Das Wunder von Manhattan

In New York kennen alle Kinder den Weihnachtsmann. Sie sitzen auf seinem Schoß, schreiben ihre Wünsche an ihn und glauben fest daran, dass er ihnen die Geschenke durch den Schornstein bringt. Doch was, wenn plötzlich ein Mann auftaucht, der behauptet, er wäre der echte Weihnachtsmann? Verrückt. Natürlich. Oder nicht? In der 1994 verfilmten Neuauflage des gleichnamigen Filmes Das Wunder von Manhattan (Original: Miracle on 34th Street) aus dem Jahre 1947 muss sich Richard Attenborough als Kriss Kringle einem Geschworenengericht stellen und beweisen, dass er der echte Weihnachtsmann ist.

  

Wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit ist Manhattan voller Menschen, die gehetzt durch die Straßen eilen, Weihnachtsgeschenke kaufen und ihre Kinder in den Kaufhäusern auf die Schöße unzähliger Weihnachtsmänner hieven, damit diese ihre Weihnachtswünsche loswerden können. Für die sechsjährige Susan ist das nichts. Sie weiß schon lange, dass es keinen Weihnachtsmann gibt und dass auch der von ihrer Mutter – Leiterin für Sonderaktionen von Cole’s Kaufhaus – engagierte Mann dafür bezahlt wird, einen weißen Bart zu tragen und unzählige Kinder jeden Tag zu belügen. Als eben jener “Weihnachtsmann” angetrunken zur Arbeit erscheint, bahnt sich ein Desaster für Cole’s an. Spontan springt ein älterer Herr – Kriss Kringle – ein und sammelt sofort bei den Eltern Pluspunkte, indem er ihnen Tipps gibt, wo sie die Spielsachen günstiger kaufen können. Seine Ehrlichkeit kommt so gut an, dass die Kunden in Massen zu Cole’s strömen. Auch die kleine Susan macht die Bekanntschaft von Mr. Kringle und schließt ihn schnell in ihr Herz; glaubt ihm aber natürlich nicht, dass er der Weihnachtsmann ist. Ihre Mutter, die Susan selbst darüber aufgeklärt hat, dass es keinen Weihnachtsmann gibt, schlägt ihr vor, dass sie sich von ihm etwas wünschen soll, dass sie nur vom Weihnachtsmann bekommen könnte.

Die Konkurrenz schläft nicht

Originaltitel Miracle on 34th Street
Jahr 1994
Land USA
Genre Comedy
Regisseur Les Mayfield
Cast Kriss Kringle: Richard Attenborough
Dorey Walker: Elizabeth Perkins
Susan Walker: Mara Wilson
Bryan Bedford: Dylan McDermott
Ed Collins: J. T. Walsh
Jack Duff: James Remar
Alberta Leonard: Jane Leeves
Donald Shellhammer: Simon Jones
C.F. Cole: William Windom
Richter Henry Harper: Robert Prosky
Laufzeit 109 Minuten
FSK

Der Kaufhauskonkurrenz von Cole’s entgeht natürlich nicht, dass ihnen dank Kriss Kringle die Kunden ausbleiben. Die scheinbare Marketingstrategie der Ehrlichkeit und der Herzlichkeit dieses alten Mannes, scheint unschlagbar zu sein. Sämtliche Abwerbungsversuche der Konkurrenz scheitern und so greifen sie zu drastischeren Maßnahmen. Dass Kriss Kringle weiterhin beständig behauptet, er sei der echte Weihnachtsmann – was jeder bislang gutmütig hinnahm – soll nun gegen ihn verwendet werden. Es wird über seine Unterhaltungen mit Rentieren berichtet, seine Wahnvorstellungen er würde tatsächlich an Weihnachten durch sämtliche Schornsteine dieser Welt klettern und letztendlich gelangt ein provozierter tätlicher Angriff seitens Kringle in die Schlagzeilen: Der brutale Irre, der bei Cole’s arbeitet und offenbar so verrückt ist, dass er nicht mehr weiß, was er tut. Kriss Kringle landet hinter Gittern. Schlimmer noch: Da er weiterhin fest dabei bleibt, dass er der Weihnachtsmann ist, wird er in eine Psychiatrie eingewiesen. Für Susan, die den alten Mann in der Zwischenzeit sehr lieb gewonnen hat, ein nicht hinzunehmender Zustand. Bryan Bedford – der Freund von Susans Mutter – ist Anwalt und soll Mr. Kringle vertreten.

Das Wunder von Manhattan

Während der Gerichtsverhandlung, in der es weniger um Mr. Kringle’s Schuld oder Unschuld geht, als vielmehr um die Beweisführung, ob der Weihnachtsmann existiert, wird eine Lawine ungeahnten Ausmaßes losgetreten. Um ihren Kaufhausweihnachtsmann zu unterstützen, ruft Cole’s eine Kampagne ins Leben. “I believe” heißt es von nun an, wenn man offen dazu steht, an den Weihnachtsmann in Form von Kriss Kringle zu glauben. Eine Massenbewegung entsteht daraus und die Verhandlung zieht sich dahin. Teilweise nimmt sie recht skurrile Formen an und weiß sehr gut zu unterhalten. Als es fast aussichtslos erscheint, den Prozess noch zu gewinnen, hat Bryan schließlich eine zündende Idee, die das schon feststehende Urteil doch noch einmal ändert. Am Tag der Urteilsverkündung schickt er die kleine Susan mit einer Weihnachtskarte, in der sich ein Ein-Dollar-Schein befindet, nach vorne zum Richter. Die Worte “In God we trust” sind von Bryan rot umkringelt worden und so kommt der Richter schließlich zu dem Schluss, dass offiziell durch den Staat New York der Glaube eines jeden Bürgers anerkannt ist und es deshalb auch möglich sei, an den Weihnachtsmann in Form von Kriss Kringle zu glauben.
Das Wunder von Manhattan ist geboren.

