die letzte Klausel besagt allerdings, wenn der Schuldbetrag nicht fristgerecht bezahlt wird, hat der Geldgeber das Recht auf 100 Pfund Fleisch vom Körper des Schuldenden.

Der Napoleon des Verbrechens gegen den König der Medien. Eine Schlagzeile die in Moriarty the Patriot auf den Kampf zwischen Moriarty und Milverton anspielt. Letzt Genanntem ist William durch den Fall Braxton bekannt. Da Braxton nicht in der Lage ist, den Schuldbetrag an den jungen William zu zahlen, kommt es zur Gerichtsverhandlung. Ein seltsames Bild, da im Saal neben dem Richter, Mr. Braxton und seinem Anwalt zwei junge Waisenkinder sitzen. Der abgeschlossene Vertrag bietet wohl genügend Beweise, dass ein Richter auf die Anklage zweier Minderjährigen eingeht. Die Klausel, das Braxton 100 Pfund vom eigenen Fleisch zahlen muss, geht zurück auf Shakespeares Der Kaufmann von Venedig. Will geht auch wirklich ran und bedroht Braxton mit einem Messer und bei diesem Blick traut man dem blonden Kind wirklich alles zu. Der Schuldige willigt ein, sein gesamtes Vermögen zu übergeben, das im Anschluss an das Waisenhaus gespendet wird. Diese Akte liegt nun bei Milverton. Etwas Böses erwacht.

Folge 8

Der britische Abgeordnete Whiteley kämpft für Gleichberechtigung und versucht ein Wahlreformgesetz entstehen zu lassen. Er stößt durch seine Reden auf Widerstand. Sogar so weit, dass ein Attentat auf ihn verübt wird. Der Täter wird von Scotland Yard verhaftet. Wenig später wird der Verbrecher in seiner Zelle leblos aufgefunden. War es Selbstmord oder wurde er ermordet? Whiteley bittet Kommissar Patterson darum, die Polizisten, die den Fall betreuen, selbst wählen zu dürfen. Er vermutet einen Maulwurf im Revier. Milverton ist ebenfalls kein Freund des Abgeordneten und versucht ihn in den Medien zu zerreißen. William Moriartys Aufmerksamkeit wird geweckt. Er weiß, dass Whiteley und er mit ihren Zielen in dieselbe Richtung gehen und trotzdem möchte er ihn auf die Probe stellen. Gemeinsam mit seinem Bruder Albert inszeniert er eine Zeremonie zur Eröffnung eines Parks, bei dessen Bau der Abgeordnete mitgewirkt hat. Er wird in der Öffentlichkeit beschuldigt, die Baupläne verworfen zu haben, wodurch es zu Verzögerungen kam. Und alles aus purem Eigennutz. Whiteley stimmt den Vorwürfen ohne ein Wort zu.

Der König der Medien nutzt seine Einflüsse auf die Tageszeitung, um einem gutmütigen Abgeordneten Schaden zuzufügen. In Moriarty the Patriot steht dieses Mal nicht William James Moriarty im Vordergrund, sondern der Politiker Whiteley. Er kämpft für Gleichberechtigung. Sein größter Antrieb ist hierbei sein kleiner Bruder, der im Rollstuhl sitzt. Er ist ein guter Mann. Genau das muss auch William einsehen, als er Zeuge davon wird, wie sich Whiteley in der Öffentlichkeit verhält. Moriarty wollte testen, wie sich der Abgeordnete rechtfertigt, wenn mehrere Politiker, die gegen seine Entscheidungen sind, öffentlich argumentieren, wenn er als skrupelloser Mann beschuldigt wird. Dass Whiteley nichts abstreitet, aber auch nicht gegenargumentiert, überrascht sogar William. Whieteley ist ein guter Mann, dessen war sich Albert von Anfang an sicher. Whiteley ist einfach nur glücklich, als er Kinder im Rollstuhl sieht, die glücklich durch den von ihm geplanten Park ohne Bodenunebenheiten fahren. Allein dieses Lachen war sein Ziel und ist ihm wichtiger als sein politischer Stand. Wirklich ein beeindruckender Mann.

