Usagi Drop

Nach Yosuga no Sora und Toradora! brachte der noch junge Publisher Animoon Publishing seine dritte Animeserie heraus. Die Rede ist von Usagi Drop, einem Slice of Life-Titel aus dem Jahr 2011. Das letzte und dritte Volume ist am 23. März 2018 erschienen. Die Geschichte rund um das Mädchen Rin aus dem Hause Production I.G (Guardian of the Spirit) fand so ihren Abschluss. Die Serie zeigt, das auch ganz einfache Geschichten die Zuschauer begeistern können und nicht immer dem typischen Otaku-Einheitsbrei entsprechen müssen. Schließlich handelt es sich um eine realistische, aus dem Leben gegriffene Geschichte, die Menschen berühren und zum Lachen bringen kann.

    

Der 30-jährige Junggeselle Daikichi fällt aus allen Wolken, als er nach dem Tod seines Großvaters Souichi erfährt, dass er eine jüngere Tante hat. Es handelt sich um die uneheliche Tochter des Großvaters, die gerade einmal sechs Jahre alt ist. Sie trägt den Namen Rin und wurde mit einer jüngeren Liebhaberin gezeugt, von der jede Spur fehlt. Daikichis Familie ist nicht gerade begeistert und so will sich keiner von ihnen um die Kleine kümmern. Dann entscheidet sich Daikichi ganz spontan, Rin bei sich aufzunehmen. Allerdings rechnet er nicht damit, welcher Herausforderung er sich stellt, denn die Erziehung eines Kindes ist kein Kinderspiel.

Wie Vater und Tochter

Originaltitel Usagi Drop
Jahr 2011
Episoden 11 (1 Staffel)
Genre Comedy, Slice of Life, Drama
Regisseur Kanta Kamei
Studio Production I.G.

Am Anfang ist Rin noch ein stilles und trauriges Mädchen, doch Daikichi kann ihr mit der Zeit ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Die beiden entwickeln sich zu einem starken Team. Daikichi macht sich viele Gedanken darüber, welche Rabenmutter ihr Kind im Stich lässt und macht sich auf die Suche nach Rins Mutter. Mit der Zeit merkt er, welcher Herausforderung er sich gestellt hat. Nicht nur, weil Rin einen Kita-Platz braucht, wenn er auf Arbeit ist, sondern auch, weil ein Kind kostenintensiv ist. So muss er Rin nicht nur Schulsachen und Kleidung kaufen. Hinzu kommt noch, dass Rin große Angst davor hat, dass auch Daikichi sie eines Tages verlassen könnte, so wie ihr Vater Souichi und ihre Mutter, an die sie sich nicht mehr erinnert. Nach einiger Zeit findet Daikichis Familie auch an Rin gefallen. Daher kommt Daikichi öfters mit ihr zu Besuch. Das Zusammenleben zwischen Rin und Daikichi läuft recht harmonisch ab. Daikichi tut sein Bestes, damit es Rin gut geht. Für ihn ist es eine ganz neue Erfahrung, ein Kind aufzuziehen und zu sehen, wie schnell ein Kind größer wird und dann schon zur Schule geht.