Wünsche werden wahr

Abseits der Gerichtsverhandlung gibt es da aber auch noch die kleine Susan, die keinen Richter braucht, um sich von Mr. Kringle’s Behauptung zu überzeugen. Sie hat sich, wie von ihrer Mutter vorgeschlagen, etwas von ihm gewünscht. Sollte sie also ihre Wünsche nicht erfüllt bekommen, wäre der Beweis endgültig erbracht, dass es keinen Weihnachtsmann gibt und vor allem nicht in Form von Mr. Kringle. Der Weihnachtsmorgen beginnt mit zwei positiven Überraschungen für Susan: Am Finger ihrer Mutter glitzert ein Ehering und sie und Bryan begrüßen Susan zusammen. Noch am gleichen Tag erhält Susans Mutter einen Anruf und die Familie steigt sofort in ein Taxi. Durch das boomende Weihnachtsgeschäft erhalten die Mitarbeiter von Cole’s eine Prämie, durch die sich Susans Mutter das Musterhaus von Cole’s leisten kann. Susan hat ihren Beweis: Mr. Kringle ist der Weihnachtsmann. Gewünscht hatte sie sich nämlich einen Vater und ein Haus. Auf ihre Frage, ob ihr Mr. Kringle wohl auch noch den letzten Wunsch erfüllen wird, antwortet ihr Bryan, dass er das sicher tun wird, wenn er es ihr versprochen hat. Als letztes hatte sich Susan einen kleinen Bruder gewünscht.  Manchmal werden Wünsche eben doch wahr.

Das Wunder von Manhattan gehört zu meinen absoluten Lieblingsweihnachtsfilmen. Ich schaue ihn mir jedes Jahr an. Das erste Mal habe ich ihn wahrscheinlich Ende der 90er als kleines Mädchen gesehen und war total hin und weg. Mara Wilson ist einfach großartig, ich liebe alle ihre Rollen und Richard Attenborough als Kriss Kringle ist so perfekt besetzt. Die Gerichtsverhandlung und diese Stimmung, die währenddessen aufkommt, ergreifen mich immer wieder. Die Beweisführung ist teilweise so absurd komisch und hat dann am Schluss, als der Richter sein Urteil noch einmal ändert, diesen tollen Gänsehautmoment, den ich immer wieder gerne erlebe. Eigentlich lernt man durch den Film, dass man immer, egal in welchem Alter, an alles glauben kann und vielleicht auch sollte. Mit Susan und ihrer Mutter hat man zwei sehr aufgeklärte Personen, die durch Kriss Kringle viel von dieser Kindlichkeit zurückbekommen, die vor allem Susan sowieso noch haben sollte und die auch einer Erwachsenen sehr gut steht. Wer den Film noch nicht kennt und Mara Wilson noch nie “Hey, du blöder Idiot!” hat schreien hören, muss das schleunigst nachholen.

Prinzessin Blaubeere

Prinzessin Blaubeere studiert aktuell noch Geschichte im Hauptfach, möchte aber nach ihrem Abschluss Polizistin werden und schwitzt deshalb seit Neuestem im Fitnesstudio, in das sie ihr Einhorn Kurt (Cobain), das sie sich schon lange vor dem großen Boom angeschafft hat, leider nicht mitnehmen darf. Sie liest überwiegend Fantasy und suchtet allerhand Filme und Serien mit den unterschiedlichsten Themen - Zombies und Rosamunde-Pilcher-Kitsch dabei am unbeliebtesten. Darüber hinaus schreibt sie gerade selbst an einem Fantasyroman, in dem natürlich auch ein Einhorn vorkommt.

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Drottning Katt
Redakteur
8. Dezember 2017 11:42

Ich weiß gar nicht, wie oft ich den Film als Kind gesehen habe, aber er wurde nie langweilig. Gehört für mich zur Weihnachtszeit einfach dazu^^

Sapamo
Redakteur
19. Dezember 2017 11:15

Ich liebe diesen Film. Ich weiß nicht wie oft ich ihn schon gesehen habe aber ich kann ihn auch jedes Jahr anschauen und er gehört definitiv zu meinen Lieblingsfilmen. Kriss Kringle ist so ein liebenswerter Mensch, alleine wie er mit allen redet, in einer Ruhe und mit so viel Liebe. Er versucht alles richtig zu machen und den Kindern aber auch den Erwachsenen den Glauben an den Weihnachtsmann zurück zu geben. Allein durch ihn verändert sich auch Dorey, das merkt man finde ich sehr stark als sie anfängt wieder mehr zu lachen. Sie bekommt eben ein Stück ihrer Kindlichkeit zurück. Bryan Bedford habe ich auch unheimlich gern, er ist auch so liebenswert, gerade wie er Kriss Kringle vor Gericht verteidigt. Ein richtig toller Film der die Weihnachtsstimmung richtig aufkommen lässt.