Folge 9

Ein Polizist wurde ermordet. Kommissar Patterson besucht den Abgeordneten Whiteley, um ihm die Tat mitzuteilen. Denn der getötete Polizist hatte Dienst, als der Attentäter, der es auf Whiteley abgesehen hatte, umgebracht wurde. Sie vermuten Zusammenhänge. Whiteley hat Angst um seine Familie. Während er Mr. Milverton einen Besuch abstattet, werden seine Haushälterin Maggie, sein Assistent und der kleine Bruder im Haus ermordet. Der Abgeordnete bricht bei seiner Ankunft zusammen. Einer der Sicherheitsmänner, die für den Schutz der Familie hätte sorgen sollen, stellt sich und gesteht seine Tat. Auch er wurde mit dem Leben seiner Familie erpresst und ist bereit, selbst zu sterben. Whiteley zögert nicht und befleckt sich mit Blut. An der frischen Luft trifft er bei Nacht auf William Moriarty und seine Gefolgsmänner. Der Professor bietet Hilfe an. So stellt sich Whiteley der Öffentlichkeit als Abgeordneter. Nur wenig später wird er auf offener Straße erlöst und geht zu seinem Bruder. Der Mörder ist kein Geringerer als William.

Eine blutige und grausame Episode Moriarty the Patriot. Es war abzusehen, dass Whiteleys geliebte Familie nicht überleben wird. Besonders auf seinen Bruder, der sein Ein und Alles war, hatten sie es abgesehen. Seine Rachegefühle sind durchaus nachvollziehbar. Besonders, da Whiteley dem Mörder vertraut hat und dieser nun vor ihm steht. Der Täter fleht den Abgeordneten ja beinahe schon an, ihn zu erlösen. Der liebe, glückliche und gutmütige Mensch wird nun zu einem rachsüchtigen Mörder. Hätte er Moriarty nicht nach seiner Tat getroffen, hätte er sich möglicherweise selbst aus Verzweiflung das Leben genommen. Doch so kann er, wenn auch nur für kurze Zeit, Mitglied der Organisation Napoleon des Verbrechens werden. So wurde bestimmt auch der Tatort bereinigt, dass nichts auf Whiteley als Mörder hindeutet. Ein bisschen überraschend ist die Tatsache, dass William auf offener Straße vor der Presse selbst den Mord an Whiteley begeht. Das war bestimmt mit Whiteley so vereinbart. Er wurde nicht gefasst und auch nicht erkannt. Trotzdem ist es riskant und könnte Sherlock Holmes auf den Plan rufen.

Folge 10

Dr. John Watson ist verlobt. Und er stellt seine zukünftige Frau Mary Morstan seinem Freund und Partner Sherlock Holmes vor. Der Detektiv erkennt sofort, dass Mary nicht nur gekommen ist, um ihn kennenzulernen, sondern auch ein Anliegen hat. Ihr Vater war Offizier im Ausland. Sie erhielt einen Brief ihres Vaters mit der Bitte, sie zu treffen. Doch beim vereinbarten Termin fehlte jede Spur von Offizier Morstan. Seitdem hat Mary nie wieder etwas von ihm gehört. Auf der Suche nach ihrem Vater stößt Mary immer wieder auf den Namen Major Sholto, dieser ist jedoch vor sechs Jahren verstorben. Seit dem Todestag erhält Mary jedes Jahr von unbekannten Absendern Perlen. Sie möchte einfach wissen, ob es etwas mit dem Verschwinden ihres Vaters zu tun hat. Gemeinsam mit Holmes und Watson besuchen sie die Pondicherry Lodge. Ein Anwesen, das der Familie Sholto gehört. Fußabdrücke sowie ein offen stehendes Fenster wecken sofort Sherlocks Misstrauen. Wie vermutet finden sie im Haus die Leiche von einem der Söhne Sholtos. Für Holmes beginnt nun das Rätsel über den plötzlichen Mord, Mr. Morstans Verschwinden und die geheimnisvollen Geschenke an seine Tochter. Wo ist der Zusammenhang?