Deutsche Fassung, mit Liebe gemacht

Die Mangavorlage von Yumi Unita (Manimani) schaffte es nie nach Deutschland, doch der Anime sollte nicht das gleiche Schicksal teilen und so lizenzierte Animoon Publishing die Serie. Bei einer Staffel handelt es sich nicht um eine komplette Umsetzung des Materials, sondern um die ersten vier von zehn Bänden, die in elf Folgen umgesetzt wurden. Allerdings wird von vielen Fans auch keine Fortsetzung des Animes gewünscht, da das Ende des Mangas in negativer Weise hervorsticht. Die Serie endet im richtigen Moment und kann als abgeschlossen betrachtet werden. Bei der deutschen Fassung hat Animoon Publishing sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um eine authentische Synchronisation zu gewährleisten. So wurden die Kinderstimmen von Kindern synchronisiert und nicht von Erwachsenen, wie es normalerweise üblich ist. Rin wird von Gretchen Zilm gesprochen und Kouki von ihrem Bruder Karl Zilm. Beide machen ihre Sache ausgezeichnet, wie von vielen Fans in Social Media Kanälen gelobt wird. Daikichi wird von Patrick Roche (Game of Thrones als Jon Schnee) gesprochen, der zwar anfangs noch als zu jung für die Rolle klingt, aber sich mit der Zeit als eine gute Wahl für diese Rolle erweist, umso mehr man von der Serie gesehen hat. Musikalisch kann die Serie auch überzeugen. Den Anfang macht das Opening ”Sweet Drops” von Puffy (ReLIFE), was visuell sehr kindlich dargestellt wird. Der Song verbreitet gute Laune, was zu einem Anime über ein kleines Mädchen passt. Insgesamt ein ganz stimmiges Opening. Das Ending “High High High” von Kasarinchu (Uchuu Kyoudai) nimmt ruhigere Töne an und bildet einen guten Ausklang aus jeder Folge.

Die Veröffentlichung von Animoon Publishing hat mich dazugebracht, den Anime nochmal anzuschauen. Ich sah ihn schon 2011 das erste Mal. Ich kann es kaum glauben, dass das schon sieben Jahre her ist bis zur deutschen Veröffentlichung. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Slice of Life Animes, aber Usagi Drop hat das gewisse Etwas, was mich dranbleiben lässt. Es ist einfach eine sehr schöne Geschichte und das Mädchen Rin wächst einem schnell ans Herz. Dazu zeigt der Anime, was es wirklich bedeutet, ein Kind aufzuziehen. Ich bin sehr froh, das auch so spezielle Titel nach Deutschland kommen und kann die Serie daher auch ganz klar empfehlen. Im April 2018 folgt die Realverfilmung, die ebenfalls von Animoon Publishing veröffentlicht wird. Ich freue mich darauf, Usagi Drop noch einmal mit realen Schauspielern zu sehen, da so alltägliche Geschichten wunderbar als Realfilm funktionieren.

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Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

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Ayres
Redakteur
29. März 2018 12:45

Angenehm an der Serie ist definitiv, dass Rin bei Weitem keine Nervbratze ist, wie sie es theoretisch eigentlich sein könnte 😉 Sie entwickelt nunmal so ihre Strategien, wie jedes andere Kind auch. Sei es, um von sich abzulenken, wenn sie ins Bett macht oder wegen anderer kleinen Dinge. Durch die Papierschnippsel und solche kleinen Aktionen bekommt sie ihren ganz eigenen Charme, weswegen ich jeden verstehen kann, der Rin-Fan ist.
Ich werde nie ein großer Slice of Life-Fan sein. Zusammen mit Houro Musouko ist Usagi Drop sicherlich die Spitze der klassischen Vertreter. Weiterempfehlen würde ich es jederzeit, eine zweite Staffel oder gar einen Rewatch schließe ich für mich aus.

Nyan-Kun
Nyan-Kun
Antwort an  Ayres
8. Oktober 2018 1:03

Als ich mir Usagi Drop angeschaut hatte fiel mir auf, dass Rin für ihr Alter schon recht reif ist. Man merkt, dass sie von ihrem Vater und zugleich Daikichis Großvater sehr gut erzogen wurde, was Daikichis Arbeit als Ziehvater natürlich um einiges erleichtert. Da hat es Koukis Mutter deutlich schwerer.

Für mich ist Usagi Drop eine der besten Slice-of-Life Serien, die es so auf dem Markt gibt, die auch sehr schön erzählt ist.

Ayres
Redakteur
Antwort an  Nyan-Kun
10. Oktober 2018 13:24

Ja, in Sachen Slice of Life stimme ich dir voll zu. Da gibt es nur wenige Serien, die so gut sind wie Usagi Drop. Insbesondere, weil eben auch nicht viele das Thema so stark ankratzen (Papa no Iukoto wo Kikinasai! und Barakamon sind die anderen, denen das ähnlich gut gelingt).