Moriarty the Patriot stellt die Verlobte von Sherlocks rechter Hand Watson vor. Sie spielt hier eine größere Rolle. Zu Beginn wirkt sie noch unsicher und sehr zurückhaltend, doch im Lauf der Handlung ändert sich ihr Verhalten und sie beginnt, selbst Schlussfolgerungen zu ziehen. Dass Sherlock ihr nicht hundertprozentig vertraut, ist nachvollziehbar. Er weiß, dass sie nicht nur gekommen ist, um ihren Vater zu finden. Ihr Vater und Sholto haben einen geheimnisvollen Schatz gefunden. Im Streit starb Morstan durch einen Unfall und die Truhe wurde versteckt. Im Sterben bat Sholto seine beiden Söhne, Mary einen vereinbarten Teil des Schatzes zu geben. Doch das Versteck des Schatzes konnte er nicht mehr verraten. Nur die Perlen waren noch da. Bei einer rasanten und wirklich spektakulären Verbrecherjagd auf der Themse schaffen es Holmes und Watson, den Schatz zu finden.

Folge 11

Mary Morstan, Watson zukünftige Ehefrau, besuchte eine Universität in Paris. Dort half sie Kommilitonen, Flugblätter zu verteilen. Erst später erfuhr sie, dass es sich dabei um eine kriminelle Studentenbewegung handelte. Vor kurzem bekam Mary Besuch von Mr. Milverton, der ihr mitteilte, das sich ihr Name auf einer Liste dieser Organisation befindet. Da der Schatz ihres Vaters in der Themse versunken ist, hat Milverton nun die Zügel in der Hand und droht damit, sie festzunehmen. Sherlock Holmes und John Watson beschließen, die Liste aus Milvertons Haus zu stehlen. Auf dem Grundstück hören sie Schüsse. Der Detektiv weist Watson an, die Polizei zu verständigen, während er wartet. Doch Holmes begibt sich ins Gebäude und trifft auf Milverton, der mit erhobenen Händen in einem Zimmer steht. Bedroht wird er von keinem anderen als William Moriarty. So stehen sich nun Sherlock Holmes und der Kopf des Napoleon des Verbrechens gegenüber. Ganz nach Milvertons Plan. Nur dass die beiden ihre Waffe gleichzeitig auf ihn richten. Das war so nicht vorgesehen.

Nachdem die Handlung an einem spannenden Punkt beendet wurde, folgt nun die Fortsetzung an derselben Stelle. Marys Vergangenheit spielt wieder eine Rolle und nun ist auch Sherlock Holmes involviert, weil er seinem Freund und Partner helfen will. Wie wichtig John Watson sein Partner mittlerweile geworden ist, erkennt man sehr deutlich an ihrem Gespräch, denn John möchte mit Sherlock zum Tatort gehen, egal ob sie Fälle lösen oder im Gefängnis landen. William Moriarty hätte noch nicht erwartet, Sherlock Holmes schon jetzt mit einer Waffe zu treffen. Und vor allem nicht damit, dass er abdrückt. Ein bisschen kommt das Gefühl auf, dass der Professor durcheinander ist. Denn wenn Holmes einmal abgedrückt hat, könnte es sein, dass er es wieder tut. Und möglicherweise gerät “Liam” nun selbst in die Schusslinie. Die Freundschaft zwischen Holmes und Watson ist auch hart auf die Probe gestellt. Eine unerwartete und überraschende Folge, die jede Menge Spannung fürs Finale aufbaut.

Folge 12

Sherlock Holmes sitzt im Gefängnis und wird verhört. Dank seinem Bruder Mycroft, der Kontakt zur Königin von England hat, und seinem Freund John Watson erlangt er die Freiheit. Sherlock entschuldigt sich im Gespräch bei John. Er wollte, dass sein Partner glücklich ist und was mit ihm selbst passiert, spielt keine Rolle. Dass er John damit verletzt, ist ihm nun erst klar geworden. So wie Watson Sherlock braucht, braucht Sherlock Watson und der Detektiv werde nun sorgsamer mit den Gefühlen des Doktors umgehen. William James Moriarty hat sich nun der Öffentlichkeit als Napoleon des Verbrechens bekanntgegeben. Es geschehen immer mehr Morde, die durch seine Hand verursacht werden. Vorsicht ist ein Fremdwort, denn Will ist sich sicher, zu sterben. Daher braucht er nicht zu versuchen, sich zu tarnen. Louis und Fred machen sich Sorgen um William und treffen sich im Geheimen mit Sherlock Holmes, um ihn darum zu bitten, den Professor zu retten.

Der erste Teil des letzten Falls von Moriarty the Patriot. Zunächst geht es um die Beziehung zwischen Sherlock Holmes und John Watson. Nachdem John von seinem Partner schwer enttäuscht wurde, erwartet er nun Verständnis. Holmes möchte, dass Watson eine schöne Zukunft führt und ist bereit, sein Leben herzugeben, doch wie sehr er John damit verletzt, ist ihm nicht klar. In einer sehr schönen Szene entschuldigt sich Sherlock bei seinem Partner und die beiden beginnen sich zu duzen. William gerät völlig aus seinem Konzept. Der aristokratische Mann, der aus dem verborgenen Morde initiiert hat, begeht öffentliche Verbrechen, ohne nachzudenken. Damit bringt er auch seinen Bruder Albert in Gefahr, der sich vor Gericht stellen muss. Morran macht sich auch Gedanken und Fred ergreift mit Louis die Initiative. Es ist interessant, dass die beiden Williams größten Feind Sherlock Holmes um Hilfe bitten. So wie es aussieht, will Professor Moriarty wirklich sterben und es nicht nur so aussehen lassen. Nun liegt es an Sherlock, einen Plan zu schmieden, was er mit Liam machen soll.

Folge 13

Professor William James Moriarty ist in ganz London als Napoleon des Verbrechens bekannt. Sein Bruder Albert wird zu diesem Thema verhört. Sherlock Holmes weiß durch Louis und Fred, dass William plant, sich das Leben zu nehmen, und versucht ihn daran zu hindern. Durch einen Brief von Moriarty erkennt Sherlock Liams Bewunderung für den Detektiv. Er möchte Sherly sehen und dass er beim letzten Moment dabei ist. Die Pläne fürs große Finale nehmen weiterhin ihren Lauf. So wird das Herrenhaus der Moriatys in Flammen gehüllt. Kurze Zeit später schlägt das Feuer auf das Armenviertel über. Die Bewohner versuchen alles, um den Brand zu löschen, doch ohne die Hilfe der Aristokraten gelingt ihnen das nicht. Mithilfe von Moran schaffen es die Bürger, die Reichen auf ihre Seite zu ziehen, und gemeinsam löschen sie das Feuer. Liam befindet sich währenddessen auf der Tower Bridge in London und wartet auf seinen größten Gegner und Freund. Im Kampf ergreift William die Initiative und springt von der Brücke. Holmes stürzt unerwartet hinterher.

Ein spannender Showdown von Moriarty the Patriot macht dem Namen der Hauptcharaktere alle Ehre. Besonders wird hier deutlich, dass Sherlock Holmes und William Moriarty große Gegner sind und sich gegenseitig bekämpfen, aber auch nicht ohne den anderen können. Der letzte Kampf der beiden findet auf der im Bau befindlichen Tower Bridge bei Nacht und Nebel statt. Die Originalgeschichte von Arthur Conan Doyle wurde so von der Konfrontation bei den Reichenbachfällen auf die Themse verlagert. Auch hier stürzen die beiden gemeinsam in die Tiefe, und ob Moriarty den Absturz überlebt hat, ist ungewiss. Für alle Kenner bietet die letzte Szene einen Augenschmaus, denn Sherlock befindet sich auf einmal in der Schweiz, um nach Moriarty zu suchen. Womöglich ist er auf dem Weg zu den Reichenbachfällen. Eine schöne Szene der letzten Folge bietet die Zusammenarbeit der Adligen mit den Bürgern, um das Feuer zu löschen. Denn genau das hatte sich William gewünscht.